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deutsche Kuratorin und Performance- und Kunsthistorikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sigrid Pawelke (* 1971 in Regensburg) ist eine deutsche Kuratorin und promovierte Performance- und Kunsthistorikerin, die in ihrer Dissertation die Bauhausbühne und ihre Einflüsse auf die Künste in Nordamerika untersuchte. Pawelke lebt in Frankreich, wo sie an der École supérieure d’art Tourcoing unterrichtet.[1]
Sigrid Pawelke ist ausgebildet im Bereich Tanz und Performance und ist ein Tamalpa Graduate der „Life/Art-Process“-Ausbildung von Anna Halprin.[2] Zwischen 1980 und 1992 war sie Ensemblemitglied der Traumfabrik. Sie studierte Kunstgeschichte, Theater und Filmwissenschaft an der Universität Erlangen und an der Sorbonne Nouvelle Paris und war wissenschaftliche Mitarbeiterin (Research Fellow) am Institut of Fine Arts der Universität New York unter Linda Nochlin. Sie wurde im Jahr 2000 mit der Dissertation „Einflüsse der Bauhausbühne in den USA“ an der Universität Erlangen promoviert.[3] Ihre Arbeit untersucht die Verbindung zwischen der Bauhausbühne, Avantgarde-Performance und postmodernem Tanz in den USA – mit einem Schwerpunkt auf ästhetischen und pädagogischen Aspekten. Sie erforscht die interdisziplinären Ideen des Bauhauses, die sich in den Lehrplänen des Black Mountain College wiederfinden und unter anderem zur Entstehung von John Cages erstem „Happening“ führten. Ihre Arbeit war die erste Studie, die die Beziehung zwischen dem europäischen Bauhaus und der amerikanischen experimentellen Bühne in ganzer wissenschaftlicher Tiefe untersucht und detailliert aufzeigt.
Pawelke unterrichtete Performance Art in Theorie und Praxis an der Sorbonne Nouvelle III, der Universität Paris VIII, der Parsons School of Design Paris und Kunstgeschichte an der Kunstakademie Aix-en-Provence. Pawelke ist international tätig und hielt Vorträge und Workshops unter anderem in Beirut, Berlin, Budapest, Rouen, Stockholm, Venedig oder Vilnius. So leitete sie 2022 Workshops an der Università Ca’ Foscari in Venedig „Miteinander – creative collective body processes in the anthropocene“ → (footnote) und „Wake up: Körper und Biosphäre“ in Ypres, Belgien.[4] Pawelke war Gastrednerin am Centre Pompidou in Paris[5], in den Kunst-Werken Institute for Contemporary Art Berlin, am Bauhaus Dessau[6], an der Università Ca’ Foscari in Venedig[7] und am PRATT Institute in New York.[8]
Pawelke entwickelte Projekte und Programme für die Fondation de France,[9] die Stiftung Bauhaus Dessau, die Alfred Toepfer Stiftung und die Bundeszentrale für politische Bildung Deutschland. Zwischen 2006 und 2010 initiierte und entwickelte sie das Programm „Neue Auftraggeber“[10] in Deutschland. In Zusammenarbeit mit sechs Kuratoren und Kunstinstitutionen (u. a. Deichtorhallen Hamburg) erweiterte sie die europäische Plattform „Neue Auftraggeber“ aus Frankreich, Belgien und Italien heraus nach Deutschland mit dem Ziel, Kunst von und für die Zivilgesellschaft zu realisieren.
Pawelke hat sich spezialisiert auf Kunstprojekte im urbanen Raum und auf Kunstprojekte mit sozialen und umweltbezogenen Themen. Sie arbeitete im PS1 Center of Contemporary Art in New York, der Fondazione Pistoletto Biella[11] und interessiert sich besonders für die gesellschaftliche Relevanz und die Auswirkungen ihrer Projekte und Interventionen.
Sie hat mit den Künstlern Lucy Orta, Jorge Orta,[12][13] Jochen Gerz und Michelangelo Pistoletto gearbeitet und organisierte Workshops mit Choreographen wie VA Wölfl, Philippe Découflé, Angelin Preljocaj, Rachid Ouramdane, Marcos Morau, Niv Sheinfeld und Oren Laor.[14]
2015 zeigte sie Film-Interviews mit ehemaligen Black-Mountain-Studenten als Teil einer Ausstellung am Museum für Gegenwart in Berlin, unter anderen mit Ati Gropius, Anna Halprin und Yvonne Rainer.[15][16] 2019 entwickelte sie zusammen mit dem Choreographen Dimitri Chamblas „Unlimited Bodies“, ein siebentägiges interdisziplinäres Experiment, basierend auf den radikalen Pädagogika des Bauhauses, für die Biennale Performa 19 in New York.[17] Im Rahmen der Biennale Manifesta 13 in Marseille kuratierte Pawelke 2020 fünf Podiumsdiskussionen zum Thema „Kunst, Gesellschaft und Ökologie“ als Teil des Kunstprojekts „Infinite Village“ von Cora von Zezschwitz und Tilman.[18][19]
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