Ruit aus der Vogelperspektive (von Süden aus betrachtet)
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Ruit wurde 1173 als Rutte erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet so viel wie Rodung, diese wurde wohl von Nellingen aus angelegt. Mit Nellingen kam Ruit schon im 13. Jahrhundert an Württemberg und gehörte ab 1382 zur Vogtei Nellingen. Das Kloster St. Blasien hatte jedoch einige Güter in Ruit. 1519 wurde der Ort durch die Reichsstadt Esslingen eingeäschert, danach aber wieder aufgebaut. Die Gemeinde gehörte zum Amt beziehungsweise Amtsoberamt Stuttgart und kam 1938 zum Landkreis Esslingen. Den Zusatz „auf den Fildern“ erhielt der Gemeindename im Jahre 1967. Letzter Bürgermeister war von 1952 bis 1974 Otto Vatter.[2]
Im April 1947 wurde Ruit einmalig zum Standort des Deutschen Büros für Friedensfragen, des wichtigsten institutionellen Vorläufers des bundesrepublikanischen Auswärtigen Amtes.[4][5][6]
Hirschbogen mit Staffelgiebel aus dem 16. Jahrhundert ▼48.7294019.250236
Die Mauer. Der amerikanische Künstler Sol LeWitt errichtete 1992 zwischen den Ostfilderner Teilorten weiße Backsteinmauern: vier Gruppierungen mit einer bis vier Mauern. Sie sollen angeblich das Zusammenwachsen der (damals noch) vier Stadtteile symbolisieren. In Ruit finden sich die in der Bevölkerung teilweise umstrittenen Skulpturen an den Ortsausgängen Richtung Kemnat ▼48.7363589.238516 und Scharnhausen ▼48.722029.257479. Die anderen beiden stehen in Nellingen ▼48.7126069.290603 und Scharnhausen ▼48.7064159.239246.
Das Rathaus aus dem Jahr 1963[7]. Aufgrund seiner Architektur auch „kleiner Landtag“ genannt[8].
In Ruit ist der Sitz der 1948 gegründeten „Sportschule Ruit“, einer Sportschule von Landessportverband und Fußballverband. Auf dem Gelände ist unter anderem ein beheizter Rasenplatz. ▼48.7266099.264387
In Ruit ist eines von vier Kreiskrankenhäusern im Landkreis Esslingen▼48.7414049.255123
In Ruit gibt es zwei Haltestellen, die von Linien der Stadtbahn Stuttgart bedient werden:
Vgl. Reichardt, Lutz, Ortsnamenbuch des Kreises Esslingen, Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg Reihe B 98. Band, S. 92
Manfred Overesch:Gesamtdeutsche Illusion und westdeutsche Realität. Von den Vorbereitungen für einen deutschen Friedensvertrag zur Gründung des Auswärtigen Amts der Bundesrepublik Deutschland 1946–1949/51. Düsseldorf 1978.
ostfildern.de (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehltLinktext fehlt. Seite 1: Wegen seiner kubischen Form trug das Ruiter Rathaus bereits bei seiner Eröffnung den Spitznamen „Kleiner Landtag“.
Ruith. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt (=Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band28). J. B. Müller, Stuttgart 1851, S.239–244 (Volltext[Wikisource]).
Orts-Chronik Ruit 1924–1934. Mit einem Nachwort von Jochen Bender: Ruit in der Weimarer Republik und im frühen Nationalsozialismus. Hrsg. von der Stadt Ostfildern (Schriftenreihe des Stadtarchivs Ostfildern, Bd. 11). Ostfildern 2017.
Ruit auf den Fildern in alten Ansichten. Zusammengestellt von Jochen Bender. Hrsg. von der Stadt Ostfildern (Schriftenreihe des Stadtarchivs Ostfildern, Bd. 14). Ostfildern 2023.