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Art und Form von Schmucksteinen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Schliff bezeichnet man in der Gemmologie die durch Schleifen erzeugte Art und Form von Schmucksteinen, um ihren Glanz zu verstärken und die dem Stein innewohnenden optischen Effekte hervorzuheben.
Die Wahl des Schliffs sowie die Qualität der Ausführung sind dabei neben Farbe und Reinheit entscheidend für den späteren Wert des Schmucksteins. Aufgrund der dafür nötigen Erfahrung unter anderem mit den unterschiedlichen Eigenschaften der als Schmucksteine verwendeten Materialien werden hochwertige Schliffe für den kommerziellen Gebrauch üblicherweise von speziell ausgebildeten Edelsteinschleifern durchgeführt.
Beim Schleifen von Schmucksteinen wird zwischen drei verschiedenen Schliffarten unterschieden, die auf die jeweiligen Eigenheiten des Steins Rücksicht nehmen.
Beim Glattschliff wird eine glatte, bis auf eine mögliche Rundiste kantenlose Oberfläche erzeugt. Er wird vorzugsweise bei undurchsichtigen bis durchscheinenden Schmucksteinen eingesetzt. Diese zeigen oftmals ein lebhaftes Farbenspiel wie Maserungen und Flecken. Der Glattschliff ist auch die einzige Form, die spezielle optische Effekte wie Adulareszenz, Asterismus und Chatoyance sowie den für diese Steine typischen, seidigen Glanz zur vollen Entfaltung bringt.
Der bekannteste Glattschliff ist der Cabochon, aber auch Lagensteine, Kugel- und Trommelsteine (Barocksteine) gehören zu den glatten Schliffen.
Der Facettenschliff ist etwa seit dem 15. Jahrhundert bekannt und besteht aus einer Vielzahl von kleinen, glattpolierten Flächen, den Facetten. Er wird überwiegend bei durchsichtigen Steinen angewendet, da diese in der Lage sind, eintretendes Licht zu reflektieren, zu brechen und oft vielfarbig aufzuspalten (Dispersion). Dieses Phänomen, das Feuer eines Steins, wird insbesondere durch den modernen Brillant-Vollschliff, der im Jahr 1910 entwickelt wurde, verstärkt. Die optimale Lichtbrechung kommt hier durch genau festgelegte Winkelverhältnisse zwischen den 57 (32 Facetten plus Tafel im Oberteil, 24 Facetten im Unterteil) nach einem bestimmten Schema angeordneten Facetten zustande. In seltenen Fällen wird die Spitze im Unterteil durch eine Kalette abgestumpft, um die Gefahr von Beschädigungen wie beispielsweise Spaltrissen zu verringern. Da die Kalette allerdings immer zu einer Wertminderung des Steins führt (geringeres Gewicht und sichtbarer, dunkler Punkt bei der Draufsicht auf die Tafel) wird diese von Schleifern möglichst vermieden.
Dem Brillantschliff ging eine kontinuierliche Entwicklung voraus. Zunächst wurden lediglich die natürlichen Oktaederflächen der Diamanten poliert, bevor nach und nach mit dem Anlegen zusätzlicher Facetten begonnen wurde.
Die meisten Facettenschliffe lassen sich in zwei Grundtypen einordnen: den bereits erwähnten Brillantschliff für eher runde und den Treppenschliff bei eher eckigen Formen. Hinzu kommen noch als Sonderformen der Rosenschliff, das Oval und die Pendeloque für runde Formen sowie der Smaragdschliff und der Scherenschliff für eckige.
Beim gemischten Schliff schließlich werden Glatt- und Facettenschliff miteinander vereinigt. Je nach gewünschtem Effekt oder modischem Geschmack wird dabei die Oberseite als Cabochon und die Unterseite als Facettenschliff ausgeführt („Buff Top“) oder für Ober- und Unterseite zwei verschiedene Facettenschliffe gewählt. In einigen Fällen werden auch zwei Schliffarten auf einer Seite vereinigt.
So gehört beispielsweise der „Ceylon-Schliff“ (auch Ceylonschliff) zu den gemischten Schliffen, bei dem das Oberteil im Scherenschliff und das Unterteil im Treppenschliff ausgeführt ist. Im Gegensatz dazu ist beim „Indischen Schliff“ das Oberteil im Treppenschliff und das Unterteil im Scherenschliff ausgeführt.[1]
Bei der Definition von Schliffformen nimmt der Schleifer Bezug auf die geometrische Form des späteren Schmucksteins. Diese beruhen auf den klassischen, geometrischen Formen wie dem Kreis und davon abgeleitet Ellipsen- und Eiformen sowie verschiedenen Vielecken (Polygonen). Unterschieden werden die Schliffe nach den folgenden Grundformen:
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