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belgischer Germanist und Sprachwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Siegfried Theissen (* 28. März 1940 in Eupen) ist ein belgischer Germanist und Sprachwissenschaftler.[1]
Nach seinem Abitur am Königlichen Athenäum in Eupen besuchte Theissen die Regentenschule in Nivelles, an der er 1960 das Diplom eines Mittelschullehrers erwarb. Anschließend erhielt er eine Stelle als Lehrer in Dolhain und begann ab 1963 nebenberuflich ein Studium der Germanistik an der Universität Lüttich, das er 1967 abschloss. Im Anschluss daran erhielt er zunächst eine Stelle als Deutschlehrer am Königlichen Athenäum in Verviers, doch bereits ein Jahr später wurde er von seinem ehemaligen Professor als Assistent für niederländische Philologie an die Universität Lüttich zurückgeholt, wo er 1973 über Germanismen im modernen Niederländisch promovierte.
Bis auf ein zwischenzeitliches Semester als Dozent an der Universität Köln blieb Theissen weiterhin Mitarbeiter der Universität Lüttich, die ihn 1979 zunächst zum außerordentlichen und ab 1989 zum ordentlichen Professor für den Lehrstuhl moderne niederländische Philologie, Sprachbeherrschung und Dialektologie ernannte. Im Jahr 2005 wurde Theissen emeritiert.
Als besondere Auszeichnung erhielt Theissen im Jahr 1999 als bisher einziger deutschsprachiger Wissenschaftler die Aufnahme in die Königliche Akademie für Niederländische Sprach- und Literaturwissenschaften und wurde darüber hinaus 2011 in die Polnische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[2]
Theissen ist Autor zahlreicher Sachbücher, darunter Rückläufige Wörterbücher für Deutsch-Niederländisch, kontrastive Wörterbücher für Deutsch-Niederländisch, Deutsch-Französisch und Französisch-Niederländisch sowie Wörterbücher über deutsche, niederländische und französische Redewendungen. Vor allem nach seiner Emeritierung befasste sich Theissen verstärkt mit dem Eupener Platt und brachte unter anderem eine Neuauflage des Wörterbuches der Eupener Mundart von August Tonnar und Wilhelm Evers heraus.[3] Des Weiteren verfasste er mehrere Theaterstücke, die von den Eupener Theaterfreunden aufgeführt wurden, und schrieb in den Jahren 2012–2013 für die Zeitung Grenz-Echo eine wöchentliche Kolumne unter dem Titel: „Vertélltjere“. Darüber hinaus moderiert er seit 2017 eine Radiosendung in Eupener Mundart im BRF.[4]
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