Krankheit, autosomal rezessiv vererblich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Sly-Syndrom ist eine sehr seltene, zu den Mukopolysaccharidosen (MPS) gehörende angeborene Erkrankung mit den Hauptmerkmalen einer mäßig ausgeprägten Dysmorphie und Fehlbildungen des Skelettes und Hornhauttrübungen.[1][2]
Klassifikation nach ICD-10 | |
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E76.2 | Sonstige Mukopolysaccharidosen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Synonyme sind: Mukopolysaccharidose VII; Beta-Glucuronidasemangel; englisch GUSB Deficiency
Die Bezeichnung bezieht sich auf den Erstautoren der ersten ausführlichen Beschreibung aus dem Jahre 1973 durch den US-amerikanischen Kinderarzt William S. Sly und Mitarbeiter.[3]
Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde etwa über 40 Familien berichtet. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[2]
Der Erkrankung liegen Mutationen im GUSB-Gen im Chromosom 7 an Genort q11.21 zugrunde, welches für die β-Glucuronidase kodiert.[4] Der Beta-D-Glucuronidasemangel führt zur Speicherung von Glykosaminoglykanen wie Dermatansulfat, Heparansulfat und Chondroitinsulfat in den Lysosomen.[2]
Klinische Kriterien sind:[1][2]
Zu unterscheiden sind drei verschiedene Verlaufsformen:
Im Röntgenbild finden sich Veränderungen einer Dysostose, im Labor eine vermehrte Ausscheidung von MPS (Glykosaminoglykanen) im Urin (außer eventuell bei der milden Form). Die Diagnose wird durch den Nachweis eines Beta-D-Glucuronidase-Mangels gesichert.[2]
Differential-diagnostisch sind andere Typen der MPS sowie die Oligosaccharidosen abzugrenzen.
Sehr selten kommt ein Sly-Syndrom auch bei Hunden vor. Häufiger betroffene Rassen sind der Deutsche Schäferhund und Welsh Corgis.[5]
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