Saint-Tropez
französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Saint-Tropez | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Provence-Alpes-Côte d’Azur | |
Département (Nr.) | Var (83) | |
Arrondissement | Draguignan | |
Kanton | Sainte-Maxime | |
Gemeindeverband | Golfe de Saint-Tropez | |
Koordinaten | 43° 16′ N, 6° 38′ O | |
Höhe | 0–115 m | |
Fläche | 11,18 km² | |
Bürgermeister | Sylvie Siri | |
Einwohner | 3.578 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 320 Einw./km² | |
Postleitzahl | 83990 | |
INSEE-Code | 83119 | |
Website | saint-tropez.fr | |
ein Teil der Hafenpromenade von Saint-Tropez |
Saint-Tropez [provenzalisch Sant-Troupès) ist eine französische Gemeinde und ein kleiner Hafenort mit 3.578 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) an der Mittelmeerküste (Côte d’Azur) im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Die Gemeinde gehört zum Kanton Sainte-Maxime im Arrondissement Draguignan.
] (Saint-Tropez befindet sich am östlichen Fuß des Maurenmassivs, am Nordufer einer Halbinsel.
Das damalige Fischerdorf zog gegen Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Künstler wie Paul Signac, Henri Matisse, Pierre Bonnard, Raoul Dufy, Albert Marquet, Charles Camoin, Henri Manguin und andere an, deren Werke heute im Musée de l’Annonciade in der Nähe des Hafens ausgestellt sind. Der Schriftsteller Guy de Maupassant schrieb ein Tagebuch, das er 1888 unter dem Titel Sur l’eau veröffentlichte.[1]
In der Zwischenkriegszeit waren Schriftsteller wie Kurt Tucholsky, Sybille Bedford, Colette und viele andere von der Schönheit des Ortes begeistert.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Saint-Tropez einen weiteren Aufschwung. Es wurde zu einem Treffpunkt von Künstlern, Schriftstellern (Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Boris Vian und Françoise Sagan) und der Oberschicht.[1]
Saint-Tropez ist berühmt für seinen großen Yachthafen und die Baie de Pampelonne, den größten Sandstrand der Côte d’Azur, der allerdings überwiegend auf dem Territorium der Nachbargemeinde Ramatuelle liegt. Viele prominente Europäer verbringen ihren Urlaub in Saint-Tropez, unter anderem in den – wiederum zu Ramatuelle gehörenden – Strandclubs Tahiti Plage, Club 55, Nikki Beach, Aqua Club, Bagatelle Beach und vielen weiteren. In Saint-Tropez gibt es zahlreiche gehobene Restaurants und Läden.
Die Ortschaft wird von einer 1602 bis 1607 gebauten Zitadelle (La Citadelle) mit Ausblick auf die Stadt überragt.[2] Sie beherbergt ein Museum für Seefahrts- und Ortsgeschichte.[3]
In Deutschland wurde Saint-Tropez in den 1950er- und 1960er-Jahren vor allem bekannt durch Gunter Sachs (1932–2011) und Brigitte Bardot (* 1934) sowie durch die Gendarmen-Filme (1964–1982) mit Louis de Funès. In der ehemaligen Polizeiwache, die Handlungsort der Gendarmerie-Filme war, gibt es seit 2016 ein Museum, das Musée de la Gendarmerie et du Cinéma de Saint-Tropez.[4]
Saint-Tropez, benannt nach dem Heiligen Torpes, einem frühchristlichen Märtyrer, welcher im 1. Jahrhundert enthauptet wurde, war bis ins 20. Jahrhundert nur ein einfaches Fischerdörfchen. Die strategisch günstige Lage interessierte seit dem 8. Jahrhundert Herrscher und Machthaber. 1944 landeten alliierte Truppen im Laufe der Operation Dragoon bei Saint-Tropez. 1965 entstand am äußeren Ende der Bucht ein künstliches Mini-Venedig (Port Grimaud). Das Hinterland war früher viel stärker bewohnt als heute. Die Bauern zogen weg, weil sie mit der Landwirtschaft und den Touristen sehr schlecht verdienten.
Im Straßenverkehr sind im Juli und August tagsüber von etwa 10 bis 20 Uhr etwa zweistündige Verzögerungen die Regel. Saint-Tropez ist durch Personenfähren von Sainte-Maxime aus erreichbar. Die Busse der Varlib verbinden Saint-Tropez u. a. mit Saint-Raphaël und Toulon. Einen Bahnanschluss hat Saint-Tropez seit der Stilllegung der Schmalspurbahn Train des Pignes nicht mehr. 15 Kilometer südwestlich des Ortes liegt der Flughafen Saint-Tropez. Internationalen Anschluss hat Saint-Tropez primär durch den Flughafen Nizza Côte d’Azur, der etwa eineinhalb Stunden Autofahrt (ca. 105 Kilometer Fahrstrecke) entfernt liegt. Der Flughafen Marseille Provence ist in etwa einer Stunde und 45 Minuten (ca. 145 Kilometer Fahrstrecke) zu erreichen und der Flughafen Toulon-Hyères in nur einer Stunde.
In den Sommermonaten kommt es in der ausgedörrten, mit Pinien bewachsenen Umgebung von Saint-Tropez entlang des Maurenmassivs seit Jahrhunderten immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Bereits im Jahr 1271 wurde davon berichtet.[6] Einwohner und Touristen werden gelegentlich vor den Flammen am Rand der Stadt evakuiert.[7][8]
In der Geschichte der modernen Kunst spielt Saint-Tropez eine herausragende Rolle.
Paul Signac entdeckte diesen lichterfüllten Ort und holte Maler wie Matisse, Bonnard oder Marquet nach Saint-Tropez. Hier entwickelte sich die Malerei vom Pointillismus zum Fauvismus. Diese Entwicklung ist im Musée de l’Annonciade von Saint-Tropez eingehend dokumentiert. Alf Bayrle verbrachte zwischen 1928 und 1934 Monate in Saint-Tropez als Gast bei Madame Aude.
Pablo Picasso malte hier die Odalisque.
Auch für die nächste Generation blieb Saint-Tropez ein Anziehungspunkt. Bernard Buffet, Massimo Campigli, David Hockney lebten und arbeiteten in Saint-Tropez. Heute setzt der in Saint-Tropez lebende Maler Stefan Szczesny diese Tradition fort.
In den französischen Gelben Seiten sind in Saint-Tropez 14 Kunstgalerien verzeichnet.[9]
Das Klischee von Saint-Tropez als Luxusurlaubsort der High Society hat zu einer Erwähnung des Ortes in zahlreichen Liedtexten geführt wie z. B. Welcome to St. Tropez von DJ Antoine. Auch in Partyschlagern[10] und Raptexten[11] wird Saint-Tropez häufig genannt.
Saint-Tropez ist Austragungsort des seit 2021 stattfindenden Tennisturniers Saint-Tropez Open.
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