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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rankwitz ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Usedom-Süd mit Sitz in der Stadt Usedom verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 57′ N, 13° 56′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Vorpommern-Greifswald | |
Amt: | Usedom-Süd | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,9 km2 | |
Einwohner: | 531 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17406 | |
Vorwahl: | 038372 | |
Kfz-Kennzeichen: | VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 75 114 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Markt 7 17406 Usedom | |
Bürgermeister: | Thomas Hannak | |
Lage der Gemeinde Rankwitz im Landkreis Vorpommern-Greifswald | ||
Das Gemeindegebiet von Rankwitz umfasst die gesamte Halbinsel Lieper Winkel zwischen Achterwasser und Peenestrom sowie einen Streifen südlich der Halbinsel, der sich bis zum Usedomer Stadtforst im Südwesten der Insel Usedom hinzieht. Die Ortsteile Krienke, im geografischen Grenzbereich des Lieper Winkels gelegen, und Suckow, etwa drei Kilometer südlich liegend, sind dem Lieper Winkel nicht mehr zuzuordnen. Die Kleinstadt Usedom liegt etwa 15 km von Rankwitz entfernt.
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Nach der Verwaltungsreform 1815 kam Rankwitz zur preußischen Provinz Pommern und gehörte von 1818 bis 1945 zum Landkreis Usedom-Wollin. Von 1945 bis 1952 bildete die Gemeinde, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg bei Deutschland verbliebenen Teil des Landkreises Usedom-Wollin, den Landkreis Usedom im Land Mecklenburg. Dieser ging im Jahr 1952 im Kreis Wolgast im Bezirk Rostock auf.
Die Gemeinde gehört seit dem Jahr 1990 zum Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit dem Jahr 1994 gehörte Rankwitz zum Landkreis Ostvorpommern, der 2011 im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufging.
Grüssow wurde 1310 als „Gurssow“ erstmals urkundlich genannt. Der slawische Name wird als „brennen“ oder „heiß“ gedeutet.[2]
Grüssow ist ein kleines Fischer- und Bauerndorf auf dem Lieper Winkel am Ufer des Achterwassers. Am 1. Juli 1990 wurde Grüssow nach Liepe eingemeindet.
Der Ort wurde unter der slawischen Bezeichnung „Crinisitz“ 1270 erstmals urkundlich erwähnt.[2]
Liepe wurde erstmals 1187 als Lipa urkundlich genannt. Der Name wird als „Linde“ gedeutet.[2]
Quilitz wurde erstmals 1317 als „Quyltze“ urkundlich genannt. Diese Urkunde wurde im Nachherein als unecht erkannt, wie so viele Urkunden des Klosters Pudagla.
So ist eine Nennung von 1421 mit dem Namen „Quiltze“ als die wirklich erste urkundliche Erwähnung anzusehen. Dieser slawische Name wird als Wehklage gedeutet.[2]
Am 1. Juli 1950 wurde Quilitz eingemeindet.
Reestow wurde erstmals urkundlich als „Redesowe“ 1270 erwähnt. Der Name wird als Entwicklung aus einem Personennamen gedeutet.[2] Am 1. Juli 1990 wurde Reestow nach Liepe eingemeindet.
Als „Rankevytz“ wurde der Ort 1317 urkundlich erwähnt. Darin soll Herzog Wartislaw IV. dem Kloster Pudagla die Generalkonfirmation erteilt haben. Der Ort gehörte in den Besitz der Prämonstratenser-Chorherren von Pudagla, die vor 1309 im Kloster Grobe bei Usedom (Stadt) ansässig waren. Diese Urkunde wurde im Nachherein als unecht erkannt, wie so viele Urkunden des Klosters.
So ist eine Nennung von 1421 mit dem Namen „Rankeuitze“ als die wirklich erste urkundliche Erwähnung anzusehen.[2]
Rankwitz war ein Bauern- und Fischerdorf und von der Form her ein Angerdorf. Die Form des Letzteren hat es bis heute behalten.
Im Übrigen gibt es nur wenige mittelalterliche Quellen. Rankwitz teilt die Geschichte der Region unter den Pommern-Herzögen und unter den Schweden nach dem Dreißigjährigen Krieg. Eine Bestandsaufnahme der Bevölkerung im Jahr 1666 zählt in Rankwitz nur noch drei Haushaltsvorstände, zwei Bauern und einen Kötter.
Die schwedische Landesaufnahme von 1693 erwähnt einen Schultheiß, der nunmehr der Gemeinde vorstand, und berichtet über die erschwerten Bedingungen der Bauern, bei wachsender Bevölkerung ihre Familien von dem schlechtesten Boden im gesamten Lieper Winkel zu ernähren und gleichzeitig eine hohe Abgabenlast zu tragen. 1711 verpfändet die schwedische Regierung einen Bauernhof an die Witwe Sophie Juliane von Borcke auf Schloss Krienke; der Erlös fließt in die Finanzierung des Zweiten Nordischen Krieges (Großer Nordischer Krieg 1700–1721).
