RAF Bovingdon
früherer Militärflugplatz, UK Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Royal Air Force Station Bovingdon, kurz RAF Bovingdon (teilweise auch als Hemel Hempstead bezeichnet), ist ein früherer Militärflugplatz und heute nicht mehr fliegerisch genutzter Standort der britischen Royal Air Force nahe dem Ort Bovingdon und vier Kilometer südwestlich der Stadt Hemel Hempstead in der Grafschaft Hertfordshire, England.
RAF Bovingdon | ||
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Kenndaten | ||
Koordinaten | 51° 43′ 37″ N, 0° 32′ 36″ W | |
Höhe über MSL | 152 m (499 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 1 km nordöstlich von Bovingdon | |
Basisdaten | ||
Betreiber | Royal Air Force | |
Start- und Landebahn | ||
02/20 | 1496 m Beton |
Im Jahr 1942 wurde Bovingdon als Bomberflugplatz für die Royal Air Force eröffnet. Die Hauptlandebahn 02/20 war 1496 Meter lang, die beiden weiteren Bahnen (09/27 und 16/34) jeweils 1312 Meter. Nach nur knapp zwei Monaten der Nutzung im Juni und Juli 1942 übergab die Royal Air Force den Flugplatz im August 1942 an die United States Army Air Forces (USAAF).
Neben Trainings- und Umschulungsflügen setzte die Eighth Air Force der USAAF von Bovingdon aus auch Bomber der Typen Boeing B-17 und Martin B-26 ein.[1]
Im April 1947 zog sich die USAAF vom Flugplatz zurück und übergab Bovingdon wieder an die Royal Air Force, die noch im selben Jahr wiederum die Kontrolle darüber an das Ministerium für Zivilluftfahrt übergab.[2] Auch aufgrund der günstigen Lage, nur 30 Kilometer nordwestlich von London, nutzten mehrere Fluggesellschaften den Flugplatz für Wartung (wie British Overseas Airways Corporation (BOAC) und British European Airways (BEA)) oder auch als Basis ihres Betriebs, wie beispielsweise von British Eagle International Airlines von 1948 bis 1952.
Auch andere Fluggesellschaften wie Air Charter (ab 1947) wurden dort gegründet oder verlegten ihren Sitz nach Bovingdon wie Air Contractors (1948 bis 1949), Air Freight (1947 bis 1953), British American Air Services (ab 1947), British Nederland Air Services (ab 1948), Lancashire Aircraft Corporation (ab 1947), Skyways (ab 1952), Trans World Charter (Mai 1948 bis Dezember 1951) und World Air Freight (1948 bis April 1950).[3]
Auch als Frachtflughafen wurde Bovingdon populär, z. B. bei Air Transport Charter aus Jersey, die Gemüse aus Italien und Frankreich für den Bedarf in London einflog sowie Blue-line Airways und die französische Transports Aériens Intercontinentaux (TAI). Ab Januar 1949 wurde durch die Compagnie Air Transport ein täglicher Flug von Caen nach Bovingdon durchgeführt, bei dem im Auftrag der französischen Camembert-Export-Vereinigung mit Frachtern des Typs Bristol 170 jeweils rund fünf Tonnen dieses Käses transportiert wurden. Dieser Betrieb wurde scherzhaft als „Camembert-Luftbrücke“ bezeichnet.
Hunting-Clan Air Transport betrieb einen Liniendienst nach Newcastle upon Tyne sowie militärische Charterflüge nach Westafrika und nutzte Bovingdon noch bis 1954 als Wartungsbasis.[4]
Von 1951 bis 1962 nutzte auch die inzwischen umbenannte United States Air Force (USAF) den Flugplatz, auch als Transitpunkt für Flüge in die USA. Die Royal Air Force stationierte in den 1960er Jahren verschiedene Typen von Verbindungsflugzeugen in Bovingdon.
Für den Film Das tödliche Dreieck aus dem Filmjahr 1970 (Originaltitel Hanover Street) wurden von Peter Hyams in Bovingdon Nachtszenen gedreht.[5]
Im Jahr 1972 wurde der Flugplatz durch das Verteidigungsministerium geschlossen.[6] Allerdings fanden auch danach noch zeitweise Aktivitäten mit Leichtflugzeugen statt.
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