Riva (Boote)

italienischer Motorboothersteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Riva (Boote)

Riva ist ein italienischer Motorboothersteller. Rivaboote gelten als hochwertig und waren ab den 1950er Jahren ein Symbol für gehobenen Luxus und ausschweifende Lebensfreude. Die Runabouts werden deshalb auch als der Rolls-Royce des Meeres bezeichnet.

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Markenname auf der Bordwand

Die Werft wurde 1842 von Pietro Riva in Sarnico am Lago d’Iseo gegründet[1] und von seinem Sohn Ernesto Riva weitergeführt. Dessen Sohn Serafino Riva baute vor allem Rennboote auf Bestellung. Er gewann damit z. B. 1931 und 1932 das Langstreckenrennen Pavia-Venezia.[2] Daneben wurden mit seinen Booten in den 1930er Jahren verschiedene Weltrekorde gefahren.[3][4] Serafinos ältester Sohn Carlo Riva übernahm 1949 im Alter von 27 Jahren die Werft und entwarf und baute seine Boote in Anlehnung an die offenen amerikanischen Chris-Craft-Motorboote.

Bei klassischen Riva-Booten besteht der elegante Bootskörper aus Holz mit fugenloser, tiefroter Mahagonibeplankung. Starke Innenborder mit durchdringend tiefem Geräusch treiben die Boote an: Sie sind typischerweise mit ein oder zwei V8-Motoren ausgerüstet.[5] Viel Chrom, Panoramascheibe, ein klassisches Armaturenbrett mit weißem Steuerrad, weiße Ledersessel und dahinter eine gepolsterte Liegefläche sowie ein schlank auslaufendes Heck sind klassische Designmerkmale. Die Tanks fassen zwischen 100 und 480 Liter.[6] Ferruccio Lamborghini beauftragte ein Boot mit zwei V12-Motoren; dies ist ein Einzelstück.[7] Die Liste der Rivabesitzer liest sich wie ein Who is Who der Jetset-Szene der 1950er bis 1970er Jahre: Brigitte Bardot, Sean Connery, Sophia Loren, Richard Burton, Gunter Sachs.[8][9][10]

Man schätzt, dass etwa 4000 Rivaboote gebaut wurden und dass rund die Hälfte heute noch existiert (vergleiche Weblink Modellbezeichnungen und Spezifikationen der Riva-Vollholz-Boote von 1950–1996). Gepflegte Boote werden wie hochwertige Oldtimer-Automobile zu Preisen deutlich über 100.000 Euro gehandelt.[11]

1969 verkaufte Carlo Riva die Werft an die amerikanische Whittaker Corporation und Riva begann mit der Herstellung von Booten aus Fiberglas.[12] In diese Zeit fällt die bis 1972 hergestellte Riva Junior: ihr Rumpf aus Mahagoni ist weiß lackiert und nähert sich damit optisch an die Fiberglasboote an.[13][14] In den 1990er Jahren wurde Riva dann von Vickers übernommen.[11] Seit dem Jahr 2000 ist Riva eine Tochtergesellschaft der italienischen Yachtwerft Ferretti,[12] die unter dieser Bezeichnung ein Programm an sportlichen Motorbooten unterschiedlicher Größe und modernen Designs anbietet – allerdings nicht mehr aus Holz.

Galerie

Einzelnachweise

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