Short-QT-Syndrom

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Short-QT-Syndrom

Das Short-QT-Syndrom (SQTS) ist eine angeborene Herzerkrankung. Sie ist charakterisiert durch ein kurzes, herzfrequenzkorrigiertes QT-Intervall (QTc nach Bazett weniger als 370 ms[1]) im EKG, das sich mit der Herzfrequenz kaum verändert, und ein hohes Risiko für einen plötzlichen Herztod durch Kammertachykardien bzw. Kammerflimmern. Eine weitere Auffälligkeit im EKG sind hohe, spitze T-Wellen, ähnlich denen bei der Hyperkaliämie. Zur Diagnose werden weitere Daten aus der Anamnese des Patienten und ggf. auch gendiagnostische Daten hinzugenommen.[1]

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
Klassifikation nach ICD-10
I45.8 Sonstige näher bezeichnete kardiale Erregungsleitungsstörungen
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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EKG mit QT-Intervall in blau
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12-Kanal EGC eines Patienten mit Short-QT-Syndrom

Die Erkrankung wurde im Jahr 2000 erstmals beschrieben.[2]

Ursache

In molekulargenetischen Untersuchungen wurden Mutationen in Genen für bestimmte Kalium- und Calcium[3]-Kanäle der Herzmuskelzellen gefunden.[4] Das Short-QT-Syndrom wird anscheinend autosomal-dominant vererbt.

Weitere Informationen Typ, OMIM ...
Typ OMIM Gen Anmerkungen
SQT1 609620 KCNH2 [5]
SQT2 609621 KCNQ1 [5]
SQT3 609622 KCNJ2 [5]
SQT4 114205 CACNA1C
SQT5 114204 CACNA2D1
SQT6 106195 SLC4A3
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Prävalenz

Die Prävalenz ist unbekannt. Mit weniger als 200 publizierten Fällen weltweit (Stand: Juni 2017) scheint es außerordentlich selten zu sein.[6] Ein transgenes Kaninchenmodell des Short-QT-Syndroms wurde 2019 veröffentlicht und könnte zur Analyse der Arrhythmieentstehung beitragen.[7]

Behandlung

Da die Ursache genetisch ist, gibt es keine ursächliche Behandlung oder Therapie.[8]

Durch Medikamente (z. B. Chinidin[9][10][11] oder Disopyramid[10]) und Anpassungen im Lebensstil können die Symptome gelindert werden.[8] Im Tiermodell konnte ein normalisierender Effekt von hochdosiertem Carnitin auf die in vitro gemessene Aktionspotentialdauer und die in vivo gemessenen QT-Dauer im EKG nachgewiesen werden.[12]

Leistungssport und andere schwere körperliche Belastung sollten vermieden werden,[13] ebenso Medikamente, die nachweislich das QT-Intervall verkürzen können.[8]

Wenn trotz medikamentöser Einstellung Symptome auftreten, kann das für eine Defibrillator-Implementation sprechen.[8][14]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

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