Sotorasib

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Sotorasib

Sotorasib (Handelsname: Lumykras resp. Lumakras; Hersteller: Amgen) ist ein Arzneistoff der KRAS-Inhibitoren, der gegen Tumoren mit Mutationen im KRas-Gen eingesetzt wird. In den USA ist er seit Mai 2021 als Lumakras zugelassen zur Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkrebses (auch: nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, NSCLC).[3][4] In Großbritannien wurde Sotorasib (Lumykras) im September 2021[5] und in der EU im Januar 2022 zugelassen.[6]

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Struktur von Sotorasib
Allgemeines
Freiname Sotorasib
Andere Namen
  • (1M)-6-Fluor-7-(2-fluor-6-hydroxyphenyl)-1-[4-methyl-2-(propan-2-yl)pyridin-3-yl]-4-[(2S)-2-methyl-4-(prop-2-enoyl)piperazin-1-yl]pyrido[2,3-d]pyrimidin-2(1H)-on
  • AMG-510
Summenformel C30H30F2N6O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2296729-00-3
PubChem 137278711
ChemSpider 72380148
DrugBank DB15569
Wikidata Q75175937
Arzneistoffangaben
ATC-Code

L01XX73

Eigenschaften
Molare Masse 560,6 g·mol−1
pKS-Wert

8,06 und 4,56[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 315319335
P: 261305+351+338302+352[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Eigenschaften

Sotorasib ist ein niedermolekularer GTPase-Inhibitor. Die atropisomere stabile (1M)-Form ist pharmakologisch aktiv, indem sie sich in die Oberflächenfurche im KRASG12C-Protein einzuschieben vermag und dort eine irreversible, kovalente Bindung eingeht über die Reaktion mit der SH-Gruppe einer Cysteinstruktur in Position 12, die nur in der mutierten KRas-Form, nicht jedoch in der normalen Form („Wildtyp“) vorkommt.[7]

Ein weiteres chirales Zentrum befindet sich in der Position 2 des Piperazin-Strukturelements.

Die Löslichkeit von Sotorasib im wässrigen Milieu erstreckt sich im pH-Bereich zwischen 1,2 und 6,8 von 1,3 mg/ml bis 0,03 mg/ml.[1]

Wirkungsmechanismus

KRas-Mutationen treten häufig bei metastasierten Tumorerkrankungen auf. Eine spezifische Mutation, die als KRasG12C bekannt ist, ist ein wichtiger Treiber für das Tumorwachstum und kommt bei vielen unterschiedlichen soliden Tumoren vor.[8] Ungefähr 13 % der NSCLC-Tumoren weisen KRasG12C-Mutation auf.[9] Durch die irreversible, kovalente Bindung an das Cystein (C12) im mutierten KRas-Protein sperrt Sotorasib das Protein in einem inaktiven Zustand, wodurch die Downstream-Signalübertragung verhindert wird, ohne dass der Wildtyp des KRas-Proteins beeinträchtigt wird. In der Folge wird das krankhafte Zellwachstum gehemmt und die Apoptose in KRasG12C-Tumorzellen gefördert.[1]

Studien

Die Zulassung beruht auf Ergebnissen einer Untergruppe aus einer einarmigen, offenen, multizentrischen klinischen Studie (CodeBreaK 100),[10] in der Sotorasib bei insgesamt über 700 Patienten mit KRasG12C-mutierten Tumoren untersucht wurde.

Begutachtet wurde eine Untergruppe von 124 Teilnehmern, die an einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten KRasG12C-mutierten NSCLC litten und bereits eine Behandlung mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor und/oder eine platinbasierte Chemotherapie erhalten hatten. Die objektive Ansprechrate (objective response rate) betrug 37 % und die durchschnittliche Ansprechdauer (duration of response, DoR) 11 Monate.[11] Bei mindestens 58 % währte die Ansprechdauer mindestens sechs Monate.[1]

Einzelnachweise

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