Seschathotep (Seschat-hotep auch Hetepseschat, Hetep-seshat), mit zweiten Namen Heti genannt, war ein hoher Beamter in der Zeit der altägyptischen 5. Dynastie. Er trug unter anderem die Titel Leiblicher Sohn des Königs, Vorsteher aller Arbeiten des Königs und Größter der Zehn von Oberägypten. Möglicherweise war er auch Wesir und hatte damit das höchste Staatsamt, nach dem König, inne.
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Seschathotep in Hieroglyphen |
Eigenname |
Sš3t-ḥtp Htj[2] Śš3t-ḥtp[3] Ḥtp-Śš3t[3] |
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Sein Grab (G 5150/ LG 36) befindet sich auf dem so genannten Westfriedhof, dem größten Gräberfeld auf dem Pyramidenplateau von Gizeh. Die Kultkapelle der Mastaba ist dekoriert. In Serdab sowie im Grabschacht fanden sich Teile einer Statue, die heute zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien (Inventarnummer ÄS 7788) gehört.[4][5] Die Inschriften darauf sind nur zum Teil erhalten, darunter der Titel Wesir. Vom Namen sind keine Spuren mehr vorhanden. Laut Hermann Junker bestehen Zweifel, ob diese Statue Seschathotep zuzuschreiben ist oder eventuell sein Vater dargestellt wird.[6]
Seschathoteps Gemahlin hieß Meretites. Eine weitere im Grab genannte Frau ist Hepetek. Diverse Kinder sind im Grab dargestellt: Mereretites, Sechenetka, Nesedjerka, Heti. Die Mastaba ist nicht mit einem Königsnamen datiert, wird aber von der Forschung dem Ende der 4. oder dem Beginn der 5. Dynastie zugerechnet.
- Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Band 2 (= Bibliothèque d’Étude. Band 126/2 – 1999) Institut français d’archéologie orientale, Kairo 1999, ISBN 2-7247-0250-6, S. 576–577 (Volltext als PDF; 16,7 MB); abgerufen über Digital Giza – The Giza Project at Harvard University.
- Brigitte Jaroš-Deckert, Eva Rogge: Statuen des Alten Reiches. (= Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog Ägyptischer Altertümer. Kunsthistorisches Museum, Wien. Ägyptisch-Orientalische Sammlung. Lieferung 15) von Zabern, Mainz 1993, ISBN 3-8053-1497-3, S. 87–94 (Volltext als PDF; 62,7 MB); abgerufen über Digital Giza.
- Hermann Junker (Hrsg.): Gîza II. Die Maṣṭabas der beginnenden V. Dynastie auf dem Westfriedhof. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus † unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Akademie der Wissenschaften in Wien. Philosophisch-historische Klasse. Hölder-Pichler-Tempsky, Wien/ Leipzig 1934, S. 172–195 (Volltext als PDF; 41,5 MB); abgerufen über Digital Giza.
- Naguib Kanawati: Tombs at Giza. Volume II: Seshathetep/ Heti (G 5150), Nesutnefer (G 4970) and Seshemnefer II (G 5080) (= The Australian Centre for Egyptology: Reports. Band 18). Aris & Phillips, Warminster 2002, ISBN 0-85668-815-0, S. 11–30 (als PDF; 81,2 MB); abgerufen über Digital Giza.
- Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III: Memphis. Teil 1: Abû Rawâsh to Abûṣîr. 2., von Jaromír Málek überarbeitete und erweiterte Auflage. The Clarendon Press/ Griffith Institute/ Ashmolean Museum, Oxford 1974, S. 149–150, Plan XXVIII (Volltext als PDF; 19,5 MB); abgerufen über The Digital Topographical Bibliography.
- Nigel Strudwick: The Administration of Egypt in the Old Kingdom. The Highest Titles and their Holders. KPI, London 1985, ISBN 0-7103-0107-3, S. 136–137 (Volltext als PDF; 20,4 MB); abgerufen über Digital Giza.
Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III, Teil 1. 1974, S. 149.
Michel Baud: Famille royale et pouvoir sous l’Ancien Empire égyptien. Tome 2. 1999, S. 576.
Hermann Junker (Hrsg.): Gîza II. Die Maṣṭabas der beginnenden V. Dynastie auf dem Westfriedhof. 1934, S. 188.
Bertha Porter, Rosalind L. B. Moss, Ethel W. Burney: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings. Band III, Teil 1. 1974, S. 150.
Hermann Junker (Hrsg.): Gîza II. Die Maṣṭabas der beginnenden V. Dynastie auf dem Westfriedhof. 1934, S. 188–193.