mündliche Mitteilung, die von einem Redner an mehrere Personen gerichtet wird Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Rede (lateinisch oratio) ist eine in der Regel im Voraus überlegte, mündliche Mitteilung, die von einem Redner an mehrere Personen (Zuhörerschaft, bei öffentlichen Reden Publikum) gerichtet wird. Im Unterschied zum Rezitator trägt der Redner eigene Gedanken vor. Als Reden bezeichnet man ferner Manuskripte und Druckfassungen von Reden. Kurze Reden zur Begrüßung oder Eröffnung einer Veranstaltung werden auch Ansprache (Alloquium) genannt.
Grammatiker und Linguisten verwenden den Begriff der Rede allgemeiner für alle sprachlichen Äußerungen (z. B. direkte, indirekte, erlebte Rede), siehe dazu Rede (Sprachwissenschaft). In der Allgemeinsprache hat das Wort noch weitere Bedeutungen.[1]
Von gesprächsweisen Mitteilungen unterscheiden sich Reden durch:
Im Unterschied zur mündlichen Erzählung, zur Rezitation, zur Plauderei von Conférenciers dienen Reden nicht oder nur am Rande der Unterhaltung. Redner vertreten eine Sache, sind oder zeigen sich politisch, sozial, moralisch engagiert, wollen durch ihre Worte etwas präsentieren und bewirken. Ihre Reden haben einen bestimmten Anlass und verfolgen einen oder mehrere der folgenden Zwecke:
Seit der Antike genießt der Redner, Rhetor bei den Griechen, Orator bei den Römern, hohes Ansehen. Die Rede entwickelte sich in der politischen und Gerichtspraxis beider Völker zur Kunst. Beredsamkeit galt als erlernbar und wurde in besonderen Rednerschulen gelehrt. Das praktische Wissen über effektive Redegestaltung wurde gesammelt und theoretisch durchdrungen. Daraus entstand ein umfangreiches Wissensgebiet, die Rhetorik. Sie zählte bis ins Mittelalter zum Bildungskanon und ist heute keineswegs überholt, wie der Blick auf ihre Systematik zeigt. Die Analyse und Klassifikation der Redefiguren befruchtete andere Wissensgebiete, so Stilistik und Poetik. Die Rhetorik ist eine der historischen Wurzeln der Literaturwissenschaft.
Welches Ansehen ein Redner genießen oder wie wichtig einem Veranstalter ein prominenter Redner sein kann, zeigen die Honorare, die mitunter für eine Rede bezahlt werden. Speziell ehemalige Präsidenten oder andere ranghohe bzw. populäre Regierungsmitglieder erhielten bzw. erhalten hohe Geldbeträge pro Auftritt, zum Beispiel Bill Clinton,[5] Al Gore, Michail Gorbatschow, Tony Blair (er erhielt im November 2007 für einen dreistündigen Auftritt in China 230.000 Pfund = 280.300 Euro[6]) oder Helmut Schmidt.[7]
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