Das Dorf liegt in Hinterpommern, an der Below oder alten Rega, die nicht weit davon entspringt, etwa 27 Kilometer südöstlich der Stadt Resko (Regenwalde), zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Łobez (Labes) und fünf Kilometer ostsüdöstlich des Dorfs Grabowo (Grabow).
Rienow war ehemals ein altes pommersches Lehen der in Hinterpommern alteingeborenen Familie Borcke, das 1621 Vivienz von Borck für 10.000 Gulden dem Ernst Budden überließ. Nachdem die Erben des Letzteren es eine Zeitlang besessen hatten, fanden etliche Besitzerwechsel statt, bis es Ernst Christian von Borck 1743 einlöste und es seinem unmündigen Sohn hinterließ.[1] Nachdem weitere Besitzerwechsel stattgefunden hatten und sich das Gut 1828 im Besitz von Carl-Franz von Hartwig[2] befunden hatte, kam das Gut an die Borkonen zurück und befand sich 1832 im Besitz von Otto von Borck.[3] Besitzer des 3600 Morgen großen Lehen-Ritterguts Rienow war um 1854 Eugen von Borcke.[4] 1872 übernahm das Gut Paul von Borcke (1840–1893),[3] der es seinem einzigen Sohn,[5] Steffen von Borcke (* 13. Dezember 1878 in Rienow; † 13. November 1914 im Lazarett Stenay an Typhus)[6], hinterließ.
Ruine des ehemaligen Gutshauses Rienow
September 2012
September 2012
Oktober 2013
1884 war der Gutsbezirk Rienow 882 Hektar groß.[7]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Rienow eine Fläche von 919 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 247 Einwohner.[8]
Die Gemarkung der Landgemeinde Rienow hatte um 1930 eine Fläche von 10,9 km². Im Gemeindegebiet standen insgesamt 32 bewohnte Wohnhäuser an vier verschiedenen Wohnstätten:[9]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Rienow zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung von Polen. Das Dorf Rienow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Rynowo‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Rienow und dem Kreisgebiet vertrieben.
Demographie
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr
Einwohner
Anmerkungen
1782
–
adliges Gut mit einem herrschaftlichen Ackerwerk, einer Filialkirche von Wurow und zehn Feuerstellen (Haushaltungen)[1]
Paul von Borcke (1840–1893), Besitzer des Ritterguts Rienow (seit 1872) und Parlamentarier, verstarb hier
Rienow, Dorf (mit Kolonie) und Rittergut, Kreis Regenwalde, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rienow (meyersgaz.org).
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 349–350, Ziffer 47 (Google Books).
Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 833–834 (Google Books).
Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 62–63 (Google Books).
Commons: Rynowo– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 349–350, Ziffer 47 (Google Books).
Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern – Schilderung der Zustände dieser Lande in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil II: Landbuch des Herzogtums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Band 7: Der Kreis Regenwalde, und Nachrichten über die Ausbreitung der römisch-kathol. Kirche in Pommern. Berlin und Wriezen 1874, S. 833–834 (Google Books).
K. Fr. Rauer (Hrsg.): Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter, Berlin 1857, S. 157, Ziffer 15 (Google Books).
Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 396 (Google Books).
Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 4: P–S, Halle 1823, S. 146, Ziffer 1610 (Google Books).
Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 227, Ziffer 63 (Google Books).
Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin: 9. Kreis Regenwalde. Berlin 1866, S. 18–25, Ziffer 138–139 (Google Books).
Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 78–79, Ziffer 58 (Google Books), und S. 82–83, Ziffer 161 (Google Books).
Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen. Band 4: Provinz Pommern. Berlin 1888, S. 88–89, Ziffer 59 (Google Books), und S. 94–95, Ziffer 165 (Google Books).
Weitere Ortschaften:Budziszcze(Karolinenhof)|Byszewo(Büssow)|Kołdrąb(Kupferhammer)|Polakowo(Dieckborn)|Pomorzany|Przyborze(Piepenhagen)|Trzeszczyna(Heinrichsfelde)|Zachełmie(Löpersdorf)|Zakrzyce(Philippsthal)|Zdzisławice(Christinenhof)
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