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Marktgemeinde im Bezirk Liezen, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sankt Gallen ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1803 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Norden der Steiermark im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Liezen.
Marktgemeinde Sankt Gallen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Liezen | |
Kfz-Kennzeichen: | LI | |
Fläche: | 129,65 km² | |
Koordinaten: | 47° 41′ N, 14° 37′ O | |
Höhe: | 513 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.803 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8933 | |
Vorwahl: | 03632 | |
Gemeindekennziffer: | 6 12 64 | |
NUTS-Region | AT222 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 35 8933 Sankt Gallen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Armin Forstner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Gallen im Bezirk Liezen | ||
Gemeindeamt | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Gallen liegt im Tal des Großen Billbachs an der Buchauer Straße B 117, die in Altenmarkt bei St. Gallen von der Eisen-Straße B 115 westlich abzweigt und weiter über den Buchauer Sattel wieder zurück ins Ennstal führt. Das Gemeindegebiet gehört zur Steiermark und liegt nahe der Grenze zu Oberösterreich. Die Gemeinde ist Teil des Nationalparks Gesäuse. Südlich wird das Gemeindegebiet von der Berggruppe des Buchsteins begrenzt, der zum Gesäuse gehört.
Die Gemeinde St. Gallen wurde mit 1. Jänner 2015 im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform mit der Marktgemeinde Weißenbach an der Enns vereint.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2017[3]):
Zwei der fünf Nachbargemeinden liegen in Oberösterreich, drei im Bezirk Liezen.
Rosenau am Hengstpaß (Bezirk Kirchdorf) |
Weyer (Bezirk Steyr-Land) |
Altenmarkt bei Sankt Gallen |
Admont | Landl |
In der Antike war das heutige Gebiet von St. Gallen nur eine Wildnis östlich der Pyhrnstrasse Wels-Liezen-Aquileia. Erst nach der Gründung des Klosters Admont im 11. Jahrhundert wurde eine Verbindung zwischen Pyhrnstrasse und dem nach Norden gerichteten Teil des Ennstals (Wasserstraße) angestrebt. Damals wurde die St. Gallener Gegend als „Silva Nova“ (Neuwald) bezeichnet. Gottfried Edler von Wetternfeld erbaute 1152 zu Ehren des Hl. Gallus eine Kirche (St. Gallus in silva), die Erhebung zur Pfarre erfolgte 1160. Angesichts des neuen Verkehrsweges wurde in St. Gallen eine Taverne zur Stärkung der Reisenden eingerichtet. Der Ort entwickelte sich weiter: Ende des 13. Jahrhunderts war in St. Gallen ein Meister Ulrich als Arzt tätig, was ein erhebliches Wachstum der Bevölkerung voraussetzt. Die Errichtung der Burg zum Schutz des Stiftseigentums im Jahr 1278 lässt auch auf einen gewissen Wohlstand schließen.
Im 16. Jahrhundert ist in St. Gallen die Eisenindustrie dominierend. Das Roheisen wurde aus Eisenerz importiert, in Radwerken (Rennöfen) verhüttet und via Enns und Donau exportiert. Nach dem Niedergang dieser Industrie ab der Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr der Fremdenverkehr einen Aufschwung. Der erste St. Gallener Reiseführer wurde 1879 von Josef Rabl verfasst.
Beim Juliputsch 1934 kam es zu mehrtägigen Kämpfen, deren Schwerpunkt die Obersteiermark war, und zwar sowohl das Industriegebiet zwischen Judenburg und Leoben als auch das steirische Ennstal. Die blutigsten Auseinandersetzungen fanden in und um Schladming und Leoben-Donawitz statt. In St. Gallen weigerte sich der Gendarmerie-Postenkommandant Franz Titz, sich den nationalsozialistischen Putschisten zu ergeben, und wurde erschossen.[4][5] Einer der daran Beteiligten wurde in der Folge durch ein Militärgericht in Leoben wegen Mordes zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Der Bahnhof Weißenbach–St. Gallen liegt an einem Teilstück der Rudolfsbahn und wird von St. Gallen über die B 115 erreicht. Eine Postbuslinie führt von Liezen über Admont, den Buchauer Sattel und St. Gallen zum Bahnhof Weißenbach–St. Gallen.
Mit dem Eisenwurzenweg 08 verläuft ein österreichischer Weitwanderweg durch die Gemeinde.
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder, nach den Gemeinderatswahlen hatte der Gemeinderat folgende Verteilungen:
Seit den Gemeinderatswahlen in der Steiermark 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 5 SPÖ[9]
Beide Vorgängergemeinden hatten ein Gemeindewappen. Die Verleihung des ersten Gemeindewappens für Sankt Gallen erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1952. Die Wappenbeschreibung lautete:
Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren die Wappen der Altgemeinden mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Wappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 5. Mai 2018.[11]
Die geänderte Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:
Der Bär am Wappen leitet sich von der Legende Sankt Gallus und der Brennholzbär her.[12]
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