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deutscher Schriftsteller, Journalist und Politikwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Raul Zelik (* 1968 in München) ist ein deutscher Schriftsteller, Journalist, Übersetzer und Politikwissenschaftler.
Zelik arbeitet seit 1992 als freier Autor. 1997 veröffentlichte er seinen Debütroman Friss und stirb trotzdem (Edition Nautilus), in dem der Tod des rechtsextremen Gerhard Kaindl verhandelt wird. Ab 1999 folgten Romane und Sachbücher zu Lateinamerika, 2001 ein Drehbuchprojekt mit dem Regisseur Detlev Buck. Der Durchbruch gelang Zelik mit dem Roman Berliner Verhältnisse (Blumenbar-Verlag), der 2005 für den Deutschen Buchpreis nominiert war. Zeliks darauffolgender Roman Der bewaffnete Freund (Blumenbar-Verlag 2007), der den baskischen Konflikt anhand einer ungleichen Freundschaft erzählt, wurde von Beatrix Langner in der Neuen Zürcher Zeitung als „wohltuendes Antidot gegen die aufgeheizten Terrorismusdiskurse“ bezeichnet.[1] Gemeinsam mit Petra Elser legte Zelik 2007 mit dem Roman Der gefrorene Mann (von Joseba Sarrionandia, Blumenbar-Verlag) auch eine der ersten literarischen Direktübersetzungen aus dem Baskischen vor. 2010 veröffentlichte er ein Gesprächsbuch mit dem marxistischen Politökonomen Elmar Altvater. Darin erörtern die beiden die Chancen nichtkapitalistischer Gesellschaften und das Scheitern des Staatssozialismus.
Mit Venezuela más allá de Chávez, La Negra (2004 und 2005 bei Editorial Virus, Barcelona), Situaciones Berlinesas und Lagun Armatua (beide 2009 bei Editorial Txalaparta, Tafalla) liegen einige Bücher Zeliks auch in spanischer bzw. baskischer Übersetzung vor.
Parallel hierzu war und ist Zelik als Sozialwissenschaftler tätig. 1990 bis 1995 absolvierte er ein Studium der Politikwissenschaften und Lateinamerikanistik an der FU Berlin. Seither hat er regelmäßig fachwissenschaftlich publiziert. Sein Augenmerk galt dabei vor allem der Anwendbarkeit theoretischer Konzepte auf die aktuelle lateinamerikanische Politik. So diskutierte Zelik den von Giorgio Agamben entwickelten Begriff des Ausnahmezustands am Beispiel Kolumbien und das von Gilles Deleuze / Félix Guattari stammende Konzept des Rhizoms im Zusammenhang mit den sozialen Bewegungen in Venezuela. Zelik promovierte 2008 mit einer Studie über die kolumbianischen Paramilitärs als Fallbeispiel informalisierter (Un-)Sicherheit. Ab 2005 unterrichtete er regelmäßig in Berlin, 2008 war er Gastprofessor am IEPRI (Institut für Politische Studien und Internationale Beziehungen) in Bogotá. 2009 wurde er an der Nationaluniversität Kolumbiens zum Professor für Politikwissenschaften berufen und lehrte Politische Theorie und Internationale Politik in Medellín. Aus familiären Gründen gab er die Professur 2013 auf. 2017/2018 war er Vertretungsprofessor für internationale und intergesellschaftliche Politik an der Universität Kassel.
Als Publizist schreibt Zelik v. a. für die Schweizer Wochenzeitung und für die junge Welt. Außerdem produziert er für WDR und Deutschlandfunk regelmäßig Hörfunk-Features. Seine Übersetzungen umfassen Romane und Sachbücher.
Er war Mitgründer der Berliner Organisation Für eine linke Strömung. Im Juni 2012, kurz nach dem Göttinger Parteitag der Partei Die Linke, wurde er Mitglied dieser Partei.[2] Am 29. Mai 2016 wurde er in den Parteivorstand gewählt.[3] 2022 stelle er sich nicht erneut zur Wahl.
Im Januar 2021 unterstützte er im Rahmen der Corona-Pandemie als Erstunterzeichner der Kampagne #ZeroCovid eine Zero-Covid-Strategie.[4]
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