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Medienunternehmen und Zeitungsverlag in Ravensburg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Schwäbischer Verlag GmbH und Co.KG Drexler, Gessler[1] ist ein Medienunternehmen mit Hauptsitz in Ravensburg. Mit der Marke SV Gruppe bildet sie die Dachorganisation für etwa 150 Tochter- und Enkelunternehmen und über 20 weiteren Beteiligungsunternehmen. Die wichtigsten Produkte sind die Schwäbische Zeitung und der Zollern-Alb-Kurier, welche regional im Südwesten verbreitet sind. Die Nordkurier Mediengruppe ist Teil der SV Gruppe.[2] Die Beteiligungsunternehmen vertreiben ihre Produkte teilweise deutschlandweit: Online-Portale, Amts- und Anzeigenblätter, die größte Lokalfernsehgruppe in Deutschland, mehrere Radiosender, vielseitige Magazine, zwei Druckhäuser, Digital-, Content-Marketing- und Crossmedia-Einheiten, E-Commerce, logistische Dienstleistungen, wie Briefdienst, Paketzustellung und Fulfillment.
Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG Drexler, Gessler | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1945 |
Sitz | Ravensburg |
Leitung | Lutz Schumacher |
Mitarbeiterzahl | ca. 2.500 |
Branche | Verlage und Medienhäuser |
Website | www.schwaebisch-media.de |
Nebensitze sind Berlin und Neubrandenburg, wichtige Standorte sind unter anderem Stuttgart, Ulm, Friedrichshafen, Balingen, Lindau, Biberach, Sigmaringen, Tuttlingen, Wangen, Leutkirch, Aalen, Prenzlau, Anklam, Waren (Müritz).
Zur Geschäftsleitung gehörten 2024 außer dem Leiter Lutz Schumacher[3]
1922 gründete der Verleger Franz Walchner eine genossenschaftliche Kooperation, den Verband oberschwäbischer Zeitungsverleger in Friedrichshafen. In der Nazizeit wurde der Verband in „Donau-Bodensee-Zeitung“ umbenannt, Standort wurde ab 1943 Leutkirch im Allgäu. Nach ausgiebigen Verhandlungen mit der Militärregierung Baden-Baden und der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags gründeten Verleger des Verbands 1945 den Schwäbischen Verlag mit der Schwäbischen Zeitung.[4]
Am 3. Dezember 1945 erlebte die Schwäbische Zeitung am 3. Dezember 1945 ihre Geburtsstunde. „Hiermit wird der Firma Schwäbischer Verlag, Friedrichshafen, die Genehmigung erteilt, die Schwäbische Zeitung erscheinen zu lassen“, hatte ein französischer Leutnant im Auftrag der Militärregierung formlos auf ein Blatt Papier geschrieben. Die erste Ausgabe der Schwäbischen Zeitung erschien am 4. Dezember 1945. Die Druckauflage betrug zum Start 98.370 Exemplare und erschien zunächst zweimal wöchentlich jeden Dienstag und Freitag. Mit dem Namen wollte man das neue Blatt nicht auf Oberschwaben begrenzt sehen. Vielmehr war es sein Traum, die Frankfurter Zeitung neu aufleben zu lassen. Dieses Ansinnen lässt sich bis heute am Schriftzug des Titels erkennen, für den die Frankfurter Zeitung als Vorbild diente.
Erstkomplementäre des Verlages waren der Leutkircher Zeitungsverleger Max Drexler, der Friedrichshafener Verleger Othmar Gessle sowie dem ersten und einzigen Redakteur Wendelin Hecht (bis 1943 Verlagsleiter der Frankfurter Zeitung). Die ersten Kommanditisten waren Max Diederich aus Biberach an der Riß und Franz Walchner aus Wangen im Allgäu. Im Laufe der Zeit kamen neue Gesellschafter hinzu: Georg Fürst von Waldburg-Zeil wurde 1959 Komplementär und Walter Senn später Vertreter der Lokalverlage. Die verlegerische Verantwortung ging nach und nach an die Erben über. Die heutigen Kommanditisten sind Julia Sabathil-Diederich, Andreas Drexler, Andreas Gessler, Martin Walchner und Erich Fürst von Waldburg zu Zeil.
