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historischer Hersteller von Elektronik, Hydraulik und Optronik Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Sperry Corporation war ein 1910 gegründetes US-amerikanisches Unternehmen, in dem unter anderem Elektronikartikel, Computer, Landmaschinen und Hydraulikausrüstungen hergestellt wurden. Im Jahr 1986 fusionierte Sperry mit der Burroughs Corporation. Die Geschäftsbereiche beider Unternehmen wurden unter dem Namen Unisys vereint.
Sperry Corporation | |
---|---|
Rechtsform | Corporation |
Gründung | 1910 |
Auflösung | 1986 |
Auflösungsgrund | Fusion |
Sitz | Lake Success, New York, Vereinigte Staaten |
Das Unternehmen wurde 1910 als Sperry Gyroscope Company von Elmer Ambrose Sperry für die Fertigung von nautischen Navigationsgeräten, wie Gyroskopen oder Kreiselkompassen gegründet. Für seinen Kreiselkompass (englisch gyrocompass) hatte Sperry 1908 ein US-Patent erhalten. Beim Versuch, Kreiselkompass-Systeme an die deutsche Kaiserliche Marine zu verkaufen, kam es 1914 zu einem Patentstreit mit Hermann Anschütz-Kaempfe, bei dem Albert Einstein als Gutachter hinzugezogen wurde. Einstein sprach sich letztlich gegen Sperry aus.
Das Unternehmen wuchs im Zweiten Weltkrieg als Folge der Kriegswirtschaft; es spezialisierte sich auf Hochtechnologie wie Zielgeräte für Bomben, luftgestützte Radarsysteme und automatische Start- und Landesysteme. Darunter war auch der als „Ball Turret“ bekannt gewordene kugelförmige Geschützturm, der in der Boeing B-17 Flying Fortress und der Consolidated B-24 Liberator eingesetzt wurde. Nach dem Krieg verschob sich das Interesse auf Elektronik und Computersysteme.
1955 erwarb Sperry das Unternehmen Remington Rand und nannte sich fortan Sperry Rand. Zu Remington gehörte seit 1950 eine von den ENIAC-Entwicklern J. Presper Eckert und John William Mauchly aufgebaute Computerabteilung, die nach der Zugehörigkeit zu Remington den UNIVAC I entwickelte. Sie wurde durch den Zukauf von Engineering Research Associates (ERA) verstärkt um das Know-how für Trommelspeicher, einem Vorläufer von Festplattenspeichern. Auf dieser Basis entwickelte Sperry Rand die UNIVAC-Computerserie weiter.
Sperry Rands Univac gehörte zu Gruppe jener Hersteller, die unter dem Kürzel BUNCH (für Burroughs, Univac, NCR, CDC, Honeywell) in den 1960er- und 1970er-Jahren mit Großrechnern in Konkurrenz zu IBM standen. Besonders erfolgreich waren Univac-Rechner bei Luftfahrtunternehmen, die darauf ihre Buchungssysteme betrieben.
1978 beschloss Sperry Rand, sich auf das Geschäftsfeld Computer zu konzentrieren, und verkaufte Remington Rand Systems, Remington Rand Machines, die Ford Instrument Company, Sperry Aerospace und Sperry Vickers. Das Wort „Rand“ wurde aus dem Namen gestrichen; fortan hieß das Unternehmen wieder Sperry Corporation. Der Geschäftsbereich UNIVAC nannte sich fortan Sperry Univac und einige Zeit später einfach Sperry.
1984 verkaufte Sperry die Hydraulik-Sparte Sperry Vickers an Libbey-Owens-Ford.[1]
Im Jahr 1986 fusionierte Sperry mit der Burroughs Corporation. Die Geschäftsbereiche beider Unternehmen wurden unter dem Namen Unisys vereint; die traditionsreichen Namen Sperry und Burroughs wurden aufgegeben. Die anderen Geschäftsbereiche von Sperry, wie Sperry New Holland, Sperry Gyroscope, Sperry Vickers, Sperry Marine und Sperry Flight Systems, wurden nach der Verschmelzung verkauft.
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