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oft diagonal verlaufendes Bauelement zum Ableiten von Zug- oder Druckkräften Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Strebe ist ein schräg verlaufendes Bauelement, das als Aussteifung vornehmlich dazu dient, Zug- und Druckkräfte abzuleiten. Beispielsweise werden horizontal vorkragende Bauteile wie Balkone mittels Streben an einer vertikalen Wand abgestützt. In der Baustatik zählen Streben zu den Stäben. Eine Druckstrebe benötigt immer genügend Querschnittsfläche, um die Druckkräfte aufzunehmen und weiterzuleiten. Hierbei ist auch die Knickung der Druckstrebe zu berücksichtigen.[1] Im Gegensatz zur Druckstrebe entsteht bei der Zugstrebe keine Knickung, wodurch bei gleicher Kraft ein kleinerer Querschnitt erforderlich ist. Dafür sind die Anschlüsse zur Kraftübertragung wesentlich aufwendiger mit Verbindungsmittel ausgeführt. Eine diagonale Strebe, die von der nächsten gekreuzt wird, ist abwechselnd Druck- oder Zugstrebe. Die diagonale Strebe ist als Druckstrebe dimensioniert und wie eine Zugstrebe angeschlossen.[2]
Sämtliche Bauteile einer Dachkonstruktion wie Schwellen, Pfosten, Streben, Pfetten, Deckenbalken, Sparren sind gegen Abheben, besonders im Trauf- und Ortgangbereich untereinander zugfest zu verbinden. Verankerungen mit der Unterkonstruktion sind im Eckbereich, in Abständen ≤ 1 m und im Randbereich ≤ 2 m vorzunehmen. Das Gegengewicht von jedem Ankerpunkt muss mindestens 450 kg betragen.[5]
Beim Fachwerk dienen Streben der Versteifung der Gesamtkonstruktion. Zur Aussteifung des Tragwerks sind in jeder Wand mindestens zwei gegenläufige Streben erforderlich.[6]
Eine von unten gegen den Pfosten (Ständer) gerichtete Strebe nennt sich Fußstrebe, eine vom Ständer nach oben verlaufende Strebe heißt Kopfstrebe. In einem Winkel von meistens 45° verlaufenden Streben wird auch Fußband und Kopfband genannt. Im traditionellen Holzfachwerkbau werden schräg über mehrere aufrecht stehende Hölzer laufende Hölzer als Schwertung[7] (in Südwestdeutschland Steigband[8]) bezeichnet. Die Strebe kann sich in einem Gefach auch paarweise überkreuzen und so die Form eines Andreaskreuzes bilden.
In der Regel sind Streben in der Fachwerkschwelle und dem Rähm eingezapft. An beiden Enden werden der Stärke angepasste Zapfen angearbeitet. Oft wird die Zapfenverbindung noch mit einem Holznagel auf Zug gesichert[10]. Die gewählte Materialstärke entspricht oft der der anderen Balken.
Typisch für gotischen Kirchen waren umfangreiche Strebewerke (Strebepfeiler, Strebebögen) aus behauenem Werkstein oder Ziegelmauerwerk.
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