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deutsche Krankenpflegerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ruth Elster (* 1913 in Bernburg/Saale; † 21. Juli 2002 in Eutin) war eine deutsche Krankenpflegerin und Pflegedienstleiterin.
Ruth Elster legte das Abitur in Bethel bei Bielefeld ab. Sie absolvierte ihre Krankenpflegeausbildung in Zeitz und legte das Examen 1935 in Weißenfels ab. Die Zeitzer Schwesternschule war vor dem Ersten Weltkrieg von dem Chirurgen Richard Poelchen (1857–1947) gegründet worden.[1] Ruth Elster durchlief mehrere Fachabteilungen innerhalb der Krankenpflege, um sich möglichst breit in die pflegerische Materie einzuarbeiten. Auch Einsätze in den psychiatrischen Universitätskliniken Tübingen und Kiel gehörten mit dazu. Elster war dann zunächst als Lehrerin in Krankenpflegeschulen, später als Pflegedienstleiterin in verschiedenen Krankenhäusern tätig, so in Dessau, Husum, Klagenfurt, im Feldlazarett St. Veith, in Krümmel bei Hamburg und Schleswig. Sie wurde 1948 innerhalb des Agnes-Karll-Verbandes in Stuttgart zur Vorsitzenden der Landesgruppe Württemberg gewählt. 1957 folgte ihre Wahl zur Präsidentin des Agnes-Karll-Bundesverbandes und zur Vorsitzenden der Deutschen Schwesterngemeinschaft. In ihre Amtszeit fällt die Einführung eines Tarifvertrags für Schüler des Pflegeberufs und die Öffnung des Verbands für männliche Pfleger.[2] 1965 wurde sie zur 2. Vizepräsidentin des International Council of Nurses (ICN) gewählt. 1965 gelang ihr die Organisation und Durchführung des viersprachigen ICN Kongresses in Frankfurt am Main. An diesem Kongress nahmen 6000 Pflegekräfte aus 64 Ländern teil. Von 1960 bis 1980 war sie Vorstandsmitglied des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Mit dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1973 gab sie ihre Ämter auf.
Ihr Hauptanliegen war die Emanzipation des Krankenpflegeberufes, wobei sie eine Erhöhung des Männeranteils als dringend notwendig erachtete. Noch zu Beginn der 1970er Jahre waren ca. 92 % aller pensionierten Krankenschwestern des Agnes Karll Verbandes ledig und bezogen eine lediglich geringe Rente. Die Hälfte dieser Krankenschwestern gab an, niemanden zu haben, der sich im Krankheitsfall um sie kümmerte. Ruth Elster sah hier dringenden Handlungsbedarf. In ihren berufspolitischen Ansinnen stand Ruth Elster in der Tradition von Agnes Karll.
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