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türkische Pop-Sängerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sezen Aksu (* 13. Juli 1954 in Sarayköy, Denizli, als Fatma Sezen Yıldırım) ist eine türkische Pop-Sängerin und Komponistin. Ihr Beiname ist Minik Serçe (dt. Kleiner Spatz).
Als Aksu drei Jahre alt war, zog ihre Familie mit ihr nach İzmir. Nach einem abgebrochenen Studium der Agrarwissenschaften absolvierte sie eine Gesangsausbildung. Sie veröffentlichte ihre erste Single Haydi Şansım / Gel Bana 1974 als Sezen Seley. Ihr erster Nummer-1-Hit in der Türkei war Olmaz Olsun / Seni Gidi Vurdumduymaz 1976. Sezen Aksu war bislang viermal verheiratet, behielt aber den Namen aus ihrer ersten Ehe.
Aksu schreibt und komponiert die Musik und Texte ihrer Lieder selbst. Außerdem schreibt und komponiert sie für zahlreiche andere Musiker. Sie benutzt auch das sogenannte Alttürkisch in ihren Liedtexten, das heutzutage nicht mehr sehr oft verwendet wird. Zu ihren bekanntesten Songs gehören u. a. Kaybolan Yıllar, Firuze, Geri Dön, Değer Mi?, Sarışın, Oldu Mu?, Her Şeyi Yak, Küçüğüm, Rakkas, Seni Yerler, Yaz, İkili Delilik, Unuttun mu Beni?, İhanetten Geri Kalan oder Ben De Yoluma Giderim.
Ihr erfolgreichster Song Hadi Bakalım aus dem Album Gülümse erschien auch im Ausland und wurde 2002 von Loona erfolgreich gecovert (Rhythm of the Night) und 2014 von Scooter gesampelt (Bigroom Blitz). Dazu gesellen sich weitere Künstler(-gruppen) wie Filipp Kirkorow, Islamic Force oder die East Clubbers. Ihr Song Şinanay wurde zudem von der Band Na-Na gecovert.
In der Türkei ist Sezen Aksu auch als Talentförderin bekannt. Entdeckt und unterstützt hat sie bisher u. a. Künstler wie Tarkan, Sertab Erener, Yıldız Tilbe, Hande Yener, Aşkın Nur Yengi, Levent Yüksel, Şebnem Ferah, Işın Karaca, Harun Kolçak, Seden Gürel, Mustafa Ceceli, Emel Müftüoğlu oder Tuğba Özerk.
In den Jahren 1983 bis 1985 nahm sie jeweils an den türkischen Vorentscheidungen zum Eurovision Song Contest teil.
Anfang 2022 wurde sie von islamistischen Gruppen wegen Beleidigung des Islams verklagt und bedroht, nachdem sie zu Neujahr ihren Dance-Song Şahane Bir Şey Yaşamak von 2017 erneut mit Text auf YouTube gepostet hatte. Der Songtext enthält eine Anspielung an die als heilig verehrten Adam und Eva.[1][2] So heißt es: „Wir sind unterwegs in die Apokalypse / Grüßt mir die unwissenden / Eva und Adam.“[3] Recep Tayyip Erdoğan erklärte indirekt mit martialischen Worten, dass sie für die Aussagen zum Schweigen gebracht werden sollte.[3] Zahlreiche Künstler in der Türkei solidarisierten sich mit Aksu.[2] Erdoğan korrigierte in einer weiteren Erklärung, dass er mit seiner Formulierung gar nicht Sezen Aksu gemeint habe.[4] Die türkische Rundfunkkontrolle RTÜK versendete einen Hinweis an die Radiosender, dass ihr Lied Şahane Bir Şey Yaşamak auf Verstöße gegen geltende Gesetze geprüft werde.[2] Aksu verfasste als Reaktion auf die Drohungen und die Kritik ein Gedicht, in dem es heißt: „Ich bin die Beute, du der Jäger. Du kannst mich nicht töten. Ich habe meine Stimme, mein Instrument und mein Wort. Und wenn ich ‚ich‘ sage, meine ich uns alle.“ Der Komponist Fazıl Say will es vertonen.[3][4][5]
In Deutschland erlangte sie auch Bekanntheit durch eine musikalische Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg in den 1990er Jahren. Ende der 1990er Jahre arbeitete sie mit dem ex-jugoslawischen Musiker Goran Bregović und seinem Wedding and Funeral Orchestra zusammen, woraus das Album The Wedding and the Funeral (Düğün ve Cenaze) entstand, welches von Universal international vermarktet wurde.
Neben Kooperationen mit bedeutenden türkischen Künstlern wie mit dem Schriftsteller und Dichter Murathan Mungan oder auch dem Rock-Musiker Teoman Yakupoğlu gab es weitere mit Müslüm Gürses oder mit dem bekannten türkischen Rapper Ceza. Im Jahr 2005 wirkte sie am Film Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul unter der Regie von Fatih Akin mit. Sie nahm mit ihm im Jahr 2006 das Lied Gelsin Hayat Bildiği Gibi auf, dessen Originalversion auf dem Album Yerli Plaka von Ceza zu finden ist. Eine Remix-Version gibt es auf dem 2009 erschienenen Doppelalbum Yürüyorum Düş Bahçeleri'nde… von Sezen Aksu.
Im Jahr 2009 fand eine Zusammenarbeit mit der Grammy-Gewinnerin India.Arie statt. Sie nahmen das Lied The Cure auf, das auf dem Album Testimony: Vol. 2, Love & Politics von India.Arie vertreten ist.
Des Weiteren nahm sie mit der bekannten griechischen Sängerin Haris Alexiou das Lied Gidiyorum Bu Şehirden auf, das auf dem Album Deliveren von Aksu aus dem Jahr 2000 zu finden ist.
Ferner spielte sie in zwei Filmen mit (Minik Serçe 1979, Büyük Yalnızlık 1989). In Fatih Akins Dokumentarfilm Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul von 2005 gehört Sezen Aksu zu den Protagonisten.
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Quelle:[6]
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Filme
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