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belgische Ordensschwester und Chanteuse Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sœur Sourire [deutsch „Schwester des Lächelns“) (* 17. Oktober 1933 in Wavre bei Brüssel; † 30. März 1985 ebenda; eigentlich Jeanne-Paule (Jeannine) Marie Deckers) war eine belgische Nonne des Dominikanerinnenordens und Chansonsängerin.
] (Jeanine Deckers wurde als ältestes von vier Kindern des Ehepaars Lucien und Gabrielle Deckers geboren. Während des Zweiten Weltkriegs wohnte die Familie im besetzten Paris, wo ihr Vater als Mitglied der Résistance gegen die Besatzung kämpfte. Im Jahr 1945 kehrte die Familie nach Belgien zurück, wo sie sich in Saint Henri niederließ. Dort ging Deckers zur Schule. 1953 kehrte sie nach Paris zurück, um die Mary Art School zu besuchen. Als Zeichenlehrerin ausgebildet, unterrichtete sie an einer Mädchenschule in Brüssel.
Im Jahr 1959 trat sie in den Orden der Dominikanerinnen ein und nahm den Namen Luc-Gabrielle (Vornamen der Eltern) an. Eines der wenigen privaten Dinge im Konvent von Fichermont bei Waterloo war eine Gitarre; spielen lernte sie aber erst im Kloster. Als Deckers in der Jugendarbeit tätig wurde, lernte sie nicht nur das Instrument zu spielen, sondern bald auch einfache Lieder zu texten und zu komponieren.
Deckers wollte ihrem Kloster und ihrer Oberin ein Lied über den Ordensgründer Dominikus zum Geschenk machen. Eine komponierende und singende Nonne war damals ein Novum. Mit Erlaubnis der Oberin wurde ihre Komposition Dominique 1963 unter dem Pseudonym „Sœur Sourire“ (in englischsprachigen Ländern als „The Singing Nun“) veröffentlicht und professionell vermarktet. Innerhalb kürzester Zeit erreichte das einfache Lied weltweit die Spitze der Hitparaden. In den USA führte das Lied vier Wochen die Charts an.[1] Da Deckers beim Eintritt in das Kloster das Armutsgelübde abgelegt hatte, flossen die Einnahmen, die nicht vertragsgemäß an ihre Schallplattenfirma Philips gingen, an den Orden bzw. das Kloster.
Ihre Popularität führte dazu, dass im Jahr 1966 in Hollywood ein Film produziert wurde, dessen Handlung durch das Leben von Jeanine Deckers inspiriert worden ist. Debbie Reynolds spielte die Hauptrolle in dem Film Dominique – Die singende Nonne. Aufgrund dieses Films kam es zum Bruch Deckers mit ihrem Orden. Nach längerem Streit um die Einnahmen aus ihren Kompositionen trat Deckers aus dem Orden aus. Unter dem Namen „Luc Dominique“ versuchte sie nach dem Austritt als Chansonette in der Musikbranche wieder Fuß zu fassen, was ohne Erfolg blieb.
Anfang der 1970er Jahre zog sich Jeanine Deckers ins Privatleben zurück. Die Regenbogenpresse berichtete über ihre Tablettensucht und ihre lesbische Beziehung. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit mit dem belgischen Finanzamt, das hohe Steuernachzahlungen forderte. Die Millioneneinnahmen hatte sich Deckers bei der Abtretung an Kloster und Orden nicht quittieren lassen; diese erklärten sich später als nicht zuständig. Um ihre Schulden zu tilgen, versuchte Deckers im Jahr 1982 noch einmal ein Remake des Hits Dominique im Synthiepop-Stil.[2] Doch auch dies scheiterte. Ihrer Schulden wegen wurde auch das von Deckers gegründete Heim für autistische Kinder geschlossen.
Am 30. März 1985 begingen Jeanine Deckers und ihre Lebensgefährtin Annie Pécher mit Schlaftabletten in ihrem Haus in Wavre, in der Nähe von Brüssel, gemeinsam Suizid. Die Kirche erfüllte den letzten Wunsch der beiden Frauen nach einem gemeinsamen Grab auf dem Friedhof von Wavre.[3]
Im Jahr 2009 erschien die belgisch-französische Filmbiografie Sœur Sourire – Die singende Nonne mit Cécile de France in der Hauptrolle, die Deckers’ Leben allerdings nur ungenau bzw. fiktionalisiert nacherzählt.
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