Sophie Charlotte von Hessen-Kassel
Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sophie Charlotte von Hessen-Kassel auch: Sofia Charlotta Karolina (* 16. Juli 1678 in Kassel; † 30. Mai 1749 in Bützow) war ein landgräfliche Prinzessin des Hauses Hessen aus der Linie Hessen-Kassel und durch Heirat Herzogin zu Mecklenburg [-Schwerin].

Leben
Zusammenfassung
Kontext
Sophie Charlotte war die erste Tochter des Fürsten Karl von Hessen-Kassel und dessen Frau Marie Amalia, Tochter des Herzogs von Kurland Jakob Kettler.
Die landgräfliche Prinzessin wuchs zusammen mit ihren Geschwistern Friedrich, Carl, Wilhelm, Leopold, Ludwig, Marie Louise, Maximilian, Georg und Wilhelmine Charlotte (1695–1722) in der Grafschaft Hessen-Kassel auf.
Am 2. Januar 1704 heiratete sie in Kassel Friedrich Wilhelm (I.), Herzog zu Mecklenburg [-Schwerin]. Diese Verbindung, die die älteste Tochter des Landgrafen mit dem Herzog von Mecklenburg-Schwerin vereinte, basierte auf den langjährigen dynastischen Heiratsbande zwischen beiden Familien. Eine entscheidende Vermittlerrolle nahm die Schwester ihres Vaters, die dänische Königin Charlotte Amalie, ein.

Die Beziehung zwischen Sophie Charlotte und ihrem Gemahl war jedoch von Anfang an problematisch. Friedrich Wilhelm I., führte ein ausschweifendes Leben und hatte zahlreiche Mätressen, mit denen er mindestens neun Kinder zeugte. Die Ehe mit Sophie Charlotte blieb kinderlos, und bereits im Herbst 1705 sorgten sich ihre Eltern während eines Besuchs in Schwerin um das Wohl ihrer Tochter. Zudem war der Herzog in ständigen Konflikten mit seiner eigenen Familie sowie dem Adel seines Landes verstrickt. Schließlich wurde Mecklenburg Anfang 1713 im Zuge des Nordischen Krieges von feindlichen Armeen überrannt und blieb jahrelang besetzt. Der Herzog zu Mecklenburg erkrankte während gemeinsamer Verhandlungen mit seinem Schwiegervater dem Landgraf Carl in Schlangenbad und starb auf der Rückreise in Mainz.
In all diesen Jahren lebte Sophie Charlotte in dem durch ihren Ehevertrag zugesicherten reformierten Hofstaat, dessen Mitglieder überwiegend aus Hessen stammten, in Schwerin. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1713 zog sie sich auf ihren Witwensitz, das Renaissanceschloss in Bützow, zurück, wo sie bis zu ihrem Lebensende blieb, abgesehen von einigen längeren Aufenthalten in Hamburg.[1][2]
Sophie Charlotte, selbst gläubige Reformierte, gründete aus ihrem hessischen Hofstaat in Bützow eine deutsch-reformierte Gemeinde. Gleichzeitig avancierte sie zur Schutzherrin der bereits im Jahr 1703 in Bützow gegründeten französischen reformierten Gemeinde, was ihre Lebenssituation erheblich verbesserte.[3]
Als ihr Bruder Friedrich 1715 die Schwester des schwedischen Königs heiratete und 1720 selbst den Thron bestieg, hielt sich auch ihr seit 1713 in Schwerin regierender Schwager Karl Leopold mit seinen Zumutungen zurück. Sophie Charlotte blieb bis ins hohe Alter eine leidenschaftliche Jägerin, was dazu führte, dass ihr Bruder sie 1721 zur „Oberjägermeisterin“ in Schwedisch-Pommern ernannte.[1][2]
Sophie Charlotte verstarb am 30. Mai 1749 im Schloss Bützow. Beigesetzt wurde sie neben ihrem Gemahl in der Fürstengruft der herzoglichen Familie in der Schelfkirche zu Schwerin.[4][5]
Vorfahren
Zusammenfassung
Kontext
Wilhelm V. Landgraf von Hessen-Kassel (1602–1637) | |||||||||||||
Wilhelm VI. Landgraf von Hessen-Kassel (1629–1663) | |||||||||||||
Amalie Elisabeth von Hanau-Münzenberg (1602–1651) | |||||||||||||
Karl Landgraf von Hessen-Kassel (1654–1730) | |||||||||||||
Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg (1595–1640) | |||||||||||||
Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683) | |||||||||||||
Elisabeth Charlotte von der Pfalz (1597–1660) | |||||||||||||
Sophie Charlotte von Hessen-Kassel | |||||||||||||
Wilhelm Kettler Herzog von Kurland (1574–1640) | |||||||||||||
Jakob Kettler Herzog von Kurland (1610–1682) | |||||||||||||
Sophie von Preußen (1582–1610) | |||||||||||||
Amalia von Kurland (1653–1711) | |||||||||||||
Georg Wilhelm Kurfürst von Brandenburg (1595–1640) | |||||||||||||
Luise Charlotte von Brandenburg (1617–1676) | |||||||||||||
Elisabeth Charlotte von der Pfalz | |||||||||||||

Anmerkung: Aufgrund von innerfamiliären Heiraten sind der brandenburgische Kurfürst Georg Wilhelm und seine Frau Elisabeth Charlotte zweifache Urgroßeltern Sophies.
Literatur
- Christian Röth: Geschichte von Hessen S. 322
Weblinks
- Literatur über Herzogin Sophie Charlotte in der Landesbibliographie MV
- Sophie Charlotte von Hessen-Kassel in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 29. Dezember 2023.
- http://www.landtag-mv.de/files/original/galerie_vom_23.01.2006_17.28.47/Gattinnen.pdf (PDF-Datei; 43 kB)
- Mecklenburg-Schwerin, Sophie Charlotte Herzogin von. Hessische Biografie. (Stand: 13. November 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
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