Die Arten der Gattung Rivularia wachsen je nach Art periphytisch (im Benthos als Bodenbewuchs), im Sublitoral, oft über kalkhaltigem Substrat oder Tuffstein (s.u.): auf Steinen im Wasser, feuchten Felsen und feuchten Böden in der Nähe von Flussufern.[6][2][1]
Sie kommen in Kolonien vor, wobei die transparenten bis gelblich-braunen Trichome (Zellfilamente) innerhalb einer Kolonie radial angeordnet sind. Dabei ist jedes Trichom ganz oder teilweise von einer gallertartigen Schicht umgeben.
Die Trichome haben eine basale (an der Basis befindliche) Heterocyste.
Jedes Trichom hat dem gegenüber (d.h. apikal, zur Spitze hin) einen hyalinen (transparenten) schmalen Teil, der peitschen- oder schwanzförmig ist und aus einer Reihe von schmalen Zellen besteht.[6][2]
Wenn sie wachsen, können Kolonien makroskopische Größen und Durchmesser von bis zu ca. 5 oder mehr Zentimetern erreichen. Sie bestehen dann aus mehreren millimeterdicken Schichten, die oft verkalkt sind. Marine Kolonien haben oft dunklere Färbung.[6]
Die Zellteilung erfolgt senkrecht zur Längsachse eines Trichoms, später in meristematischen Zonen.
Zur Vermehrung kommt es dann durch den Zerfall von Trichomen innerhalb der Kolonien, mit Hilfe der Heterocysten und von Hormogonien (zur Kriechbewegung fähigen Fadenfragmenten), die sich mit Hilfe nekrotischer Zellen abtrennen und manchmal auch von den Kolonien lösen.[2]
Akineten (unbewegliche Zellen, Ruhestadien) sind bei Rivularia nicht vorhanden.
Der Gattungsname leitet sich ab von neulateinischrivulus‚Bächlein‘.[3]
Die folgende Artenliste orientiert sich in erster Linie an den Einträgen in der AlgaeBase.[2]
Einträge, die zusätzlich in der List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN)[3] bzw. im Taxonomy Browser des National Center for Biotechnology Information (NCBI)[4] zu finden sind, sind mit (L) respektive (N) markiert.
Einträge, die im World Register of Marine Species (WoRMS) fehlen, sind mit (-W) gekennzeichnet, analog bedeutet (-A) ein Fehlen in der AlgaeBase.
Die Einträge mit vorläufigen Artnamen (Klappbox) stammen alle vom NCBI und repräsentieren möglicherweise nur Stämme anderer bestätigter oder vorgeschlagener Arten.
Alle Arten sind rezent, bis auf die mit ‚†‘ markierten.
Stand ist der 30. Dezember 2021.
EstherBerrendero,ElviraPerona,PilarMateo: Genetic and morphological characterization of Rivularia and Calothrix (Nostocales, Cyanobacteria) from running water. In: International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology. 58. Jahrgang, Nr.2, Februar 2008, S.447–460, doi:10.1099/ijs.0.65273-0, PMID 18218948.
SergioMarco,MarinaAboal,ElenaChaves,IvánMulero,AlfonsaGarcía-Ayala: Immunolocalisation of microcystin in colonies of the cyanobacterium Rivularia in calcareous streams. In: Marine and Freshwater Research. 63. Jahrgang, Nr.2, 2012, S.160, doi:10.1071/MF11168.
C. Silva, P. Basson, R. Moe: Catalogue of the Benthic Marine Algae of the Indian Ocean. In: University of California Publications in Botany, Band 79, 1996, ISBN 0-520-09810-2, doi:10.1017/s0967026297221268.
Jaume Cambra, Antoni Gómez, Jordi Rull: Guia de les algues i els líquens dels Països Catalans (Guide to algae and lichens in the Catalan Countries), Pòrtic, Barcelona 1989, ISBN 84-7306-358-9, (katalanisch)
R.P. Rastogia, S.P. Singh, A. Incharoensakdic, D.-P. Häder, R.P. Sinhaa: Ultraviolet radiation-induced generation of reactive oxygen species, DNA damage and induction of UV-absorbing compounds in the cyanobacterium Rivularia sp. HKAR-4. In: South African Journal of Botany. 90. Jahrgang, Januar 2014, S.163–169, doi:10.1016/j.sajb.2013.11.006.