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Serinproteasen
Gruppe organische Verbindungen, Verdauungsenzyme, Gerinnungsfaktoren, Transmembranproteasen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Serinproteasen sind eine Unterfamilie der Peptidasen (also Enzyme, welche Proteine und Peptide spalten).
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Die Einteilung in diese Gruppe bezieht sich auf das aktive Zentrum der Peptidasen. Wie alle Enzyme haben auch Serinproteasen eine ganz bestimmte Struktur im aktiven Zentrum, hier die katalytische Triade. Bei den Serinproteasen findet sich dort die Aminosäure Serin.
Zu den Serinproteasen gehören die Verdauungsenzyme Trypsin, Chymotrypsin, Elastase sowie Plasmin und Thrombin, die beide eine entscheidende Rolle in der Blutgerinnung einnehmen, schließlich auch die von cytotoxischen T-Zellen zur Abtötung infizierter oder entarteter Körperzellen eingesetzten Granzyme.
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Katalysierte Reaktion

Hemmung
Eine Hemmung von Serinproteasen findet im Körper beispielsweise durch bestimmte Proteine, die Serpine statt, um die Serinprotease nach getaner Arbeit abzuschalten. Ein Fehlen dieser Inhibitoren führt zu Thrombosen (Beispiel Antithrombin) oder Lungenemphysem (Beispiel Antitrypsin). In solchen Fällen können künstlich hergestellte Hemmstoffe gegeben werden, wie beispielsweise AEBSF und Phenylmethylsulfonylfluorid.
Die Serinproteasen unterliegen einer hochdifferenzierten Kontrolle durch ein Netzwerk von miteinander interagierenden Kaskaden von Hemmsubstanzen. Es können zwei Formen unterschieden werden.
Unspezifische Hemmung
Eine Form der Hemmung von Proteasen ist die Umhüllung durch einen Käfig. Das Alpha-2-Makroglobulin umfängt aktivierte Proteasen wie eine Mausefalle. Serinproteasen wie Präkallikrein und Thrombin werden so inaktiviert.
Spezifische Hemmung
Eine andere Form der Hemmung von Serinproteasen ist eine hochspezifische durch Serpine, eine Klasse von Serinprotease-Inhibitoren. Viele Enzyme des Gerinnungssystems sind solche Serinproteasen und Serinprotease-Inhibitoren.[1]
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Klassifizierung nach UniProt/MEROPS
Zusammenfassung
Kontext
Das UniProt-Consortium gibt regelmäßig eine Liste der Peptidasen heraus, die diese Enzyme nach ihrer evolutionären Abstammung kategorisiert. Die Daten der Liste sind, mit hochwertiger Information versehen, in der MEROPS-Datenbank abrufbar. Eng verwandte Moleküle sind dabei in Familien zusammengefasst, deren Bezeichner aus einem Buchstaben („S“ für Serinproteasen) und einer Zahl bestehen. Familien wiederum gehören zu Clans, deren Familien verwandt sind. Clan-Bezeichner haben statt Zahlen einen Buchstaben.[2]
Es gibt 45 Serinprotease-Familien in 13 Clans (Stand: 2008), wobei dem Clan PA(S) mit 12 Familien eine herausragende Bedeutung zukommt.[3]
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Wichtige Serinproteasen
- die Verdauungsenzyme Trypsin, Chymotrypsin, Elastase (S1)
- prostataspezifisches Antigen und Tryptasen (S1)
- die Blutgerinnungsfaktoren Plasmin, Thrombin, Christmas-Faktor, Hageman-Faktor, Faktor VII-aktivierende Protease, Kallikrein (S1) und Stuart-Prower-Faktor (S2)
- MBTPS1 und Proteinase K (S8)
- Dipeptidylpeptidase 4 (S9)
- die für die Apoptose von körpereigenen und -fremden Zellen verantwortlichen Granzyme
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Einzelnachweise
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