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Weinbaugebiet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aus dem 200 km langen Teilstück der Rhône zwischen Vienne und Avignon, Frankreich, kommen eine ganze Reihe hochwertiger Weine. Das Weinbaugebiet Rhône gilt als die älteste Weinregion Frankreichs. Die gesamte Rebfläche beträgt rund 61.172 Hektar, die Weinproduktion beläuft sich auf etwa 2,51 Millionen hl/ Jahr (Stand 2008,[1]).
Angeblich soll der Stamm der Phoker (Griechen) die Weinrebe vor ungefähr 2400 Jahren aus Kleinasien an die Rhône gebracht haben. Fakt ist, dass zur Römerzeit schon Weinbau betrieben wurde. Die Weine der nördlichen Rhône sind eng mit den Städten Lyon und Vienne verbunden. Lyon, am Zusammenfluss der Rhône und der Saône gelegen, wurde 43 v. Chr. von den Römern unter dem keltischen Namen Lugdunum (Hügel des Lichts oder Hügel der Raben; die Etymologie ist nach wie vor umstritten) als Verwaltungszentrum Galliens gegründet. Vorher bestand an gleichem Ort bereits eine keltische Siedlung. Durch die geographische Lage wurde Lyon zum Knotenpunkt für Transporte in Richtung Paris, der nördlichen Alpenregion sowie zum Mittelmeer. Zwischen Cornas und Guilherand-Granges finden sich noch Überreste einer Transportroute zwischen Lyon und dem heutigen Narbonne. Bereits Strabon weist in seinem Werk Geographica auf die Tatsache hin, das der Rhône eine wichtige Rolle zukomme. Vom Mittelmeer sei es möglich, über dem Wasserweg zum Atlantik und zum Ärmelkanal zu gelangen. Strabon war jedoch der Meinung, dass der Weinbau nur in einem mediterranen Klima möglich sei. Als Indikator nahm er die immergrüne Quercus ilex. Die Steineiche ist ein Charakterbaum der mediterranen Klimazone. Sie ist von Portugal bis zur Türkei (Ägäis- und Schwarzmeerküste[2]) und von Marokko bis Tunesien verbreitet.[3]
Vienne war ursprünglich die Hauptstadt der keltischen Allobroger. Im Jahre 121 v. Chr. besiegte Quintus Fabius Maximus bei Vienne die verbündeten Allobroger und Arverner. In der Folge ließen sich römische Legionäre in der Stadt nieder. Unter Kaiser Caligula wurde Vienne im Jahr 41 n. Chr. Römische Kolonie. Die als Vienna bezeichnete Stadt erblühte und wurde in der Römischen Kaiserzeit zweite Hauptstadt Südgalliens.
Im 9. Jahrhundert bearbeiten Benediktiner Weinberge bei Cornas. Im Jahr 1137 übernehmen Zisterzienser den Anbau von Gigondas und Vacqueyras und Papst Clemens V. gründet Chateauneuf (also das neue Schloss, als Kontrast zum alten in Avignon).
Die Rhône bahnte sich den Weg zwischen dem Zentralmassiv auf der einen und den Ausläufern der Alpen auf der anderen Seite. Im Norden überwiegt die Granitunterlage vulkanischen Ursprungs aus dem Zentralmassiv. Dieser Boden sorgt für eine gute Drainage. Die Reblagen sind in der Regel in den Steilhängen der Region zu finden, die weniger durch Nebel und Frost gefährdet sind. An vielen Stellen sind die Weinberge terrassiert. Im Süden wird das Tal deutlich breiter. Die Unterböden sind aus Kalkstein, Sand und Lehm. Im Mutterboden haben die Gletscher Steine hinterlassen. Diese Steine unterstützen die Drainage und speichern die Wärme.
Innerhalb der Weinbauregion Rhône sind im Rahmen des Qualitätsweinbaus 21 Rebsorten, 13 rote und 8 weiße, zugelassen. Einige Sorten stellen als Leitsorte den Löwenanteil der bestockten Fläche dar, andere Sorten dürfen nur in bescheidenem Maß in den Verschnitt einfließen.
Im nördlichen Rhônetal mischen sich in das kontinentale Klima des Burgund und Lyonnais mediterrane Einflüsse aus dem Mündungsgebiet der Rhône. Der kühle und trockene Nordwind herrscht vor, warme Südwinde sind seltener und bringen dann zumeist Regen. Die Niederschlagsmengen liegen zwischen 700 und 800 mm pro Jahr. Die Sommer sind warm und trocken. Aufgrund der großen Nord-Süd-Ausdehnung des Gebietes ist das Klima allerdings nicht homogen, und Mikroklimate spielen eine große Rolle. Die Weinberge finden sich dort, wo eine maximale Sonneneinstrahlung mit dem Schutz vor kaltem Nordwind und Nebelbildung einhergeht. Eine Ausrichtung nach Süd-Südost ist hier ideal.
