Sewerny (Komi)

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Sewerny (russisch Се́верный; Komi Севернӧй, Sewernöj) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Komi in Russland mit 9023 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Schnelle Fakten Geographische Lage ...
Siedlung städtischen Typs
Sewerny
Северный (russisch)
Севернӧй (Komi)
Föderationskreis Nordwestrussland
Republik Komi
Stadtkreis Workuta
Gegründet 1941
Siedlung städtischen Typs seit 1954
Bevölkerung 9023 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 140 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7) 82151
Postleitzahl 169926
Kfz-Kennzeichen 11, 111
OKATO 87 410 569
Geographische Lage
Koordinaten 67° 36′ N, 64° 6′ O
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Sewerny (Komi) (Russland)
Lage in Russland
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Sewerny (Komi) (Republik Komi)
Lage in der Republik Komi‎
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Geographie

Der Ort liegt gut 900 km Luftlinie nordöstlich der Republikhauptstadt Syktywkar im westlichen Vorland des Polarurals. Er befindet sich unweit des linken Ufers des rechten Ussa-Nebenflusses Workuta.

Sewerny gehört zum Stadtkreis Workuta und liegt etwa 12 km nördlich des Stadtzentrums.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Ort entstand 1941/1942 bei einem Straflager des Gulag sowie als Bergarbeitersiedlung im nördlichen Teil Steinkohlenbergbaugebietes um Workuta, worauf sich auch der Name bezieht („Nördliche Siedlung“). Dort befanden sich die Bergwerke Nr. 5 und Nr. 7, später zusammengefasst zum gleichnamigen Bergwerk Schachta Sewernaja. 1954 erhielt Sewerny den Status einer Siedlung städtischen Typs.[2] Infolge des teilweisen Niedergangs des Kohlebergbaus sank die Einwohnerzahl der von zweistöckigen Bauten der Stalinzeit sowie Plattenbauten der 1980er-Jahre dominierten Siedlung seit etwa 1990 um mehr als die Hälfte; der Trend hat sich – unter anderem durch Umsiedlung eines Teils der Einwohner der nahegelegenen, aufgegebenen Siedlungen Zementnosawodski und Ajatsch-Jaga nach Sewerny – mittlerweile verlangsamt, hält aber weiter an (Stand 2019).

Im 1969 gut zwei Kilometer südwestlich der Siedlung in Betrieb genommenen neuen Steinkohlenbergwerk Schachta Sewernaja („Nördliches Bergwerk“) – einem der größten des Gebietes mit einer Jahresproduktion von zuletzt knapp drei Millionen Tonnen – kam es ab dem Jahr 2000 zunächst zu drei Unfällen mit insgesamt 17 Toten. Nach zwei weiteren Methanexplosionen am 25. und 28. Februar 2016 mit zusammen 36 Toten[3] wurde der Betrieb des Bergwerks eingestellt und die Schächte und Stollen geflutet, nach ursprünglichen Plänen zunächst vorübergehend für sieben Jahre.[4] Das Heizkraftwerk Workutinskaja TEZ-2 am rechten Ufer der Workuta gegenüber der Siedlung ist weiterhin in Betrieb.

Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
195915.175
197015.289
197917.172
198920.428
200212.028
20109.023
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Anmerkung: Volkszählungsdaten

Verkehr

Sewerny ist per Straße mit Workuta und den umliegenden Siedlungen verbunden. Es besteht Stadtbusverkehr. An der Siedlung vorbei verläuft die in den 1940er-Jahren als Teil der Petschora-Eisenbahn errichtete Güterstrecke, die von Workuta in einem Bogen durch den westlichen Teil des Bergbaugebietes unter anderem mit der Siedlung Worgaschor verläuft. Die Station bei Sewerny heißt Ajatsch-Jaga.

Einzelnachweise

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