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Schnüffelsoftware Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Spyware (Zusammensetzung aus spy, dem englischen Wort für Spion, und -ware als Endung von Software, also Programmen für den Computer; zu Deutsch etwa Spähprogramm, Spionagesoftware oder Schnüffelsoftware) wird üblicherweise Software bezeichnet, die Daten eines Computernutzers ohne dessen Wissen oder Zustimmung an den Hersteller der Software (Call Home), an Dritte sendet oder dazu genutzt wird, dem Benutzer über Werbeeinblendungen Produkte anzubieten. Auch Nachrichtendienste nutzen Spyware, um Informationen über Personen zu sammeln.
Meist dienen Spyware-Programme dazu, das Nutzungsverhalten, insbesondere das Surfverhalten im Internet, zu analysieren. Die gewonnenen Daten werden kommerziell verwertet. Häufig geschieht dies durch das Einblenden gezielter Werbebanner oder Pop-ups, die an die möglichen Interessen des Internetbenutzers angepasst sind, wovon sich die Werbeunternehmen eine Steigerung der Wirksamkeit ihrer Methoden erhoffen.
Um mögliche juristische Probleme zu vermeiden, kennzeichnen viele Anti-Spyware-Programme die ermittelten Softwarekomponenten als „möglicherweise unerwünschte Software“ (potentially unwanted software, PUS).
Spyware wird meist im Auftrag von Unternehmen programmiert, seltener im Auftrag von Adresshändlern. Diese Geschäftspraktik wird im Allgemeinen jedoch als illegal oder zumindest unsauber angesehen. Durch Spyware beworbene Produkte sind oftmals zweifelhafter Art, wie gefälschte Produkte und Medikamente, sowie kostenpflichtige Dienste wie Erotikdienstleistungen oder Glücksspiel.
Auch Nachrichtendienste nutzen Spyware, um Informationen über Personen zu sammeln.
Spyware funktioniert auf vielfältige Weise. Im einfachsten Fall werden Schadprogramme auf dem Rechner hinterlegt, die nach seinem Start automatisch aktiviert werden. Wird eine Verbindung zum Internet hergestellt, so werden die gesammelten Daten übermittelt. Sie verändern Einstellungen am Rechner, z. B. die Startseite oder Suchmaschine des Webbrowsers. Von Viren unterscheiden sie sich dadurch, dass sie nicht versuchen, sich weiterzuverbreiten. Andere Programme verschicken zusätzlich zu den freiwillig bei der Registrierung eingegebenen personenbezogenen Informationen unsichtbar weitere Daten an den Softwarehersteller.
In anderen Fällen entstehen die Schäden durch eine Kombination mehrerer Faktoren. Beim Herunterladen der Software wird ein Cookie zum Wiedererkennen des Rechners bei erneuten Besuchen der Webseite hinterlegt. Das Cookie enthält eine Kennung, unter der sämtliche gefundenen Daten beim Seitenanbieter gespeichert werden. Durch die Registrierung der Software gelangen Daten über den Nutzer zum Anbieter. Alle bei erneuten Besuchen eingegebenen Daten können den schon vorhandenen Daten zugeordnet werden.
Beliebt ist ebenfalls die Tarnung der Spyware als Symbolleiste für den Webbrowser, die angeblich praktische Funktionen – wie das aktuelle Wetter oder ein Eingabefeld zur direkten Suche auf einer bestimmten Website – enthält. Sobald man versucht, diese Symbolleiste zu entfernen, zeigt sich die spywaretypische Hartnäckigkeit.
Spyware hat häufig ein hohes technisches Niveau. Beispielsweise schützt sie sich dadurch gegen Löschung, dass mehrere Prozesse gleichzeitig laufen, die bei Beendigung sofort einen neuen Prozess starten und sich selbst kopieren. Unter Microsoft Windows ist es gar möglich, dass sie einem Benutzerkonto mit Administratorrechten die Schreib- und damit die Löschberechtigung entziehen.
Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass Spyware zusätzliche Sicherheitslöcher in einem System erzeugen kann, die dann sicherheitsrelevante Softwareaktualisierungen verhindern, dafür das Hinzuladen weiterer Schadinhalte fördern.
Diese Verfahren machen es selbst technisch versierten Benutzern schwer, sich der Spyware zu entledigen. Antivirensoftware-Hersteller haben Lösungen gegen Spyware entwickelt. Mittlerweile beinhaltet Microsofts Betriebssystem Windows NT ab der Version Windows XP ein eigenes Sicherheitscenter, das mit dem kostenlosen Windows-eigenen Anti-Spyware-Programm Windows Defender kombiniert werden kann. Unter macOS von Apple ist eine Malware-Erkennung für heruntergeladene Dateien ab Version 10.6 (Snow Leopard) integriert.
Außerdem gefährlich sind Keylogger, die Tastatureingaben kontrollieren oder alle Aktivitäten des PC-Benutzers überwachen. Keylogger verbreiten sich immer öfter über Würmer oder Viren, wie Mydoom Anfang 2004.
Ein Computer könnte infiziert sein, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome auftreten:
Für Windows:
Für macOS:
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