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Fluss in Brasilien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Rio Tocantins (deutsch gelegentlich auch Tokantins geschrieben) ist ein rund 2450 Kilometer[4] langer Strom in Südamerika.
Rio Tocantins | ||
Karte des Flusslaufs | ||
Daten | ||
Lage | Brasilien | |
Flusssystem | Tocantins | |
Abfluss über | Rio Pará (Meeresbucht) → Atlantik | |
Quelle | Serra Geral do Paranã im Bundesstaat Goiás | |
Quellhöhe | 1070 m [1] | |
Mündung | in die Meeresbucht Rio Pará des Atlantik 1° 43′ 43″ S, 49° 10′ 34″ W | |
Mündungshöhe | 0 m | |
Höhenunterschied | 1070 m | |
Sohlgefälle | 0,44 ‰ | |
Länge | 2450 km | |
Einzugsgebiet | 749.200 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Itupiranga[3] AEo: 727.900 km² |
NNQ MQ Mq HHQ |
1775 m³/s 11.364 m³/s 15,6 l/(s km²) 50.033 m³/s |
Linke Nebenflüsse | Rio Santa Teresa, Rio Araguaia, Rio Itacaiúnas | |
Rechte Nebenflüsse | Rio Tocantinzinho, Rio Paranã, Rio dos Sonos, Rio Manoel Alves Grande, Rio Farinha | |
Durchflossene Stauseen | Serra da Mesa, Peixe-Angical, Tucuruí-Stausee | |
Großstädte | Marabá, Palmas | |
Mittelstädte | Tucuruí | |
Einwohner im Einzugsgebiet | ca. 7,9 Millionen (2006; Ministerio do Meio Ambiente) | |
Schiffbarkeit | ab Peixe (GO) (bei hohem Wasserstand), sonst ab Miracema do Norte (TO) | |
Galt eine Zeit lang als Nebenfluss des Amazonas | ||
Sonnenuntergang am Rio Tocantins in Palmas |
Der Tocantins ist mit einer Wasserführung von gut 11.000 m³/s der größte rein auf brasilianischem Gebiet gelegene Strom und ist etwa 1000 Kilometer weit bis Lajeado schiffbar.
Der Tocantins entspringt im Zentrum des brasilianischen Bundesstaates Goiás etwa 100 Kilometer westlich von Brasília an der Westabdachung der Serra do Cocalzinho (Serra Geral do Paranã). Von dort aus fließt er hauptsächlich in nördliche Richtung durch die Bundesstaaten Goiás, Tocantins, Maranhão und Pará. In seinem nördlichen Mittellauf bildet er die Landesgrenze zwischen den Bundesstaaten Tocantins und Maranhão. Der Tocantins hat ein unregelmäßiges Gefälle mit Stromschnellen und Wasserfällen und fließt in einem meist nur wenig in die Hochflächen des Brasilianischen Schildes eingeschnittenen, oft schmalen Tal. In Goiàs wird er in der Talsperre Serra da Mesa aufgestaut. Im Einzugsgebiet dominieren präkambrische Gesteine. Im Süden stehen auch paläozoische und mesozoische Gesteine an und zum Amazonasbecken hin Festlandsablagerungen des Tertiärs. Die Vegetation ist durch Savannen (Cerrado) gekennzeichnet und nach Norden hin durch tropischen Regenwald.
Bei São João do Araguaia strömt dem Rio Tocantins von links der Rio Araguaia zu. Dieser größte Nebenfluss übertrifft den Tocantins hier an Länge, Einzugsgebiet und Wasserführung (5507 m³/s gegenüber 4527 m³/s des Tocantins), ist also eigentlich der Hauptfluss. An seiner letzten Stromschnelle, kurz vor Erreichen des Meeresniveaus, wird der Tocantins zwischen Marabá und Tucuruí zum Tucuruí-Stausee angestaut. Das dazugehörige Wasserkraftwerk ist nach Nennleistung das zweitgrößte Brasiliens. Weiter nördlich weitet sich der Strom zu einem breiten Ästuar auf, der in die schmale Meeresbucht Rio Pará mündet. Südlich der Insel Marajó geht diese in die Baía de Marajó über, die sich in den Südatlantik öffnet. Über schmale Gezeitenkanäle steht der Rio Pará auch mit der Amazonasmündung in Verbindung.
Der Rio Tocantins ist nicht, wie es eine Zeit lang gehandhabt wurde, ein Nebenfluss des Amazonas, sondern ein eigenständiges Stromsystem.
Flussabwärts gesehen wird der Tocantins durch die folgenden 5 Kraftwerke aufgestaut:
Kraftwerk | Betreiber | Max. Leistung (MW) | Stausee | Oberfläche (km²) | Volumen (km³) |
---|---|---|---|---|---|
Serra da Mesa | FCS | 1275 | Serra da Mesa | 1784 | 54,4 |
Cana Brava | Tractebel Energia | 450 | Cana Brava | 139 | 2,3 |
Peixe Angical | 452 | ||||
Luiz Eduardo Magalhães | 902 | ||||
Tucuruí | Eletronorte | 8370 | Tucuruí | 2875 | 45,8 |
Zu den Nebenflüssen gehören:[5]
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