Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Rosen (Adelsgeschlecht)
altes baltisches Adelsgeschlechts aus dem livländischen Uradel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Remove ads
Rosen ist der Name eines alten deutsch-baltischen Adelsgeschlechts, das dem livländischen Uradel entstammt. Zweige der Familie leben heute vor allem in Deutschland, Schweden, Frankreich, Österreich, Polen, USA, Kanada, Brasilien und Australien.

Das Geschlecht ist nicht zu verwechseln mit der Familie gleichen Namens aus Vorpommern (1617)[1], das zunächst in Estland auftrat und dessen Nachkommen heute in Kanada und Portugal leben, sowie mit dem aus Lüttich stammenden Geschlecht de Rosen (1680).[2]
Ebenfalls ist das Geschlecht Rosen nicht mit den von Rosen aus dem Haus Kaiserlitz auf Rügen, ein späterer Vertreter hier war Gottlieb von Rosen,[3] beginnend mit Andreas (von) Rose(n)[4] im Jahr 1662 in Stralsund und dessen Nachkommen heute in Deutschland, Dänemark und Schweden leben und früh höherer Offiziere für ihre Landesherrn stellten, verwandt. Auch wenn letztere Familie ein identisches Wappen wie die livländischen Rosen führt, besteht zwischen den beiden Familien wie auch mit den beiden anderen Familien keine Stammverwandtschaft.
Remove ads
Geschichte
Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals am 8. September 1282 mit Otto et Waldemarus fratres, noch ohne den Familiennamen.[5] 1288 wird Woldemar als Dominus de Rosen in Riga und am 17. Juli 1291 Ottone dicto Rosen in Ribe, Jütland, urkundlich genannt. Gleichzeitig sind beide Brüder in Livland Vasallen des Erzbischofs von Riga sowie in Estland Vasallen und Räte des Königs von Dänemark. Die Stammreihe der heutigen Nachkommen des Geschlechts beginnt mit Ritter Woldemar von Rosen 1282.
Verschiedene Glieder der Familie erfuhren eine Hebung in höhere Adelsstände:
- 1680 Grafenstand für Conrad von Rosen († 1715), den späteren Maréchal de France im Elsass.
- 31. März 1693 Reichsfreiherrenstand für Georg Gustav von Rosen († 1737) durch Kaiser Leopold I.
- 14. Juni 1731 schwedischer Freiherrnstand für den späteren schwedischen Reichsrat Gustav Friedrich von Rosen († 1769).[6]
- 21. November 1751 schwedischer Grafenstand für den eben genannten.
Remove ads
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Gold drei rote Rosen (2:1) auf goldenem Grund, auf dem Helm mit Krone und rot-goldener Decke ein sechsfedriger Pfauenstoß, beseitet von zwei anspringenden silbernen Hermelinen.
Namensträger
Schwedische Linie

- Birgitta Gräfin von Rosen (Birgitta Wolf) (1913–2009), schwedisch-deutsche Publizistin und Gefangenenbetreuung
- Carl Gustaf Graf von Rosen (1909–1977), Pilot für humanitäre Hilfe (u. a. Biafra)
- Eric Graf von Rosen (1879–1948), Naturforscher und Völkerkundler
- Georg Graf von Rosen (1843–1923), Maler
- Hans Graf von Rosen (1888–1952), Springreiter und zweifacher Olympiasieger
- Clarence von Rosen, (1867–1955) schwedisches IOC-Mitglied
- Clarence von Rosen Jr. (1903–1933), schwedischer Reiter, Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1932
- Maud von Rosen-Engberg (1902–1988), schwedische Bildhauerin und Autorin
- Maud von Rosen (* 1925), Dressurreiterin, Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen 1972
Livländische Linie
- Alexander von Rosen (Generalmajor) (1780–1833), russischer Generalmajor
- Alexander von Rosen (Schauspieler) (1930–2014), deutscher Schauspieler
- Alexei von Rosen (1811–1879), russischer Generalmajor
- Andreas Hermann Heinrich von Rosen (1800–1884), russischer Offizier und Teilnehmer am Dekabristenaufstand
- Conrad Graf von Rosen (1628–1715), Maréchal de France
- Claus von Rosen (* 1943), deutscher Offizier und Prof. für Militärdidaktik
- Erich Dietrich von Rosen (General) (1650–1701), deutschbaltischer General
- Erich Dietrich von Rosen (Ritterschaftshauptmann) (1689–1735), estländischer Ritterschaftshauptmann
- Friedrich von Rosen (1767–1851), russischer Generalleutnant
- Friedrich von Rosen (1834–1902), russischer Mineraloge
- Georg von Rosen (1800–1860), russischer Dichter
- Georg Andreas von Rosen (1781–1841), russischer General
- Georg Gustav Reichsfreiherr von Rosen (1645–1737), russischer General
- Georg Andreas von Rosen (1782–1841), russischer General der Infanterie
- Gustav Friedrich Graf von Rosen (1688–1769), schwedischer General und Reichsrat
- Johann „Hans“ Otto Baron von Rosen (1870–1945), livländischer Landespolitiker, Mitglied der Russischen Reichsduma und des Reichsrates sowie livländischer Landrat
