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Schweinau

Stadtteil von Nürnberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Schweinau ist ein südwestlich der Altstadt innerhalb des mittleren Ringes gelegener Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg und war bis 1899 ein eigenständiger Markt mit einer zeitweiligen Magistratsverfassung. Den Namen Schweinau tragen heute die Gemarkung 3468 und der Statistische Bezirk 19. Im Stadtteil liegen die U-Bahnhöfe Schweinau und Hohe Marter sowie der Bahnhof Schweinau der S-Bahn Nürnberg. Im Süden Schweinaus steht der Fernmeldeturm Nürnberg.

Schnelle Fakten Kreisfreie Stadt Nürnberg ...
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Lage der Gemarkung 3468 Schweinau
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Lage

Das heutige Stadtviertel Schweinau erstreckt sich zwischen der S-Bahn-Linie nach Ansbach (Norden) bis zum Main-Donau-Kanal (Süden) bzw. von der ehemaligen Infanteriekaserne der Bundeswehr (in der Gustav-Adolf-Straße, heutiger Tillypark) im Westen bis zur Bahnlinie Richtung Treuchtlingen/Augsburg (als Grenze zu Sandreuth) im Osten.[2]

Schnelle Fakten Statistische Nachbarbezirke ...
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Der Ort wurde im 12. Jahrhundert als „Swinawe“ erstmals urkundlich erwähnt.[3] Die „Schwein“-Au (d. h. „Schweinwiese“) entstand am feuchten Wiesengelände des in den einstigen „Geißsee“ einmündenden Hirtengrabens, etwa drei Kilometer weit vorm Spittlertor der Reichsstadt. Am Namen unschwer erkennbar handelte es sich ursprünglich um einen von Viehzucht geprägten Raum.[4]

Mittelalterliche Rodungen drängten den für die Viehzucht wichtigen Wald zurück und Schweinau lag schließlich komplett im Rodungsland.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schweinau 60 Anwesen (3 Wirtshäuser, 4 Schenkstätten, 3 Höfe, 3 Halbhöfe, 4 Viertelhöfe, 30 Güter, 10 Häuser, 1 Tabakfabrik, Hirtenhaus und Schulhaus). Das Hochgericht übte teils das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg, teils das Oberamt Schwabach aus, was aber von der Reichsstadt Nürnberg bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das bambergische Dompropsteiamt Fürth inne.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Schweinau gebildet. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Nürnberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Fürth. Ab 1862 war das Landgericht Nürnberg (1879 in Amtsgericht Nürnberg umbenannt) nur noch für die Gerichtsbarkeit zuständig, während die übergeordnete Verwaltung vom Bezirksamt Nürnberg übernommen wurde. Seit 1871 gehört Schweinau zum Sprengel des Rentamts Nürnberg (1919 in Finanzamt Nürnberg umbenannt).[6][7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,279 km².[8]

Schweinaus günstige Lage an der Landstraße via Ansbach nach Stuttgart und via Schwabach nach München verhalfen dem Ort im 19. Jahrhundert zu großem Aufschwung, da man zunächst ausreichend weit von der Stadt Nürnberg entfernt war, um eine eigene Entfaltung verwirklichen zu können.

1850 wurde Schweinau ein eigenständiger Markt,[4] und wurde zum 1. Januar 1899 nach Nürnberg eingemeindet.[9][10] Im 19. und 20. Jahrhundert wurde das Bild des Stadtviertels vornehmlich von großen Industriebetrieben wie Bosch, Mehnert & Veeck, Vereinigte Deutsche Metallwerke und Zündapp dominiert. Im Zweiten Weltkrieg verzeichnete Schweinau deswegen schwere Schäden durch Fliegerangriffe.

Durch die städtische Überbauung in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verlor Schweinau seinen abgeschlossenen Siedlungscharakter und verwuchs über St. Leonhard im Norden fest mit der Stadt Nürnberg.

Baudenkmäler

  • Ehemalige Fabrikantenvilla
  • Ehemalige Hochspannstation
  • Katholische Pfarrkirche St. Wolfgang
  • Evangelisch-lutherische Kreuzkirche
  • Ehemaliges Rathaus, dann Schulhaus, jetzt Gemeindehaus
  • Gasthaus Schwarzer Adler
  • Hochbunker Hohe Marter, jetzt Garnisonmuseum Nürnberg
  • Denkmäler für die Gefallenen des Krieges 1870/71 und des Ersten Weltkrieges
  • Ehemalige Bauernhäuser
  • Wohnhäuser

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Kreuzkirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wolfgang gepfarrt.

Sonstiges

Die zweite Folge der Filmreihe Blind Date mit Olli Dittrich und Anke Engelke trägt den Namen Taxi nach Schweinau. Sie wurde 2002 gedreht und 2003 mit dem Adolf-Grimme-Preis und mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.[18]

Der 2014 erschienene Roman Abseits der Kreisklasse von Matthias Hunger spielt im Nürnberger Amateurfußballmilieu, rund um den fiktiven Verein SG Noris aus Schweinau.[19]

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Persönlichkeiten

Galerie

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Literatur

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Commons: Schweinau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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