Scarlino
italienische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Scarlino ist eine Gemeinde mit 3814 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der südlichen Toskana (Italien).
Scarlino | ||
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Staat | Italien | |
Region | Toskana | |
Provinz | Grosseto (GR) | |
Koordinaten | 42° 54′ N, 10° 51′ O | |
Höhe | 229 m s.l.m. | |
Fläche | 88,38 km² | |
Einwohner | 3.814 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 58020 | |
Vorwahl | 0566 | |
ISTAT-Nummer | 053024 | |
Bezeichnung der Bewohner | Scarlinesi | |
Schutzpatron | Hl. Martin von Tours (10. November) | |
Website | Gemeinde Scarlino | |
Panorama von Scarlino |
Die Gemeinde erstreckt sich über rund 88 km². Sie liegt etwa 27 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Grosseto, rund 100 km südwestlich der Regionalhauptstadt Florenz und 6 Kilometer vom Tyrrhenischen Meer entfernt. Rom liegt ca. 175 km südöstlich. Der Ort am Fluss Pecora ist Teil der Landschaft der Maremma.
Zu den Ortsteilen (frazioni) gehören Portiglioni (25 m, ca. 60 Einwohner), Puntone (4 m, ca. 350 Einwohner) und Scarlino Scalo (12 m, ca. 1250 Einwohner).[2]
Nachbargemeinden sind Follonica, Gavorrano, Massa Marittima und Castiglione della Pescaia.
Die Gegend um Scarlino war schon in römischer Zeit besiedelt. Ein Hafen namens Scabris Portus ist in der Nähe des heutigen Ortsteils Il Puntone dokumentiert. Das römische Leben spielte sich eher in der Ebene als auf den Hügeln ab. Die erste urkundliche Erwähnung des heutigen Kernorts stammt aus dem Jahr 973 und benennt den Feudalherren Lamberto di Ildebrando Aldobrandeschi. Die Befestigungsanlage mit Kastell (rocca), innerhalb derer der Ort wuchs, ist erstmals für das Jahr 1108 dokumentiert, als die Herrschaft der Aldobrandeschi mit dem Bischof von Roselle geteilt wurde.
Nach wechselnden Besitzverhältnissen fiel Scarlino 1278 an Pisa und teilte dann das Schicksal dieser Republik: 1406 Eroberung durch Florenz, 1569 Eingliederung ins Großherzogtum Toskana, ab 1737 Habsburgisch und ab 1860 zum italienischen Nationalstaat gehörig. Einige Großgrundbesitzer und Kaufmannsfamilien Scarlinos hatten frühzeitig für die Republik votiert.
Im Zeitalter des Faschismus war der Widerstand des liberal eingestellten Besitzbürgertums heftig.
Seit dem 22. Mai 1960 ist Scarlino eine eigenständige Gemeinde (comune).
Der Kernort Scarlino hat sich den authentischen Charakter eines mittelalterlichen borgo bewahrt. Höchster Punkt ist das Kastell der Aldobrandeschi, von dem Wehrmauer, Palas und Ecktürme erhalten sind. Bei gutem Wetter bietet sich eine weite Rundsicht auf die Bucht von Follonica, die Insel Elba und dahinter Korsika.
Die zentrale Piazza des Ortes ist nach Giuseppe Garibaldi benannt, dem auch ein Denkmal gesetzt ist. Von dort verlaufen steile Gassen aufwärts zur Festung. Das Zentrum ist verkehrsberuhigt (Parkplatz unterhalb der Stadtmauer).
Der Ort wird von Tagesausflüglern frequentiert, doch mangels Unterkünften ist ein dauerhafter Verbleib nicht vorgesehen.
Der Küsten-Ortsteil Il Puntone mit Hafen und breiten Sandstränden hingegen ist bei Schwimmern, Surfern, Seglern und Tauchern beliebt.
Jedes Jahr am 19. August finden seit 1970 die Carriere del 19 statt, ein Wettbewerb zwischen den drei Ortsbezirken (contrade) Donato, Rocca und Centro. Nach einem Festumzug und Auftritt von Fahnenschwingern müssen die Repräsentanten der drei Ortsteile in mittelalterlichen Kostümen eine historische Szene (Abwehr eines Korsarenangriffs auf die Festung) nachspielen. Den Sieger bestimmt eine Jury.
Ursprünglich war der 19. August ein Gedenktag zur Befreiung der Gemeinde von einer Cholera-Epidemie im Jahre 1855.
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