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deutsche Reichsbehörde für den Verbraucherschutz im Gesundheits- und Veterinärwesen mit Sitz in Berlin (1876–1945) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kaiserliche Gesundheitsamt, später Reichsgesundheitsamt, war eine deutsche Reichsbehörde für den Verbraucherschutz im Gesundheits- und Veterinärwesen mit Sitz in Berlin.
Das Kaiserliche Gesundheitsamt wurde am 28. April 1876[1] als zentrale Stelle für das Medizinal- und Veterinärwesen in Berlin gegründet. Zunächst war es im Geschäftsbereich der Reichskanzlei und seit 1879 dem Reichsamt des Innern unterstellt. 1879 wurde das „Gesetz betreffend den Verkehr mit Lebensmitteln, Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen“ verabschiedet, für dessen Überwachung unter anderem das Kaiserliche Gesundheitsamt zuständig war. Das Kaiserliche Gesundheitsamt sah seine Aufgabe in erster Linie in der Förderung „der praktischen Verwertung wissenschaftlicher Lehren“.[2] Als Amtssitz wurde in den Jahren 1894 bis 1897 ein Gebäude in der Klopstockstraße 18 im Hansaviertel nach Plänen des Architekten August Busse[3] errichtet, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der am 30. Juni 1900[4] errichtete Reichsgesundheitsrat, der aus Vertretern der Bundesstaaten bestand, unterstützte das Kaiserliche Gesundheitsamt bei seinen Aufgaben.
1918 wurde das Kaiserliche Gesundheitsamt in Reichsgesundheitsamt umbenannt. Zwischen 1933 und 1945 setzte die Behörde die Rassenpolitik der Nationalsozialisten um, indem sie mit Gutachten Zwangssterilisationen anordnete. Nach dem Zusammenbruch 1945 übernahm der Magistrat von Berlin Teile des Reichsgesundheitsamtes in das neu gegründete Zentralinstitut für Hygiene und Gesundheitsdienst. 1952 ging dieses im neu errichteten Bundesgesundheitsamt auf.
Der bekannteste Mitarbeiter des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, mit dessen Gründung zum Beginn der modernen Hygiene[6] beigetragen wurde, war der Arzt und Bakteriologe Robert Koch, der hier einige seiner bahnbrechenden Entdeckungen machte. Julius Richard Petri erfand während seiner Arbeit im Kaiserlichen Gesundheitsamt die Petrischale.
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