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Gemeinde im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schnega ist eine Gemeinde im äußersten Südwesten des Landkreises Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen. Das Gebiet der Gemeinde wird auch Swinmark genannt. Die Gemeinde gehört zur Samtgemeinde Lüchow (Wendland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 53′ N, 10° 53′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Lüchow-Dannenberg | |
Samtgemeinde: | Lüchow (Wendland) | |
Höhe: | 45 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,36 km2 | |
Einwohner: | 1293 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29465 | |
Vorwahl: | 05842 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAN | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 54 022 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Theodor-Körner-Str. 14 29439 Lüchow | |
Bürgermeisterin: | Annegret Gerstenkorn (CDU) | |
Lage der Gemeinde Schnega im Landkreis Lüchow-Dannenberg | ||
Schnega liegt im Naturpark Wendland.Elbe.
Das Schnegaer Mühlenbachtal liegt zum Teil auch auf Schnegaer Gebiet.
Die Gemeinde Schnega besteht aus folgenden Ortsteilen:
Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Billerbeck, Gielau, Gledeberg, Göhr, Harpe, Leisten, Lütenthien, Proitze, Schäpingen, Solkau, Thune, Warpke und Winterweyhe eingegliedert.[3]
Urkundlich 1263 erwähnt, war Schnega bis zur Reformation eine Propstei des Bistums Verden an der Aller. Das Patronat wurde seit 1302 vom Kloster Diesdorf (Altmark), später von den auf dem Gut Schnega ansässigen Familien ausgeübt. Diese waren bis zu ihrem Aussterben 1666 die Familie von Bodendieck, danach ab 1678 die Freiherren Grote und infolge Heirat seit Mitte des 20. Jahrhunderts die Familie von Reden.
Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Schnega erstreckt sich über den Ort Schnega hinaus auf 22 Dörfer. Dazu gehören vier Kapellen in den Orten Nienbergen (Gemeinde Bergen an der Dumme), Thune, Müssingen[4] (Gemeinde Soltendieck) und Schäpingen. Drei der Dörfer befinden sich im Landkreis Uelzen. Seit 2005 ist Schnega pfarramtlich mit der Kirchengemeinde Bergen verbunden.[5][6] Das Pfarramt erstreckt sich jetzt über insgesamt 30 Ortschaften mit Distanzen bis zu 18 km auf einer Fläche von etwa 100 km². Der Sitz des Pfarramts mit der Wohnung des Pastors ist im Pfarrhaus in Schnega.[7] Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg.
Die Gemeinde Schnega gehört zum Landtagswahlkreis 48 Elbe und zum Bundestagswahlkreis 38 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg.[8][9]
Der Rat der Gemeinde Schnega setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[10]
Vorherige Sitzverteilungen:
Wahljahr | CDU | Grüne | UWG | SPD | Gesamt |
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2016 | 5 | 3 | 1 | 1 | 9 Sitze |
__________________________
UWG: Unabh. Wählergem. Schnega |
Bürgermeisterin ist Annegret Gerstenkorn (CDU).[11]
Von 1991 bis 2016 war Wilhelm von Gottberg Bürgermeister.
Die Kirche war ursprünglich ein kombinierter Feldstein- und Ziegelbau mit Balkendecke aus dem 12. Jahrhundert. Von 1912 bis 1913 wurde sie in stilistischer Anlehnung an die Backsteingotik und unter Einbeziehung von älteren Bauteilen weitgehend neu erbaut.[12] Die Kirche bestimmt durch ihre zentrale, etwas erhöhte Lage das Ortsbild von Schnega. In die Innenausstattung wurden Objekte aus der Spätgotik, der Renaissance und dem Barock integriert.
Um 1150 wurde die Kapelle erbaut.[13] Sie hatte früher einen Wehrturm, dessen Fundamente heute noch erhalten sind. Eine monumentale Bilderbibel aus dem 15. Jahrhundert zeigt die Lebensgeschichte Jesu. Aus der Gründerzeit stammt vermutlich die roh bearbeitete Eingangstür aus Eichenholz mit ihrer Verriegelung.[14]
Die kleine turmlose Kapelle mit kleinen Fenstern hat bis heute kein elektrisches Licht. 1543 wird sie erstmals erwähnt, wurde wohl im 13. Jahrhundert erbaut.[15] Innenraum und Altar sind schlicht gestaltet. Die mit einem Spitzbogen versehene Eingangstür wird von zwei großen Wächtersteinen verziert. Die Glocke von 1493 hängt draußen in einem Glockenstuhl. Früher war sie in der Kapelle angebracht.[16]
Der seit 1914 in Schnega ansässige Maler, Bildhauer, Schriftsteller und Orgelspieler Hugo Körtzinger baute auf seinem Anwesen in den Jahren 1936/37 ein großes Werkstattgebäude im Stil der Neuen Sachlichkeit. Das hoch aufstrebende Gebäude mit hoher Decke und Deckenlichtfeldern, großflächiger nordwärtiger Verglasung und großem Eingangstor zeigt deutlich seine Zweckbestimmung. Das Gebäude wurde in den Jahren 2012–2015 aufwendig restauriert. Erwähnenswert ist auch eine große Walcker-Orgel (III/P, 30 + 31 Transmissionen), die in den Jahren 1937–1948 in mehreren Ausbaustufen eigens und nach Körtzingers Vorstellungen für das Atelier gebaut wurde. Sie ist vermutlich eine der größten Privatorgeln Deutschlands. Nach aufwändiger denkmalgerechter Restaurierung ist die Orgel wieder voll spielfähig und wird seit 2019 im Rahmen der Reihe „Werkstattkonzerte Schnega“ der Öffentlichkeit vorgeführt.
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