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britische Schriftstellerin, Publizistin und Aktivistin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sharon Dodua Otoo (* 1972 in London) ist eine britisch-deutsche[1] Schriftstellerin, Publizistin und Aktivistin in den Bereichen Feminismus und Antirassismus. Im Jahr 2016 wurde Otoo mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
Sharon Dodua Otoos Eltern stammen aus Accra, der Hauptstadt Ghanas. Sie ist in London geboren und dort mit zwei Geschwistern im Stadtbezirk Ilford aufgewachsen.[2][3]
Otoo studierte German und Management Studies am Royal Holloway College der Universität London und erlangte 1997 den Abschluss B.A. (Hons).
Seit 2006 lebt sie mit ihren vier Söhnen in Berlin und besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft.[4] Otoo ist aktiv im Phoenix e. V. und in der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) e. V., deren Vorstand sie von 2010 bis 2013 angehörte. Sie veröffentlichte eine Reihe von Artikeln und Kommentaren u. a. in Missy Magazine, an.schläge, ak – analyse & kritik (ak), im Tagesspiegel und im African Courier. Ihre Beiträge, Kommentare, Berichte, Rezensionen, Feuilletons und Diskussionsbeiträge beschäftigen sich mit politischen Fragen des Feminismus, des Weißseins, weiterhin mit Kultur- und Bildungsthemen.
Von 2014 bis 2017 arbeitet Otoo als Projektkoordinatorin bei RAA Berlin e. V.[5][6] und im Verlag w_orten und meer[7]. Sie ist Herausgeberin der englischsprachigen Buchreihe Witnessed,[8] in der bis 2016 fünf Bücher erschienen sind.
Otoos kreatives Schreiben befasst sich mit den Themen Magischer Realismus, Afrofuturismus, Identitätsverhandlungen, Beziehungen und Empowerment.[2]
Auf Einladung von Sandra Kegel las Otoo bei den 40. Tagen der deutschsprachigen Literatur 2016 in Klagenfurt den Text Herr Gröttrup setzt sich hin und erhielt den Ingeborg-Bachmann-Preis[9][10] als erste Britin und als erste schwarze Autorin.[11] Die Hauptfiguren des Textes sind angelehnt an den Ingenieur und Raketentechniker Helmut Gröttrup und dessen Ehefrau Irmgard.[12][13] Am Anfang steht eine Szene beim Frühstück, die an Loriot denken lässt.[14] Dann erzählt ein diffuses Ich, das im Moment ein Frühstücksei ist, das nicht hart werden will, aber auch schon ein Erdbeben und ein Lippenstift war. Von der Jurorin Meike Feßmann wurde dieses Ich als „Wechselbalg der Reinkarnation“ bezeichnet, als „Ich, das sich weigert, markiert zu sein“.[14]
2021 wurde ihr erster Roman Adas Raum im S. Fischer Verlag veröffentlicht. Er wurde für die Shortlist des Debüt-Preises ausgewählt.[15]
Im Oktober 2021 wurde sie in das PEN-Zentrum Deutschland aufgenommen.[16]
Für das akademische Jahr 2021/2022 war sie als Schroeder Writer-in-Residence Stipendiatin des Jesus College, Cambridge, England.[17]
Am 1. Oktober 2022 wurde ihr der Verdienstorden des Landes Berlin verliehen.[18]
Am 27. November 2023 gab die Stadt Bochum bekannt, den Peter-Weiss-Preis 2023 an Otoo zu vergeben. Nach einem Bericht im Bochumer Blog Ruhrbarone kündigte die Stadt tags darauf jedoch an, die Preisvergabe auszusetzen und den Sachverhalt zu prüfen.[19][20] Zuvor waren Vorwürfe laut geworden, Otoo unterstütze die vom Bundestag als antisemitisch eingestufte BDS-Bewegung.[21] Otoo hatte 2015 die Petition der dem BDS nahestehenden britischen Kampagne „Artists for Palestine UK“ unterzeichnet.[22][23] Sie erklärte, heute einen solchen Aufruf nicht mehr zu unterstützen, und sie werde den ihr zugedachten Preis nicht annehmen.[22][24][23][25]
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