Skisprungschanzen am Wurmberg
Skisprungschanzen am Fuß des im Harz gelegenen Wurmberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Skisprungschanzen am Fuß des im Harz gelegenen Wurmberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Skisprungschanzen am Wurmberg sind mehrere Skisprungschanzen am Fuß des im Mittelgebirge Harz gelegenen Wurmberg (971,2 m ü. NHN). Sie stehen im Stadtgebiet von Braunlage im niedersächsischen Landkreis Goslar. Während sich am Südfuß die Brockenwegschanzen befinden, wurde 2014 die auf dem Gipfel stehende Wurmbergschanze abgerissen.
Wurmbergschanze | |||||||||
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Standort | |||||||||
Koordinaten | 51° 45′ 24″ N, 10° 37′ 10″ O | ||||||||
Stadt | Braunlage | ||||||||
Land | Deutschland | ||||||||
Verein | WSV Braunlage | ||||||||
Zuschauerplätze | 5000 | ||||||||
Baujahr | 1922 | ||||||||
Umgebaut | 1951, 1984, 1991, 2002 | ||||||||
Zerstört | 2014 | ||||||||
Schanzenrekord | 101,0 m Morten Solem (2003) | ||||||||
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Die Wurmbergschanze war die größte Schanze im Harz. Sie stand etwa 80 m östlich und wenige Meter unterhalb des Wurmberggipfels. Ihr Auslauf war nordostwärts in Richtung des im benachbarten Sachsen-Anhalt gelegenen Großen Winterbergs (906,4 m) nahe Schierke gerichtet. Der Schanzenturm hatte eine Aussichtsplattform (siehe unten).
Sie wurde 1922 als 40-Meter-Schanze erbaut. Auch während des Kalten Krieges fanden dort Skisprungveranstaltungen statt, obwohl sich die Grenzanlagen zur DDR nur wenige Meter hinter dem Auslauf befanden. 1951 wurde die Schanze erstmals umgebaut und nach vielen weiteren Jahren 1984 zur 80-m-Schanze ausgebaut. 1991 fand eine Erweiterung zur 83-m-Schanze statt. Beim letzten Umbau der Schanze in den Jahren 2001/2002 wurde sie komplett erneuert und zur 90-m-Schanze ausgebaut. Die neue Metallanlaufspur (beheizbar) mit Glas-Keramik-Beschichtung bot allen Springern gleiche Verhältnisse in der Anfahrt. Von 1996 bis 2011 fanden dort bei entsprechender Schneelage alljährlich internationale Skispringen um den FIS Continental-Cup statt.
Im Juni 2014 ordnete Braunlages Bürgermeister Stefan Grote an, die Konstruktion abzureißen. Grund sei ein alarmierender Zustand der Bausubstanz, aufgrund dessen bereits „beim nächsten Orkan ein Einsturz droht“. Schon länger waren zudem Probleme mit der Statik bekannt, weshalb zeitweilig eine Sanierung ins Auge gefasst wurde. Der Bau einer neuen Schanze scheint unrealistisch, ein neuer Turm mit Aussichtsplattform auf 1000 Metern Höhe ist geplant.[1] Ende August 2014 war die Demontage der Wurmbergschanze beendet.[2]
Seit 2018 gibt es Planungen für einen Neubau, der rund 8,5 Millionen Euro kosten soll.[3]
Wurmbergschanze | |
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Anlauf | |
Anlauflänge | 86 m |
Neigung des Anlaufs (γ) | 36° |
Anlaufgeschwindigkeit | 85 km/h |
Schanzentisch | |
Neigung des Schanzentisches (α) | 10,5° |
Aufsprung | |
Hillsize | 100 m |
Konstruktionspunkt | 90 m |
Juryweite | 98 m |
Höhendifferenz Tischkante bis K-Punkt (h) | 107,75 m |
K-Punkt Neigungswinkel (β) | 36° |
Größe | |
Schanzenrekord | 101,0 m |
Jahr | Name | Weite |
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1923 | Josef Adolf (TCH) | 43,0 m |
1928 | Mölbach-Nielsen (NOR) Franz Leodolter (AUT) | 52,0 m 53,5 m |
1952 | Helmut Oberländer (DEU) Josef Kleisl (DEU) Toni Brutscher (DEU) | 63,5 m 67,0 m 67,0 m |
1960 | Max Bolkart (DEU) | 74,5 m |
1962 | Helmut Wegscheider (DEU) | 74,5 m |
1978 | Peter Leitner (DEU) | 81,0 m |
1995 | Kai Bracht (DEU) | 88,0 m |
1997 | Jaroslav Kahánek (CZE) | 90,5 m |
2000 | Janne Ylijärvi (FIN) | 91,5 m |
2002 | Jörg Ritzerfeld (DEU) Michael Neumayer (DEU) | 92,0 m 98,0 m |
2003 | Bine Zupan (SLO) Michael Möllinger (DEU) Morten Solem (NOR) | 98,0 m 99,5 m 101,0 m |
Auf der Wurmbergschanze fanden folgende von der FIS organisierte Sprungwettbewerbe statt.[4]
Der etwa 30 m[5] hohe Anlaufturm der einstigen Wurmbergschanze hatte eine Aussichtsplattform. Bei guten Sichtbedingungen konnte von dort ein Rundblick von manchmal über 100 km Entfernung genossen werden. Sodann waren neben der Aussicht im Harz, unter anderem in Richtung Brocken sowie nach Braunlage und Schierke, im Südosten das Kyffhäuser-Gebirge, im Süden der Thüringer Wald, im Südwesten der Knüll und die Gebirge bei Kassel, wie Kaufunger Wald und Habichtswälder Bergland, dahinter liegend das Rothaargebirge sowie im Nordosten die Magdeburger Börde zu sehen.
Brockenwegschanzen | |||||||
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Standort | |||||||
Koordinaten | 51° 44′ 25″ N, 10° 36′ 47″ O | ||||||
Stadt | Braunlage | ||||||
Land | Deutschland | ||||||
Verein | WSV Braunlage | ||||||
Baujahr | 1922 | ||||||
Umgebaut | 1951, 1984, 1991, 2002 | ||||||
Schanzenrekord | 75,0 m Jörg Büttner (1993) | ||||||
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Die Brockenwegschanzen stehen am Südfuß des Wurmbergs westlich der Trasse der Wurmbergseilbahn oberhalb der Warmen Bode nahe dem Ortsrand von Braunlage.
Dazu gehören zwei Schülerschanzen (K 7 und K 15), zwei Mattenschanzen (K 40 und K 58) und die verfallene Winterschanze (K 70). Der WSV Braunlage richtet auf den Brockenwegschanzen regionale und internationale Skispringen aus. Alle bis auf die K 70-Schanze sind mit Matten belegt. Den Auslauf der Anlage kreuzt eine befahrbare Forststraße, die mit einer Ampelanlage versehen ist.
Schanze | Jahr | Name | Weite |
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K 70 | 1993 | Jörg Büttner (DEU) | 75 m |
K 58 | 2004 2005 2007 | Marcel Krüger (DEU) Roman Koudelka (CZE) Adrian Brück (DEU) | 61 m 63,5 m 65,5 m |
K 40 | 1999 2003 2005 2008 | Franz Eppers (DEU) Sascha Kniss (DEU) Lukas Beyer (DEU) Carlo Kühnel (DEU) | 44,5 m 45 m |
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