Die nördliche Rhône ist das ideale Gebiet für den Anbau der Rebsorte Syrah: Hermitage und Côte-Rôtie zählen zu den großen Weinen der Welt. Ergänzend werden auch in kleinerem Umfang die roten Sorten Cinsaut und Mourvèdre eingesetzt. Im Bereich der Weißweine wird die Sorte Viognier bei Condrieu eingesetzt, es gibt auch einige weiße Hermitage aus Marsanne blanche und Roussanne.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lyon
Quelle: lameteo.org[5] |
Folgende Appellationen werden diesem Teil der Rhône zugeordnet:
Dieser Teil der Region ab Montélimar ist schon deutlich mediterraner wenngleich der Mistral, ein kalter Nordwind typisch für diese Gegend ist. Burgundische Händler hatten den Winzern den Einsatz von Grenache empfohlen. Daneben werden auch alle Rebsorten angebaut, die für Südfrankreich typisch sind, wie z. B. Mourvèdre, Cinsaut, Syrah, Carignan etc. Im Gegensatz zu den reinsortigen Syrahs aus dem Norden werden im Süden Cuvées assembliert (zusammengestellt). Für den roten Châteauneuf-du-Pape sind 13 Rebsorten zugelassen, wobei der Hauptbestandteil die Grenache ist. Bei den weißen Rebsorten überwiegen Grenache Blanc, Bourboulenc, Piquepoul Blanc, Clairette Blanche und Picardon.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Avignon
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Der Mistral ist ein das ganze Jahr wetterbestimmendes Ereignis.
Mistral. | Jan. | Feb. | März. | April. | Mai | Jun | Jul. | Aug. | Sept. | Okct. | Nov. | Dez. |
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Maximal gemessene Windgeschwindigkeit im Monat | 96 km/h | 97 km/h | 112 km/h | 97 km/h | 94 km/h | 100 km/h | 90 km/h | 90 km/h | 90 km/h | 87 km/h | 91 km/h | 118 km/h |
Tendenz: Tage mit einer Windgeschwindigkeit > 16 m/s (58 km/h) |
-- | +++ | --- | ++++ | ++++ | = | = | ++++ | + | --- | = | ++ |
Folgende Appellationen werden diesem Teil der Rhône zugeordnet:
Manchmal werden auch die Weinbaugebiete Costières de Nîmes und Clairette de Bellegarde zum Weinbaugebiet der Rhône gezählt, obwohl sie auf dem Gebiet des Languedoc liegen. Während sich jedoch die Verantwortlichen der AOC Costières de Nîmes im Jahr 2004 formell für die Zugehörigkeit zur Weinbauregion Rhône entschieden, verblieb die dort enthaltene Enklave Clairette de Bellegarde im Zuständigkeitsbereich des Languedoc.
In den Jahrgangsbewertungen wird unterschieden: außergewöhnlich guter Jahrgang *****, großer Jahrgang ****, guter Jahrgang ***, mäßiger Jahrgang **, schlechter Jahrgang *.
2000er Jahrgänge | 2009 | 2008 | 2007 | 2006 | 2005 | 2004 | 2003 | 2002 | 2001 | 2000 | |||
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Jahrgangsbewertung | ***** | *** | *** | **** | ***** | **** | **** | *** | **** | **** | |||
1990er Jahrgänge | 1999 | 1998 | 1997 | 1996 | 1995 | 1994 | 1993 | 1992 | 1991 | 1990 | |||
Jahrgangsbewertung | *** | *** | ** | *** | **** | ** | ** | ** | *** | ***** | |||
1980er Jahrgänge | 1989 | 1988 | 1987 | 1986 | 1985 | 1984 | 1983 | 1982 | 1981 | 1980 | |||
Jahrgangsbewertung | ***** | ***** | **** | *** | ***** | ** | **** | *** | **** | ***** | |||
1970er Jahrgänge | 1979 | 1978 | 1977 | 1976 | 1975 | 1974 | 1973 | 1972 | 1971 | 1970 | |||
Jahrgangsbewertung | **** | ***** | **** | ** | *** | **** | *** | ** | ** | ***** | |||
1960er Jahrgänge | 1969 | 1968 | 1967 | 1966 | 1965 | 1964 | 1963 | 1962 | 1961 | 1960 | |||
Jahrgangsbewertung | ** | * | ***** | ***** | *** | *** | ** | ** | *** | ***** | |||
1950er Jahrgänge | 1959 | 1958 | 1957 | 1956 | 1955 | 1954 | 1953 | 1952 | 1951 | 1950 | |||
Jahrgangsbewertung | **** | **** | ***** | **** | **** | *** | **** | ***** | ** | ***** | |||
1940er Jahrgänge | 1949 | 1948 | 1947 | 1946 | 1945 | 1944 | 1943 | 1942 | 1941 | 1940 | |||
Jahrgangsbewertung | ***** | ***** | ***** | **** | ***** | ** | ***** | **** | ** | ** | |||
1930er Jahrgänge | 1939 | 1938 | 1937 | 1936 | 1935 | 1934 | 1933 | 1932 | 1931 | 1930 | |||
Jahrgangsbewertung | * | **** | **** | *** | ** | ***** | ***** | ** | ** | ** | |||
1920er Jahrgänge | 1929 | 1928 | 1927 | 1926 | 1925 | 1924 | 1923 | 1922 | 1921 | 1920 | |||
Jahrgangsbewertung | ***** | ***** | ** | **** | ** | **** | **** | ** | **** | **** | |||
Quellen: Yves Renouil (Hrsg.): Dictionnaire du vin. Éd. Féret et fils Bordeaux, 1962. Alexis Lichine: Encyclopédie des vins et alcools de tous les pays. Éd. Robert Laffont-Bouquins, Paris 1984. Les millésimes de la vallée du Rhône. (französisch). Les grands millésimes de la vallée du Rhône. (französisch). |
Innerhalb der letzten 90 Jahre gab es 24 außergewöhnlich gute Jahrgänge, 26 große Jahrgänge, 16 gute Jahrgänge, 22 mäßige Jahrgänge sowie 2 schlechte Jahrgänge.
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