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Schweizer Internist und Kardiologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Robert Marquard Hegglin (* 5. Mai 1907 in Schönbrunn bei Zug; † 22. November 1969 in Zürich) war ein Schweizer Internist und Kardiologe.
Robert Hegglin war ein Sohn des Arztes Carl Hegglin und dessen Frau Mathilde Durrer. Der Großvater war ebenfalls Arzt. Unter den Vorfahren befanden sich auch Politiker und Historiker.
Nach Abschluss der Kantonsschule Zug studierte Hegglin an den Universitäten Genf, München, Berlin, Paris und Zürich Medizin. Es folgte die weitere Ausbildung am Pathologischen Institut in St. Gallen und an der Medizinischen Universitätsklinik Zürich, hier waren Otto Naegeli und Wilhelm Löffler seine Lehrer.
Während der Zürcher Assistentenjahre beschäftigte er sich hauptsächlich mit kardiologischen Problemen. Er wurde 1934 promoviert. Von 1938 bis 1945 arbeitete er als Oberarzt an der Medizinischen Universitätsklinik und beschäftigte sich mit Infektiologie und Hämatologie. 1943 legte Hegglin seine Habilitationsschrift vor, erhielt 1944 die Venia legendi für Innere Medizin und hielt als Privatdozent Vorlesungen über die Differentialdiagnostik innerer Krankheiten ab.
Ab 1947 war er in Zürich als Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie tätig. Die Stellung des Chefarztes der Medizinischen Klinik des Kantonsspitals St. Gallen übernahm er 1954, drei Jahre später erhielt er eine Professur an der Poliklinik in Zürich (1957).
Schwerpunkte der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit Hegglins waren die Gebiete Atemwegsinfektionen, Elektrokardiographie, Hämatologie und Kardiologie. Sein Hauptwerk ist die Differentialdiagnose innerer Krankheiten, das (mit W. Siegenthaler als Herausgeber) zum Standardwerk für die praktische ärztliche Arbeit wurde, 16 Auflagen erlebte und in zahlreichen fremdsprachigen Ausgaben erschien.
Darüber hinaus war er Mitherausgeber der Fachzeitschrift Cardiologia, einer Publikation der Schweizer Kardiologischen Gesellschaft.
Während des Zweiten Weltkrieges war Hegglin als Vertreter des Schweizerischen Roten Kreuzes von Juni bis September 1942 in Riga, Daugavpils und Pskow und berichtete in seinem Tagebuch:[1]
„"Es muss noch eine Frage gestreift und besprochen werden, welche zwar äusserst penibel ist, aber in einem objektiven Bericht nicht fehlen darf: die Judenfrage. Es kann – nach den mir vorliegenden Berichten von deutschen Soldaten, Offizieren und Letten – keinem Zweifel unterliegen, dass in der Umgebung von Riga seit der deutschen Besetzung nahezu 100'000 Juden erschossen worden sind. Die Angaben schwanken zwischen 40'000 und 90'000. Judenerschiessungen sind auch in allen andern grösseren Orten in Lettland vorgenommen worden, und zwar werden diese Erschiessungen nicht nur an einheimischen Juden hier vorgenommen, sondern es werden offenbar hierher vor allem Juden aus dem Reich gebracht und hier erschossen."“
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