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deutscher Geograph und Ethnograph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Richard Andree (* 26. Februar 1835 in Braunschweig; † 22. Februar 1912 in München) war ein deutscher Geograph, Kartograph und Ethnograph.
Richard Andree studierte Naturwissenschaften und besonders Geologie an der Universität Leipzig. 1857 wurde er im Corps Lusatia Leipzig aktiv[1], dessen Geschichte er später umfassend erforschte. Nach seinem Studium arbeitete er bis 1863 als Hüttendirektor in Böhmen. Ab 1865 war er als Privatgelehrter in Leipzig tätig.
Er widmete sich später (wie sein Vater Karl Andree) der Geographie und wurde für seine Vorliebe zur Ethnographie über Fachkreise hinaus bekannt.
Als Mitbegründer und Leiter der Kartographischen Anstalt des Verlags Velhagen & Klasing in Leipzig von 1873 bis 1890 beschäftigte er sich zugleich mit Kartografie. Er hatte maßgeblichen Anteil an der Erstellung des Physikalisch-Statistischen Atlas des Deutschen Reichs sowie an Schulatlanten. Zudem arbeitete er als Redakteur für die wissenschaftliche Zeitschrift Globus. Andrees Werke beeinflussten auch Arnošt Mukas Untersuchungen zum Kulturleben der Sorben. Ab 1903 war Andree mit der österreichischen Volkskundlerin Marie Andree-Eysn verheiratet. Richard Andree starb während einer Zugfahrt von München nach Nürnberg im Alter von 76 Jahren.
Als Vertreter der vergleichenden Völkerkunde vertrat Andree die Idee des Ethnologen und Kulturhistorikers Adolf Bastian, dass alle Völker die gleichen Entwicklungsstufen durchlaufen und deshalb auch die gleichen Glaubensvorstellungen entwickelt hätten. Diese These versuchte er durch den Nachweis zu untermauern, dass alle Völker an Spukgestalten wie Vampire und Werwölfe glaubten. Andree behauptete, die slawischen Völker wie auch die Juden seien „natürlich“ unterlegene Völker.[2]
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