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Familie der Ordnung Fledertiere (Chiroptera) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Rundblattnasen (Hipposideridae) sind eine Fledermausfamilie. Sie sind eng mit den Hufeisennasen (Rhinolophidae) verwandt und werden manchmal als deren Unterfamilie (Hipposiderinae) klassifiziert. Die Familie umfasst rund 80 Arten in sechs Gattungen.
Rundblattnasen | ||||||||||||
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Hipposideros cervinus, Zeichnung aus John Gould, F.R.S., Mammals of Australia, Vol. III Plate 34, London, 1863. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hipposideridae | ||||||||||||
Lydekker, 1891 |
Rundblattnasen sind in den tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Asiens und Australiens sowie in Neuguinea und auf den Salomonen verbreitet.
Diese Fledermäuse sind vor allem durch die Form ihrer Schnauze charakterisiert. Das Nasenblatt besteht aus einer hufeisenförmigen Wölbung vorne und einer dahintergelegenen aufgerichteten Blatt, das bei vielen Arten dreigeteilt ist und an einen Dreizack erinnert. Diese Struktur dient, wie bei den meisten Fledermäusen die Ultraschallrufe durch die Nase aussenden, zur Aussendung oder Verstärkung von Ultraschalllauten, die sie zur Echoortung benötigen. Bei vielen Arten haben die Männchen eine sackförmige Drüse hinter dem Nasenblatt, die ein wachsartiges Sekret absondert. Die Ohren haben keinen Tragus. Die Färbung des Fells variiert von rötlich-orange über braun bis zu grauschwarz, in manchen Arten unterscheiden sich die Geschlechter hinsichtlich der Fellfärbung oder der Form des Nasenblattes. Rundblattnasen erreichen eine Kopfrumpflänge von 28 bis 110 Millimetern und ein Gewicht von drei bis 110 Gramm.
Als Schlafplatz dienen ihnen Höhlen, Felsspalten, Gebäude, Baumhöhlen oder Baue anderer Tiere, zum Beispiel von Stachelschweinen. Von einigen Arten ist bekannt, dass sie Winterschlaf halten; viele Arten in großen Gruppen, andere in kleinen Familiengruppen oder allein. Wie die meisten Fledermäuse sind sie nachtaktiv, am Abend verlassen sie ihre Schlafplätze, um allein oder in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche zu gehen. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus Insekten, die sie im Flug erbeuten. Sie fliegen oft in Bodennähe und verzehren bodenbewohnende Tiere wie Käfer, Termiten oder Schaben.
Über die Fortpflanzung vieler Arten ist kaum etwas bekannt. Ein- oder zweimal im Jahr kommt meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Bei vielen Arten lässt sich ein verzögertes Wachstum des Embryos beobachten: die reine Tragzeit beläuft sich auf 70 bis 100 Tage, der Abstand zwischen der Paarung und der Geburt ist aber oft doppelt so lang. Jungtiere werden rund 40 bis 80 Tage gesäugt.
Der Verlust des Lebensraumes durch Umwandlung ihrer Wohngebiete in landwirtschaftlich genutzte Gebiete oder Siedlungen stellt für viele Arten eine Bedrohung dar. Drei Arten werden von der IUCN als stark bedroht gelistet: Hipposideros lamottei aus Westafrika, Hipposideros nequam aus Malaysia und Paracoelops megalotis, von der nur ein einziges Exemplar gefunden wurde. Einige weitere Arten sind bedroht oder gefährdet, für viele Arten liegen jedoch keine genauen Daten vor.
Die Gattungen Dreizahnblattnasen (Triaenops), Cloeotis, Paratriaenops und Rhinonicteris, die bis 2015 ebenfalls zu den Rundblattnasen gehörten, wurden 2015 in die Familie Rhinonycteridae gestellt. Rundblattnasen und Rhinonycteridae entstanden beide in Afrika haben sich aber vor etwa 39 Millionen Jahren in zwei sich unabhängig voneinander entwickelnde Linien getrennt.[2]
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