Auflagestärkste Tageszeitung der Dachmarke Schwäbisch Media ist die Schwäbische Zeitung. Zu den Wochenblättern gehören der Südfinder, Schwäbische Märkte und verschiedene kleinere Zeitungen. Die meisten Zeitschriften des Unternehmens werden von der Labhard Medien GmbH herausgegeben. Einige Magazine wie z. B. aktiv, Kliniken, Ärzte und Kurland gibt das Medienhaus selbst heraus. Der zum Unternehmen gehörende Wagner-Verlag veröffentlicht für über 50 Städte und Gemeinden Amtsblätter. Digitale Medien sind u. a. schwaebische.de, das E-Paper der Schwäbischen Zeitung und das Portal südfinder.de. Zum Bereich Bewegtbild gehören die regionalen Fernsehsender Regio TV Schwaben, Regio TV Stuttgart und Regio TV Bodensee mit einer gemeinsamen Reichweit von ca. 5 Millionen Zuschauern. Hinzu kommt die Produktionsfirmen mooove.media und Eurotape. Im Audiobereich ist der Schwäbische Verlag mit drei Radiosendern auf dem Markt vertreten: Neckaralb Live (100% Anteile), Radio 7 (44% Anteile) und Radio Seefunk (20% Anteile).
Zur Dachmarke Nordkurier Mediengruppe gehören die Tageszeitungen Schweriner Volkszeitung, Norddeutsche Neueste Nachrichten und Nordkurier, das Wochenblatt Lokalfuchs und verschiedene Zeitschriften. Im Bereich Bücher ist das Medienunternehmen mit dem eigenen Buchverlag mecklenbook auf dem Markt vertreten. Dazu kommen die regionalen Fernsehsender Regio TV Nord und Regio TV Rostock. Das wichtigste digitale Medium ist das Reichweitenportal www.nordkurier.de sowie die E-Papier der Tageszeitungen. Auch ist das Medienhaus unter dieser Dachmarke u. a. mit der Produktionsfirma Eurotape tätig.
Im Bereich Business ist der Schwäbische Verlag in den Bereichen Druck (SV Druck GmbH Standort Weingarten, Nordkurier Druck GmbH & Co. KG) Vermietung (dauerhafte Büroflächen in den Immobilien in Ravensburg, Brandenburg oder Berlin oder Räumlichkeiten für Meetings und Events) Shared Services (SV Kaufmännischer Service, SV Technologie, SV Dialog, SV Medienproduktion, SV Vermarktung), Tourismus (www.bodensee.de, www.meckpomm.de) und Food (Restaurants und Catering) vertreten.
Der Schwäbische Verlag ist mit seiner Logistiksparte in Süddeutschland der größte Zeitungslogistiker in Baden-Württemberg. Es werden Tageszeitungen, Wochenzeitungen, adressierte Sendungen sowie lokale Amts- und Gemeindeblättern in alle Briefkästen transportiert und verteilt. Mit dem Briefservice südmail und dem Zustelldienst Merkuria wird eine vielschichtige Dienstleistungspalette rund um den Brief und kleinere Pakete, sowie die Zustellung der Schwäbischen Zeitung und anderer nationaler Pressetitel wie die Bild, die Welt und Frankfurter Allgemeine Zeitung angeboten. In Norddeutschland bewegen ca. 1.100 Mitarbeiter der Nordkurier Brief + Paket mit einem Fuhrpark von 450 Fahrzeugen jährlich mehr als 40 Millionen Sendungen von Privat- und Geschäftskunden. Seit über 20 Jahren im Bereich Briefdienst und seit über 10 Jahren im Bereich Paketzustellung ist der Logistiker Nordkurier Brief + Paket erfolgreich am Markt etabliert.
Fulfillment ist besonders für den Bereich E-Commerce eine wichtige Säule. Das zum Schwäbischen Verlag gehörende Fulfillment-Center „good-stock“ bildet von der Bestellannahme, Einlagerung sämtlicher Güter und der Kommissionierung über das Picken und Packen bis zum Versand sowie eventueller Retouren die komplette Logistik-Kette ab. Davon profitiert auch das seit 2022 zum Verlag gehörende E-Commerce Unternehmen Print Royal. Print Royal bietet personalisierte Fotogeschenke für jeden Anlass.
Das Medienhaus Schwäbischer Verlag betreute und vermarktete seit der Übernahme der „Udia-Filmwerbung“ in Ulm und der „Europa Film + Werbung“ in Stuttgart im Jahr 2005 nahezu flächendeckend die Kinowerbung in mehr als 160 Filmtheatern in Baden-Württemberg und Bayern, teilweise auch in Rheinland-Pfalz und Hessen. Zum 1. August 2012 trennte sich das Medienhaus aber von dieser Sparte und verkaufte die beiden Unternehmen an die Weischer Mediengruppe.
Die fünf Kommanditisten waren 2016[8] Julia Sabathil-Diederich, Andreas Drexler, Andreas Gessler, Martin Walchner und Erich von Waldburg zu Zeil und Trauchburg[9]. Letzterer hält etwa 9 % der Anteile an der Schwäbischen Zeitung. Über die anderen Anteilseigner ist in der Öffentlichkeit weniger bekannt, sie werden aber von der KEK publiziert.[10]
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