St. Leonhard (Baiershofen)
Kirchengebäude in Baiershofen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die katholische Pfarrkirche[1] St. Leonhard in Baiershofen, einem Ortsteil von Altenmünster im Landkreis Augsburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben, wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts an der Stelle einer Vorgängerkirche aus dem 15. Jahrhundert errichtet. Die Deckenfresken und Wandbilder wurden von Dominikus Zimmermann (1685–1766) ausgeführt.
Der Ort Baiershofen entstand um 1350 als Rodungssiedlung des Klosters Fultenbach. Damals bestand bereits eine Siedlung, die südlich des heutigen Ortes lag und ebenfalls zum Kloster Fultenbach gehörte. Diese Siedlung besaß eine dem Apostel Andreas geweihte Pfarrkirche, die 1789 abgebrochen wurde. Um 1450 wurde auf dem Dorfanger von Baiershofen eine neue Kirche gebaut, die die alte Andreaskirche als Pfarrkirche ablöste. Man wählte das Patrozinium des heiligen Leonhard von Limoges, der in Bayern als Nothelfer und Schutzpatron des Viehs, vor allem der Pferde, verehrt wird. Seit dem Bau der Kirche sind sämtliche Pfarrer namentlich bekannt. Es waren Mönche aus dem Kloster Fultenbach, das die Grundherrschaft des Ortes und das Kirchenpatronat innehatte und auch die Hohe Gerichtsbarkeit ausübte. 1701 wurde ein neuer Chor errichtet, dem 1730 ein neues Langhaus folgte. In dieser Zeit wurde wohl auch das Turmoktogon aufgesetzt.
Im nördlichen Chorwinkel erhebt sich der mit einer Zwiebelhaube bekrönte Glockenturm, dessen quadratischer Unterbau noch auf die Vorgängerkirche des 15. Jahrhunderts zurückgeht. Die unteren Geschosse sind durch Blendfelder mit Spitzbogenfriesen gegliedert. Das Glockengeschoss ist von segmentbogigen Klangarkaden durchbrochen.
Das Langhaus ist einschiffig und mit einer Flachdecke über einer Kehle gedeckt. Der leicht eingezogene Chor besitzt ein Tonnengewölbe mit Stichkappen und schließt mit einer halbrunden Apsis.
Der Stuckdekor wurde um 1710/20 geschaffen. Am Chorbogen befindet sich in einer Stuckkartusche links das Wappen des Klosters Fultenbach, das den Erzengel Michael im Kampf mit Luzifer darstellt. Die rechte Seite stellt das Wappen des Abtes Michael Schiele dar, der von 1723 bis 1765 dem Kloster Fultenbach vorstand. Dieses Wappen ist in vier Felder unterteilt, auf denen Rosen und Lilien dargestellt sind und in deren Mitte ein flammendes Herz mit einem Kreuz prangt.[2]
Das Chorfresko stellt das Auge Gottes, die Heilige Dreifaltigkeit und das von einem Schwert durchbohrte und einem Blütenkranz umgebene Herz Mariens dar, aus dem ein Flammenkelch mit einem Kreuz hervorgeht. Auf den seitlichen Medaillons sind die vier Evangelisten dargestellt.
Die Deckenfresken des Langhauses sind dem Schutzpatron der Kirche gewidmet. Die Grisaillen geben Szenen aus der Legende des heiligen Leonhard wieder: Leonhard steht einer fränkischen Königin bei einer schweren Geburt bei, er gründet das Kloster St-Léonard-de-Noblat bei Limoges, Leonhard bekehrt Ungläubige, die daraufhin ein Götzenbild zerschlagen, ein Gefangener in Ketten fleht den Heiligen um Hilfe an, Leonhard hilft einer Mutter und ihren Kindern, Leonhard lässt eine Quelle entspringen.[3]
Die Orgel wurde im 19. Jahrhundert vom Orgelbauer Franz Xaver Frosch aus München errichtet und im Jahr 2000 von der Firma Georg Weishaupt in Westendorf restauriert.
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