Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bündner Adelsfamilie Ringg von Baldenstein (auch in den Schreibweisen Rink, Rinck, Ringk, Ring, Rhynck, Ringt, Ryngk, Ringkh, Rinckh, fälschlich auch manchmal als »von Balderstein«wiedergegeben) stammt aus Sils im Domleschg in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Die Familie Ringg stammt aus dem Oberland, bei Fellers/Fallera und hiess ursprünglich PASSEL (< lat. paxillus = Wagenlünse). Sie kaufte um 1408 die Ruine der Burg Wildenberg, die von den Herren von Sagogn gegründet worden war, und hiess sich von Wildenberg. Simon RINGG von Wildenberg kam durch Heirat mit Margaretha von STAIN Erbin von Baldenstein im Besitz der Burg Baldenstain. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts war sie auch im Besitz der Burg Campell. Um 1408 war die Familie auch im Besitz der Ruine Wildenberg bei Falera. Das Schloss Untertagstein wie auch die Burg Rietberg waren ebenfalls im Besitz der Familie. Im 16. Jahrhundert verkaufte Lutz von Baldenstein seine Burg und verliess Graubünden.
Die Rink von Wildenberg besassen 1636 die Gerichtsbarkeit der Herrschaft Flaach-Volken. Gegen den Willen des Klosters verkauften die Rink 1694 das Niedergericht für 30'000 Gulden an Zürich.
Die rätischeHochadelsfamilie stand im Spätmittelalter überwiegend im Dienst der Bischöfe von Chur.[1] Die Familie Ringg nannte sich nach 1453 Ringg von Baldenstein (Baltennstain, Baltennstain, Baldensteyn, Baldinstain). Nach Übernahme der Herrschaft Wildenberg nannte sich ein Zweig Ringk von Wildenberg.
Das vom Herrenacker in die Frauengasse führende Ringkengässchen in Schaffhausen leitet seinen Namen vom adeligen Geschlecht der Ringk von Wildenberg ab.
Das Wappen zeigt auf weissem Grund einen schwarzen Pflock (Lünse zum Wagenrad) mit Oese an unterem Ende. Das Wappen der Wildenberger zeigte in Silber eine schwarze Wagenlünse.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts siedelte sich ein Zweig der Familie im Breisgau in Baden an und wurde in die Freiherrenklasse immatrikuliert.
Junker Taniell Ring von Gampell, Besitzer Burg Campell, Sohn von Adelheid von Schauenstein.
Luzius, Junker, Churwalden, verkauft die Burg 1562 an den aus dem Veltlin stammenden Adeligen Jakob Ruinelli. Teilnehmer 1566 an der eidgenössischen Tagsatzung. Vogt in Fürstenau GR. Er erwarb 1563 das Toggenburger Schlösschen Feldegg als Lehen des Fürstabts von St. Gallen
Georg, Sohn von Lucius, Obervogt des Abtes von St. Gallen. Verh. mit Anastasia Blarer von Wartensee, der Schwester des späteren Bischofs von Basel
Wilhelm (1566–1628), Bischof von Basel 1608–1628 (Nachfolger seines Onkels Blarer von Wartensee). Sohn des Georg
Balthasar, Hofmeister des Bischofs von Basel. Verh. mit Juliana von Heidegg.
Ignaz Balthasar, 1611 (1614?)–1658, Wil SG, Enkel von Georg, Vater von Franz Christoph, Theodor und Georg Wilhelm. Cousin von Wilhelm Jakob. Verh. mit Anna Maria von Flachslanden. Rat im Dienste des Abtes von St. Gallen. Kaufte 1642 das Schloss Wartegg und verkaufte das Schloss Feldegg bei Jonschwil 1643
Georg Christoph, 1662 in der Ballei Elsass zum Ritter geschlagen
Johann Jakob, 1752 in der Ballei Elsass aufgeschworen
Theodora, im Jahr 1701 in der Ballei Elsass aufgeschworen
Franz Christoph (1641–1707), 1655 Domherr in Basel, Weihbischof in Eichstätt 1684
Georg Wilhelm (1643–1714), Rorschach. Sohn des Ignaz Balthasar. Versch. Ämter im Auftrag des Abtes von St. Gallen. Verheiratet mit Maria Elisabeth von Bernhausen
Joseph Wilhelm (1672–1752), Delsberg, nahm versch. Ämter für den Bischof von Basel wahr (Vogt, Hofrat). Sohn von Georg Wilhelm. Verheiratet mit Maria Claudia Antonia von Ramschwag.
Maria Claudia Antonia, getauft 1709, Tochter von Joseph Wilhelm
Wilhelm Jakob (1624–1705), Bischof von Basel 1690–1705. Ausbauer des Fürstenspeichers in der Altstadt von Biel
Josef Wilhelm, Bischof von Basel 1744–1762. Hatte seinen Sitz im Schloss Zwingen bei Basel. Sohn von Joseph Wilhelm
Johann Franz Humbert (1706–1781), Domherr von Basel
Konrad Anton Sebastian (1710–1789), Domherr von Basel
Luzius Xaver Christoph (1722–1795), Delsberg, Sohn des Joseph Wilhelm. Hatte verschiedene Ämter für den Bischof von Basel
Ignaz Balthasar Willibald (1721–1807), Delsberg, Bruder von Luzius Xaver. Fürst von Heitersheim. Freiherr, gest. in Heitersheim. Ab 1796 letzter Grossprior des deutschen Grosspriorats der Malteser
Marie Victoire Madeleine (1719–1810), verh. mit Johann Friedrich Konrad von Ligerz
Badener Zweig
Karl Ignaz Heinrich Fidel (1760–1836), Geheimrat des Herzogs von Baden
Carl Rinck von Baldenstein, Grossherzoglicher Geheimerrat a.D., zu Freiburg
Karl Rinck von Baldenstein (1851–1923), deutscher Generalleutnant
Werner Rinck von Baldenstein (1879–1959), deutscher Generalmajor
Wildenberger
Johannes, Stammvater der Rink von Wildenberg
Caspar, von Wildenberg und von Rietberg, Sohn von Johannes. Liess sich 1520 in Schaffhausen nieder. Verh. mit Dorothea Irmansee. Er starb 1542 als Hauptmann im französischen Dienste für Franz I. bei Nantua. Hatte 3 Söhne und 2 Töchter. 1515 bischöflicher Hauptmann auf Fürstenburg im Vinschgau.
Veith, Sohn von Johannes.
Dietegen, geb. 1523, Sohn von Caspar. Schaffhauser Bürgermeister. Sein Sohn Wolf-Dietrich verstarb früh.
Caspar, geb. 1530, Bruder von Dietegen. Hatte versch. Ämter in Schaffhausen.
Diethelm, Bruder von Dietegen und Caspar. Gehört zur Munot Umbau-Kommission zusammen mit seinem Bruder Caspar.
Conrad, Übergang der Gerichtsherrschaft je zur Hälfte 1636 bzw. 1644 an Conrad Rink von Wildenberg, Schwiegersohn des Gerichtsherm Hans Peyer-Im Thurn. Schloss Flaach Zürich.
Johann, verkauft 1694 Schloss Flaach und Gerichtsherrschaft an den Stand Zürich.
Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch. Baden-Baden 1886. Stammtafel der Ringg von Baldenstein
Otto Keller: Karl Emil Ringk von Wildenberg. In: Schaffhauser Beiträge zur Geschichte. Biographien Band IV. 58. Jg. 1981, S. 236–245. (PDF; 434kB)