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italienischer Archäologe und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Salvatore Settis (* 11. Juni 1941 in Rosarno, Provinz Reggio Calabria, Kalabrien) ist ein italienischer Klassischer Archäologe und Kunsthistoriker.
Salvatore Settis studierte an der Universität Pisa und der Scuola Normale Superiore di Pisa Klassische Archäologie bei Paolo Enrico Arias, Silvio Ferri und Donato Morelli und erwarb 1963 die Laurea an der Universität Pisa, 1965 wurde er an der Scuola Normale Superiore di Pisa promoviert (Diploma di perfezionato). 1968 wurde Settis Assistent an der Universität Pisa, 1969 wurde er dort außerordentlicher Professor. Von 1976 bis 1985 lehrte Settis als ordentlicher Professor für Griechische und Römische Archäologie an der Universität Pisa. Ab 1977 lehrte er daneben als außerordentlicher Professor Geschichte der Klassischen Archäologie an der Scuola Normale Superiore di Pisa, an die er 1985 als ordentlicher Professor für Klassische Archäologie wechselte. Von 1994 bis 1999 übernahm er die Leitung des Getty Centre for History of Art and the Humanities in Los Angeles. Von 1999 bis zu seiner Emeritierung 2010 war er Direktor der Scuola Normale Superiore di Pisa.
Settis ist ein Gegner des „Ausverkaufs der Kulturgüter Italiens“ und opponierte, auch in Zeitungsartikeln wie in La Repubblica und Il Sole 24 Ore, viele Jahre lang gegen die Kulturpolitik von Silvio Berlusconi und dessen Ministern.
Die Hauptforschungsgebiete von Salvatore Settis liegen in den Bereichen der griechischen und der römischen Kunst.
Einem breiteren Publikum wurde er schon früh durch seine Untersuchungen zu dem Maler Giorgione (1478–1510) und dessen Gemälde Das Gewitter bekannt, die er im Wintersemester 1975/76 als Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an den Instituten für Klassische Archäologie und Kunstgeschichte der Universität Bonn durchführte. Das Manuskript beendete Settis im Sommer 1976 in London am Warburg Institute. 1978, fünfhundert Jahre nach Giorgiones Geburt, folgte die Veröffentlichung bei Einaudi unter dem Titel La 'tempesta' interpretata. Giorgione: i committenti, il soggetto.[1]
2015 zeigte die Fondazione Prada im Rahmen der von Settis kuratierten Ausstellung Serial Classic im neu eröffneten Museum der Stiftung die polychrom rekonstruierte Statue Riace B. Diese Statue wird aufgrund der Forschungen Settis’ und des deutschen Archäologen Vinzenz Brinkmann als Darstellung der mythischen Figur des Erechtheus gesehen.[2] Die Stiftung zeigte zeitgleich in Venedig die Ausstellung antiker Plastiken Portable Classic, die gleichfalls von Settis kuratiert wurde.
Settis ist Mitglied zahlreicher Akademien und wissenschaftlicher Vereinigungen, er ist ordentliches Mitglied der Academia Europaea (1989),[3] der American Academy of Arts and Sciences, der American Philosophical Society, der Académie Royale de Belgique, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Accademia delle Scienze di Torino, der Accademia degli Euteleti in San Miniato, der Accademia di San Luca in Rom und der Accademia Toscana di Scienze e Lettere "La Colombaria" in Florenz sowie korrespondierendes Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom, der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres in Paris, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München, der Accademia degli Intronati in Siena, des Istituto Veneto di Scienze, Lettere e Arti in Venedig und des Deutschen Archäologischen Instituts. Er war von 2007 bis 2011 Mitglied des Wissenschaftskomitees des Europäischen Forschungsrats.
Salvatore Settis ist Träger zahlreicher Orden, so Cavaliere di Gran Croce des Ordine al merito della Repubblica italiana, Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2002), Kommandeur des französischen Ordre des Arts et des Lettres (2011) und Ritter der Ehrenlegion (2012).
1978 erhielt er den Premio Viareggio für La 'tempesta' interpretata. Giorgione. I committenti il soggetto.
2010/11 hatte er den "Lehrstuhl" des Museo del Prado (Cátedra del Museo Nacional del Prado) in Madrid inne[4].
2014 wurde Settis die Ehrendoktorwürde im Fach Architektur der Universität Reggio Calabria verliehen.
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