Sperrstelle Unter Hauenstein
Verteidigungsstellung der Schweizer Armee auf Gemeindegebiet von Läufelfingen und Hauenstein-Ifenthal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Verteidigungsstellung der Schweizer Armee auf Gemeindegebiet von Läufelfingen und Hauenstein-Ifenthal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Sperrstelle Unter Hauenstein war eine Grenzbefestigung der Schweizer Armee. Sie liegt auf dem Gemeindegebiet von Läufelfingen und Hauenstein-Ifenthal. Sie gehörte zu den drei Hauptachsen (Unterer Hauenstein, Oberer Hauenstein, Birstal), die von der Grenzbrigade 4 der Schweizer Armee verteidigt werden mussten.
Die Sperrstelle wurde 1994 mit der Auflösung der Grenzbrigade 4 ausser Dienst gestellt. Sie gilt als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung.[1]
Die Fortifikation Hauenstein war die wichtigste Armeestellung während des Ersten Weltkriegs gegen Norden.
Während des Zweiten Weltkriegs war die Sperrstelle Hauenstein eine von mehreren hintereinander angelegten Sperrstellen (Diepflingen, Tschattnau, Läufelfingen, Pulfisei, Hauenstein, Trimbach) auf der zentralen Achse Sissach-Hauenstein-Olten. Der gut befahrbare Pass war von grosser strategischer Bedeutung, da der Gegner von dort direkt ins Schweizer Mittelland und dem Verkehrsknotenpunkt Olten gelangen konnte.
Die fünf Schwerpunkte der Sperrstelle befinden sich beim GPH Adliken an der Strasse nach Wisen, auf der Passhöhe nördlich und westlich (bei der Artilleriestellung Gsal) des Dorfes Hauenstein sowie bei Pulfisei (auch Pulvisei) und Bitzenfeld. Das Infanteriewerk Pulfisei sowie die Artilleriestellungen Gsal und Reisen-Pulfisei unterstützten die Sperren mit ihrem Feuer.
Zur Sperrstelle gehörten folgende Anlagen:
Als Schopf getarnter Tankbüchsen-/Panzerabwehrstand (umgebauter Feldkanonenschild) (Armeebezeichnung A 3550) bei Adliken ⊙[2], 7,5 cm Feldkanonenschild südlich des Dorfes Hauenstein (heute abgebrochen). Das bestehende GPH bei Adliken wurde im Mai 1941 verstärkt und ergänzt.[3]
Im Raum beidseits der Sperrstelle Pulfisei bei Muregg und Reisen wurden vier Bunker für alte 8,4-cm-Kanonen erstellt, die behelfsmässig die fehlende moderne Artillerie ausgleichen sollten. Im Dezember 1940 wurde mit dem Bau auf der Muregg oberhalb Pulfisei begonnen.[4]
Die Stellung besteht aus den vier Artilleriebunkern «Reisen Ost» A 3551 ⊙ , «Reisen Mitte» A 3552 ⊙ , «Reisen West» A 3553 ⊙ und «Muregg» A 3556 ⊙ .
Die Sperrstelle Pulfisei befindet sich kurz vor der Passhöhe auf der Nordseite und sperrt die Hauensteinstrasse durch zwei Werke (A 3554, A 3555). Sie wurde 1944 gebaut. In der Nähe und auf beiden Talseiten der Sperrstelle befindet sich die Artilleriestellung Reisen-Pulfisei.
Zur Sperrstelle gehören das Infanteriewerk «Pulfisei» A 3554 ⊙ , das sich in der Nähe des Hofes Pulvisei an der alten Hauensteinstrasse befindet, dem Feldkanonenschild A 3555 (neben dem Hof Pulvisei ⊙ ), einem Atomschutzunterstand (ASU) sowie Strassenbarrikaden über die alte und neue Hauensteinstrasse.[5]
Die Artilleriestellung befindet sich auf dem östlichen Grat des Kesselbergs südlich des Weilers Gsal. Es handelt sich um eine Batterie mit vier Geschützständen für 12-cm-Kanonen der mobilen Artillerie. Die Stellung wurde 1940 vom Baudetachement Renfer erstellt.
Die Stellung besteht aus den vier Artilleriebunkern (von Ost nach West) «Gsal» A 3557 ⊙ , A 3558 ⊙ , A 3559 ⊙ , A 3560 ⊙ .[6]
Eine Westumgehung des Hauensteins über Challhöchi wurde mit der dortigen Sperrstelle «Belchen Challhöchi» gesichert. Sie bestand aus den zwei Geländepanzerhindernissen (GPH) «Challhöchi Ost» und «Challhöchi», einer Strassenbarrikade (vor A 3575) sowie den sich dahinter befindenden Infanteriebunkern «Challhöchi Ost» A 3574 ⊙ , «Challhöchi West» A 3575 ⊙ , «Challhöchi Südwest» A 3576 mit Unterstand A 3577 ⊙ .
Die Flankierbunker «Challhöchi Ost» und «Challhöchi West» konnten sich gegenseitig Feuerschutz geben. Beide wurden während der Armee 61 mit einer 9 cm Panzerabwehrkanone 50/57, einem 7,5-mm-Maschinengewehr 51 und einer Kollektivgasschutzanlage modernisiert.
Die 9 cm Panzerabwehrkanonen hatten eine Schusskadenz von 10–12 Schuss pro Minute (Hohlpanzergranaten, Stahlgranaten) und eine Reichweite von 500 (fahrender Panzer) bis 1200 (Personen) Meter. Sie wurden von vier Mann (Richter, Lader, Zuträger, Beobachter) bedient. Das Maschinengewehr mit Rückstosslader hatte eine Kadenz von 1000 Schuss pro Minute und eine Reichweite von 1000 Meter.
Die Sperrstelle Farnsburg und die benachbarte Sperrstelle Buuseregg hatten die Aufgabe, eine grossräumige Umgehung der Sperrstelle Hülftenschanze für einen weiteren Vorstoss über den Unteren Hauenstein oder die Schafmatt zu verhindern. Die Sperrstelle Farnsburg gilt als militärhistorisches Denkmal von nationaler Bedeutung.
Die «Infanterievereinigung Baselland» betreut zusammen mit der «Infanterie-Stiftung» die Festungswerke Hülftenschanze, Farnsburg und Rümlingen. Die Stiftung bezweckt die Förderung des Wehrgedankens, unter anderem durch Besinnung auf Tradition und Geschichte der Truppen des Kantons Basel-Landschaft.[7]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.