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Oper von Reinhard Keiser Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sieg der fruchtbaren Pomona ist eine Barock-Oper (Originalbezeichnung: „Singe-Spiel“) in einem Akt und 18 Szenen von Reinhard Keiser (Musik) mit einem Libretto von Christian Heinrich Postel. Das Werk wurde erstmals am 19. Oktober 1702 zum Geburtstag Friedrichs IV. von Dänemark in der Oper am Gänsemarkt in Hamburg aufgeführt. 1703 gab es eine Folgeaufführung unter dem Titel Streit der vier Jahreszeiten oder der siegende Herbst.
Werkdaten | |
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Titel: | Pomona |
Originaltitel: | Sieg der fruchtbaren Pomona |
Titelblatt des Librettos von 1702 | |
Form: | Oper in einem Akt |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Reinhard Keiser |
Libretto: | Christian Heinrich Postel |
Uraufführung: | 1702 |
Ort der Uraufführung: | Hamburg |
Ort und Zeit der Handlung: | Mythische Zeit |
Personen | |
Götterbote Mercurius lädt im Auftrag Jupiters zu einem Wettstreit ein, in dem entschieden werden soll, welcher der vier Jahreszeiten der Vorrang gebührt. Den Frühling verkörpern Flora mit ihrer Blütenpracht und der Windgott Zephyrus. Ceres, die Göttin des Ackerbaus, repräsentiert den Sommer mit Korn und Brot. Ihr Geliebter Jasion kann als Sterblicher leider nicht am Wettstreit teilnehmen und muss zurückbleiben. Die Obstgöttin Pomona und Bacchus streiten sich, wer von ihnen die Vorzüge des Herbstes am besten darstellen kann, Pomona mit ihren Äpfeln oder Bacchus mit seinem Wein. Pomona macht sich schließlich gemeinsam mit ihrem Ehemann Vertumnus auf den Weg zum Tempel. Der Winter wird vom Schmiedegott Vulcanus und seinen drei Knechten vertreten. Mercurius kommentiert die Diskussionen. Als alle am Palast versammelt sind, erscheint auch Jupiter. Zur Begrüßung preist er den Dänenkönig Friedrich als Schutzgott des Nordens, „der in der Sterblichkeit bereits unsterblich worden“ und seine Gemahlin Louise. Anschließend verkündet er Pomona als Siegerin des Wettstreits und segnet das Königspaar: „Himmel! so laß allezeit Phœbus Krafft bei FRIEDRICH wohnen/ Daß LOUYSE sei Pomonen Gleich an tausend Fruchtbarkeit.“
Eine offene Galerie
Ein schöner Garten mit Blumen
Vorne ein Wald, dahinter ein Kornfeld
Eine fruchtbare Orangerie mit anderen Obstbäumen
Eine raue Gegend mit beschneiten Hügeln, in deren Mitte ein Amboss steht
Prächtiger Vorsaal im himmlischen Palast Jupiters
Im Hintergrund wird der prächtige Palast Jupiters sichtbar
Sieg der fruchtbaren Pomona entstand 1702 in Hamburg nach einem Auftrag des dänischen Residenten Hans Statius von Hagedorn. Anlass war die Geburtstagsfeier des dänischen Königs Friedrichs IV., die auch in Hamburg gewürdigt werden sollte. Dort war es damals üblich, derartige auswärtige Anlässe durch die Aufführung von Opern zu feiern, die von den jeweiligen Residenten beauftragt und bezahlt wurden. Die Uraufführung fand am 19. Oktober 1702 in der Oper am Gänsemarkt statt. 1703 gab es eine weitere Aufführung unter dem Titel Streit der vier Jahreszeiten oder der siegende Herbst, in der die erste Szene gestrichen wurde.[1]
Mit dieser Oper endete Keisers Zusammenarbeit mit dem Librettisten Christian Heinrich Postel, der seit 1697 ausschließlich für ihn geschrieben hatte. In den folgenden Jahren widmete Keiser noch drei weitere Opern dem dänischen Königshaus.[2]
In neuerer Zeit wurde das Werk 1996 an der Komischen Oper Berlin und in der Evangelischen Kirche St. Georg in Weißenfels von der Capella Orlandi unter der Leitung von Thomas Ihlenfeldt aufgeführt. Die Titelrolle der Pomona sang Mona Spägele.[3][4] Es war die erste szenische Produktion des Ensembles.[5] Eine weitere Aufführung unter dem Titel Der Streit der vier Jahreszeiten fand 2004 in Steinfurt statt.[6]
2014 ist eine CD mit der Capella Orlandi unter Thomas Ihlenfeldt erschienen. Die Sänger waren Melanie Hirsch (Sopran), Olivia Vermeulen (Mezzosopran), Doerthe Maria Sandmann (Sopran), Magdalene Harer (Sopran), Julian Podger (Tenor), Knut Schoch (Tenor), Jan Kobow (Tenor), Raimonds Spogis (Bass) und Jörg Gottschick (Bariton).[7]
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