Der Pfarrort wurde erstmals 1450 im Verzeichnis des Archidiakonats Warburg erwähnt. Anhand des romanischen Kirchturms aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hat man jedoch geschlossen, dass bereits damals eine Filialkirche bestand, die entweder zur Pfarrei St. Peter auf der Hüffert oder zur Pfarrei Osdagessen gehörte.[1]
Der Turm wurde 1722 im Unterbau verstärkt und 1780 aufgestockt.[2] Er steht heute unter Denkmalschutz.[3] Ein ebenso 1780 begonnener Neubau des Kirchenschiffs musste wegen eines Großbrandes im gleichen Jahr unterbrochen werden und wurde erst 1782 fortgesetzt.[4] Die Konsekration erfolgte 1788. Die Kirche wurde im Barockstil ausgeführt[5].
1970 wurde auch der barocke Bau abgerissen und der Turm renoviert. Die Grundsteinlegung zur dritten Kirche erfolgte 1971, ihre Fertigstellung 1973. Der Bau wurde nach Plänen von Johannes Reuter errichtet; seine Außenwände sind durch die Verwendung von Buntsandstein an das Mauerwerk des Turmes, das aus Bruchsteinen besteht, angeglichen.[6]
1979 wurden die alten Bilder und Plastiken wieder in der Kirche angebracht, 1981 wurde sie konsekriert. Eine umfassende Renovierung erfolgte 2004, wobei der Altarraum neu gestaltet, eine Orgelbühne errichtet und der Eingangsbereich verlängert wurden.[7]
Ein „qualitätvolle[r] Gekreuzigte[r]“ vom Ende des 13. Jahrhunderts, an einem neuromanischen Altarkreuz[8]
Gemälde des hl. Josef und der hl. Anna, die Maria unterweist, im Altarraum
Gemälde des hl. Petrus über dem nördlichen Westportal
Bild der hl. Maria Magdalena, das wahrscheinlich im 19. Jahrhundert ein älteres Gemälde, das ebenfalls von Stratmann stammte, ersetzte, Über dem südlichen Westportal
Gemälde des hl. Aloysius Gonzaga in der Marienkapelle im Turm[9] In letzter befindet sich auch die Pietà aus dem 15. Jahrhundert[10]
Je zwei hohe Fenster zu beiden Seiten des Chorraums, die die Wunder Jesu zeigen[11]
Stratmann-Bilder
Hl. Petrus
Hl. Aloysius
Hl. Josef
Hl. Anna
Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. Denkmäler in Westfalen. Kreis Höxter. Band 1.1: Stadt Warburg. Petersberg 2015, S.422–424.
Josef Leifeld: Germete. In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg 1036–1986. Beiträge zur Geschichte einer Stadt. Band 2. Hermes, Warburg: 1986. ISBN 3-922032-07-9. S. 454–457.
Uwe Lobbedey: Die romanische Kirche in Germete, Kreis Warburg. In: Westfalen. Hefte für Geschichte, Kunst und Volkskunde. Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, des LWL-Amts für Denkmalpflege in Westfalen und des LWL-Museums für Archäologie 50 1–4 1972, S. 107–109
Vgl.: Josef Leifeld: Germete. In: Franz Mürmann (Hrsg.): Die Stadt Warburg – Beiträge zur Geschichte einer Stadt, Bd. 2. Warburg 1986, 454–457, hier 454.
Vgl. Dirk Strohmann: Anton Joseph Stratmann (1734–1807). Leben und Werk des Malers aus dem Paderborner Hochstift. Mit Werkkatalogen von Johann Heinrich Stratmann und Anton Ferdinand Stratmann (Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte 33), Paderborn 1997. ISBN 3-87088-989-6, 71-73.