Nach dem Frieden von Stockholm vom 1. Februar 1720 fällt Rankwitz wie ganz Usedom an Preußen. Die einzige Straße (Pflasterstraße), die 1896–98 durch den Lieper Winkel gebaut wurde, bindet Rankwitz mit ein.
Rankwitz hatte vor 1880 noch zwei Holländerwindmühlen, eine nördlich und eine südlich des Ortes. Die nördliche war noch 1920 in Betrieb.
Heute konzentriert man sich auf den Tourismus mit Ferienwohnungen und Gastronomie.
Lakenberg (Wohnplatz)
Lakenberg wurde 1925 erstmals unter dem Namen genannt.[2]
Lichow (Wüstung)
Lichow wurde erstmals 1241 als Lichou und 1251 als Lichow urkundlich genannt. Der slawische Name wird als „schlecht“ oder „elend“ gedeutet.[2] Der Ort ist nicht mehr zu lokalisieren, es wurde nur genannt, dass er im Lieper Winkel lag.
Rankwitz-Hafen (Wohnplatz)
Obwohl dieser Wohnplatz bereits 1880 in den Karten verzeichnet war und auch schon eine Landungsbrücke hatte, wurde der Ort mit dem Namen „Rankwitz-Hafen“ erst nach 1945 in den TK 10 Karten der DDR und in den gegenwärtigen Karten aufgeführt. Der Hafen wurde nach 1990 modernisiert und dient als Marina, aber auch die Fischerei ist noch aktiv, im Hafengebiet entstand eine kleine Fischverarbeitung.
Redomi (Wüstung)
Redomi wurde 1261 erstmals urkundlich mit dem Namen erwähnt. Herzog Barnim I. verkauft entsprechend dieser Urkunde dem Kloster Grobe das Dorf Redomi mit den angrenzenden Feldern für 120 Mark. Es wurde, nachdem keine Nennung nach 1267 erfolgte, 1319 als Teil von Dewichow vermutet. Der Name wird als Herleitung von einem Personennamen gedeutet.[2]
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin ein silberner Fisch; in Silber über einem grünen Winkelschildfuß, darin ein silbernes Lindenblatt, ein brauner Karrenpflug mit schwarzem Zughaken, schwarzer Nabe und schwarzem Zech.“[3] | |
Wappenbegründung: In dem Wappen sollen der Winkelschildfuß und das darin befindliche Lindenblatt bildlich den Bezug zum Lieper Winkel (lipa = Linde) herstellen. Mit dem Fisch und dem Karrenpflug werden die Haupterwerbszweige der Einwohner, die Fischerei und die Landwirtschaft, versinnbildlicht. Die Tingierung des Karrenpflugs in Braun entspricht jedoch nicht den heraldischen Gestaltungsgrundsätzen.
Das Wappen wurde von dem Reestower Jens Kuhle gestaltet. Es wurde am 25. März 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 15 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[4]
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE RANKWITZ * LANDKREIS VORPOMMERN-GREIFSWALD“.[4]
Zu DDR-Zeiten wurde in Rankwitz eine LPG gegründet, der Rankwitzer Hafen etwa 800 Meter südlich des Ortskerns im Jahr 1951 erbaut und 1969/70 die Fischproduktionsgenossenschaft „20. Jahrestag der DDR“ zur Karpfen- und Forellenzucht eingerichtet. 1980 wurde zusammen mit dem VEB Fischwirtschaft Rostock die ZBE Feinfischproduktion Rankwitz gegründet, die 1987 im VEB Fischfang Saßnitz aufging. Die Feinfischproduktion beschäftigte fast 40 Mitarbeiter und produzierte bis 1990 Speiseforellen. Danach wurde dieser Teil privatisiert und existiert bis dato unter dem Namen Usedomer Feinfisch GmbH weiter.
Mitte der 1990er Jahre wurde der Hafen saniert und zu einem Wasserwanderrastplatz ausgebaut. Die Usedomer Feinfisch begann 1992 mit der Herstellung von Räucherfisch und entwickelte zunehmend gastronomische Aktivitäten. Ab dem Jahr 2000 wurden zunehmend Ferienhäuser und Wohnungen errichtet, sodass der Tourismus das wichtigste Standbein der Region ist.
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Rankwitz
Die einzige Verbindung nach Rankwitz und zur Halbinsel Lieper Winkel ist die Landstraße zur etwa fünf Kilometer südlich verlaufenden Bundesstraße 110 (Anklam–Heringsdorf). Am rund 30 Kilometer entfernten Bahnhof Anklam besteht der nächste Zugang zum überregionalen Zugverkehr nach Berlin und Stralsund.
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