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deutscher baptistischer Geistlicher, Präsident der Europäisch-Baptistischen Föderation und Vizepräsident des Baptistischen Weltbundes Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rudolf Thaut (* 7. März 1915 in Kiel; † 15. Januar 1982 in Alfter) war ein baptistischer Theologe, der sowohl im deutschen Baptistenbund (Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden) als auch innerhalb der Europäisch-Baptistischen Föderation (EBF) und im Baptistischen Weltbund (Baptist World Alliance/BWA) hohe kirchliche Ämter bekleidete.
Rudolf Thaut entstammte einer evangelisch-freikirchlichen Pastorenfamilie. Sein Vater war der ehemalige Bergmann und spätere Baptistenpastor Ernst Alfred Thaut (1887–1953), seine Mutter dessen Ehefrau Minna Louise Gardeike (1893–1959).
Nach dem Erwerb des Abiturs entschied Thaut sich für eine kaufmännische Ausbildung und schlug anschließend die Offizierslaufbahn ein. Schwer verwundet kehrte er aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Der politische und persönliche Zerbruch weckten in dem jungen Thaut erneut die Grundfrage nach dem Lebenssinn. Antwort suchte er in der Philosophie und in der Theologie. Er immatrikulierte sich an der Kirchlichen Hochschule Hamburg und promovierte 1949 mit der Dissertation Zeit. Geschichte. Ewigkeit. Bei Bonaventura. zum Dr. phil. Nach einer Kandidatenzeit am Theologischen Seminar Hamburg-Horn berief ihn die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Mannheim zu ihrem Pastor. 1955 folgte er einem Ruf als Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde München. Für die Gemeinde überraschend wurde er 1959 zum Direktor des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden nach Bad Homburg berufen. Seit 1978 lebte er im Ruhestand in Alfter bei Bonn. Auf dem Aumühler Friedhof bei Hamburg wurde er beigesetzt.
Rudolf Thauts besondere Arbeitsschwerpunkte waren einerseits die Öffnung seiner Freikirche für die ökumenische Arbeit und zum anderen das Einbringen der freikirchlichen Charakteristika (Ekklesiologie, Taufe, Trennung von Kirche und Staat) in die interkonfessionelle Diskussion. Seine zahlreichen Wirkungsfelder lassen sich hier nur tabellarisch wiedergeben; er wirkte unter anderem:
Er wirkte mit an den Theologischen Gesprächen zwischen dem Reformierten und dem Baptistischen Weltbund 1973–1977.[1]
Rudolf Thaut war seit 1943 verheiratet mit der aus Erfurt gebürtigen Lehrerin Irmgard Schostak (1920–2002). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Irmingard, Dorothea († 25. November 2018[2]) und Michael. Michael Thaut ist amerikanischer Musik- und Neurowissenschaftler sowie Mitbegründer der Folk-Gruppe Fiedel Michel. Rudolf und Irmgard Thaut ruhen in der Familiengrabstätte Thaut-Schostak auf dem Waldfriedhof in Aumühle bei Hamburg.
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