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US-amerikanischer protestantischer Theologe, Kirchenhistoriker und Hochschullehrer an der Yale University Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Roland Herbert Bainton (* 30. März 1894 in Ilkeston Derbyshire, England; † 13. Februar 1984 in New Haven, Connecticut, USA) war ein US-amerikanischer protestantischer Theologe, Kirchenhistoriker und Hochschullehrer an der Yale University. Der Schwerpunkt seiner Forschungen umfasste das Zeitalter der Reformation. Die zwei Here I stand und Church of our Fathers seiner über dreißig Publikationen erreichten eine Auflage von über einer Million Exemplaren.[1][2]
Bainton war ein Sohn des englischen kongregationalisten Pastors und Pazifisten Jame Herbert Bainton und seiner Frau Charlotte Blackham. 1898 zogen sie nach Vancouver in British Columbia an der Westküste Kanadas. Vier Jahre später ließen sie sich in Colfax im Bundesstaat Washington nieder.
Bainton errang 1914 den Titel A.B. am Whitman College in Walla Walla, Washington, und studierte anschließend an der Yale University in New Haven an der Ostküste. Dort erreichte er 1917 den Rang des Bachelor of Divinity und wurde 1921 in semitischen Sprachen und hellenistischem Griechisch promoviert. Bereits ab 1920 war er an der Yale-Universität als Dozent für Kirchengeschichte und Neues Testament tätig. 1923 wurde er zum Assistant Professor ernannt. Seine Dissertation wurde unter dem englischen Titel Basilidian Chronology and New Testament Interpretation publiziert. 1926 erhielt er ein Guggenheim Fellowship-Stipendium, das er für Forschungen und Studien zur Religionsfreiheit während der Reformationszeit in Schweizer Archiven nutzte. 1927 wurde er auch als kongregationalistischer Pfarrer ordiniert. 1932 wurde er als Associate-Professor eingesetzt. 1935 bis 1962 hielt er die Titus Street-Professur der Kirchengeschichte an der Yale Divinity School inne.
Auch nach seiner Emeritierung 1962 verfasste Bainton etliche Bücher zur Kirchengeschichte und hielt Vorlesungen bis ins Jahr 1983. Viele seiner Bücher enthalten Illustrationen aus seiner Sammlung von Zeichnungen, Holzschnitten und Stichen aus dem Mittelalter und der Renaissance. Als überzeugter Pazifist war er auch mit der Geschichte der Täufer und weiterer unkonventioneller Figuren und Bewegungen der Reformationszeit vertraut, die er als linken Flügel der Reformation bezeichnet hatte.[3]
Bainton war seit dem 8. Juni 1921 mit der Quäkerin Ruth Mae Woodruff verheiratet. Nach dem Abschluss des theologischen Seminars übte er nie das Amt eines Pfarrers aus. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs näherte er sich der Society of Friends und unterstützte deren Abteilung des Amerikanischen Roten Kreuzes in Frankreich.[4]
Die Sixteenth Century Society and Conference vergibt zur Erinnerung an Baintopn jährlich den Roland H. Bainton Prize in den Kategorien Art and Music History, History/Theology, Literature und Reference Works.[6]
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