- Hans Freiherr von Rosen (1900–1999), Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe (1959–1969 und 1977–1981)
- Karl Gustav Freiherr von Rosen (1706–1772), königlich-preußischer Generalmajor
- Luise Margarethe (Francoise) Gräfin von Rosen (1670–1746), Abtissin der Visitation de Nancy
- Otto von Rosen (* nach 1650; † 14. April 1715), sächsischer Generalmajor
- Reinhold von Rosen (1605–1667), französischer Marschall
- Reinhold Carl Marquis de Bollweiler Graf von Rosen (1666–1744), französischer General
- Roman Romanowitsch Baron von Rosen (1847–1921), russischer Diplomat und Mitglied des Reichsrates
- Rüdiger Freiherr von Rosen (* 1943), Betriebswirt und Hochschullehrer
- Viktor Romanowitsch Baron von Rosen (1849–1908), russischer Orientalist
- Woldemar von Rosen (General, 1742) (1742–1790), russischer Generalleutnant
- Woldemar von Rosen (General, 1810) (1810–1868), russischer Generalleutnant (1741–1790), russischer Generalleutnant
- Richard von Rosen (1922–2015), deutscher Generalmajor
- Léon de Rosen (1912–2004), Commandeur de la Légion d’honneur
Remove ads
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels. (GHdA). Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, Hans Friedrich von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Christoph Franke. Et al: Freiherrliche Häuser A (Uradel), Band II/13, Glücksburg (Ostsee) 1956, S. 420–437; ff. Band 39 der Gesamtausgabe, Freiherrliche Häuser B (Briefadel), Band IV, Ausgabe 1967, S. 396–403; Band 59 der Gesamtausgabe, Freiherrliche Häuser A, Band IX, Ausgabe 1975, S. 418–435; Band 69 der Gesamtausgabe, Freiherrliche Häuser, Band XV, Ausgabe 1989, S. 426–449.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XII, Band 125 der Gesamtreihe, S. 22–25, 2001, ISSN 0435-2408 und (Nachträge) Band XVII, Band 144 der Gesamtreihe, S. 491, 2008, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn).
- Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, 1: Estland, Görlitz 1930, S. 208–236.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, Justus Perthes, Gotha: 1849 Rosen (Ergänzungen 1853–1941); 1900 Rosen a.d.H. Hoch-Rosen (Ergänzungen 1902–1940)
- August Wilhelm Hupel: Nordische Miscellaneen, Bände 15–17, Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1788, S. 158 ff.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 7, Friedrich Voigt, Leipzig 1867, S. 574–575.
- Andreas Baron Rosen: Skizze zu einer Familien-Geschichte der Freiherren und Grafen von Rosen 992–1876. Röttger &, Schneider, Sankt Petersburg 1876. Digitalisat
- Claus Frhr. von Rosen: Die Familie v. Rosen im Militär- und Staatsdienst. In: Baltische Ahnen- und Stammtafeln, Jg. 47, 2005, S. 21–37.
- Claus Frhr. von Rosen: Zweig Huljell aus dem Hause Hochrosen. In: Archiv für Sippenforschung, 57, 1992, S. 1–41.
- Claus Frhr. von Rosen: Familiengeschichte der Freiherren und Grafen von Rosen, Band I-VI, Anhänge Stammbaum, 2. überarbeitete Ausgabe, Hamburg 2020. Titel
- Hans Frhr. von Rosen: Aus acht Jahrhunderten. Sippenchronik eines livländischen Geschlechts. In: Lüneburger ostdeutsche Dokumentationen, Band 10, Lüneburg 1986.
- Hans Frhr. von Rosen: Rosen-Chronik. Rosbach v. d. H. 1980.
- Hans Frhr. von Rosen: Das Erblehen Roop. Schlüssel zum Herkunftsproblem der Herren von Rosen. In: Archiv für Sippenforschung, Band 44, 1978, S. 449–468.
- Hans Frhr. von Rosen: Der Livlandfahrer Helmoldus de Luneborg. Ein Beitrag zum Herkunftsproblem des Geschlechts von Rosen. In: Archiv für Sippenforschung, Band 34, 1968, S. 488–495.
- Rosenscher Familienverband (Hrsgb.): Archiv-Katalog des Verbandes der Freiherrn und Grafen von Rosen. Flensburg 1977.
- Woldemar, Fabian u. Ingeborg von Rosen: Familiengeschichte der Freiherren und Grafen von Rosen. 2 Bände, Flensburg 1972.
- Astaf von Transehe-Roseneck (Bearb.): Genealogisches Handbuch der livländischen Ritterschaft. Teil 1, 2: Livland, Lfg. 9–15, Bd.: 2, Görlitz, ca. 1935, S. 1049–1155.
- Peter Wörster: Rosen, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 49 f. (Digitalisat).
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, S. 129.
Remove ads
Weblinks
Commons: Rosen (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Stammbaum von Rosen
- Rosen. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 32, Leipzig 1742, Sp. 875–881.
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads