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deutscher Ringer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rıfat Yıldız (* 1. April 1965 in Yenigazi, Kars) ist ein ehemaliger deutscher Ringer, zweifacher Weltmeister, Europameister und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1992 im griechisch-römischen Stil im Bantamgewicht.
Rıfat Yıldız wuchs als Sohn türkischer Eltern in Deutschland auf. In Aschaffenburg begann er 1982 beim Sportverein „Einigkeit“ im Stadtteil Damm mit dem Ringen und wurde von dem erfahrenen Trainer Franz Schmitt betreut. Auch sein adoptierter Stiefbruder Fuat, der am selben Tag Geburtstag hat, und sein jüngerer Bruder Harun wurden erfolgreiche Ringer. Rıfat Yıldız wurde 1987 eingebürgert und machte bald für den Deutschen Ringer-Bund Furore. Er belegte bei seinem ersten internationalen Turnier 1987, dem Großen Preis der Bundesrepublik Deutschland in Aschaffenburg, den 1. Platz und ließ dabei schon sein Potential für den griechisch-römischen Stil erkennen, den er bei Schmitt erlernt hatte. Dieses Potential zeigte sich erneut bei der Weltmeisterschaft 1987 in Clermont-Ferrand, wo Rifat auf Anhieb Vizeweltmeister nach einer knappen Punktniederlage gegen Patrice Mourier aus Frankreich wurde.
In den folgenden Jahren 1988 und 1989 zeigte Rifat bei den großen internationalen Meisterschaften jedoch Schwächen im taktischen Bereich. Ein 4. Platz bei der Europameisterschaft in Kolbotn/Norwegen war deshalb das beste Ergebnis jener Jahre. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul erreichte er den 8. Platz im Bantamgewicht.
Es folgten dann von 1990 bis 1992 die erfolgreichsten Jahre in der Karriere von Rıfat Yıldız. Er gilt als in diesen Jahren der beste Bantamgewichtsringer der Welt im griechisch-römischen Stil. Er wurde sowohl 1990 in Rom als auch 1991 in Warna Weltmeister und 1992 auch Europameister in Kopenhagen, nachdem er 1990 und 1991 bei den Europameisterschaften in Posen und Aschaffenburg jeweils den 3. Platz belegt hatte.
Als Favorit fuhr Rifat deshalb zu den Olympischen Spielen 1992 nach Barcelona. Rifat war gut vorbereitet und trat erfolgreich und überlegen gegen William Lara (Kuba), Alexander Ignatenko (GUS), András Sike (Ungarn) und Patrice Mourier (Frankreich) in das Finale. Dort traf er auf An Han-bong (Südkorea), konnte aber nach früher Führung von 5:2 diesen Punktevorsprung nicht halten und wurde knapp geschlagen.
Für seine sportlichen Erfolge wurde er am 23. Juni 1993 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[1]
Nach dieser Niederlage konnte Rıfat bei den großen internationalen Meisterschaften die Leistungen der Jahre von 1990 bis 1992 nicht mehr wiederholen. Jedoch zeigte er vereinzelt weiterhin außerordentliche Leistungen innerhalb verschiedener Turniere, so etwa bei der Europameisterschaft 1994, bei der er im Federgewicht startete und den amtierenden Weltmeister Sergei Martynow (Russland) auf die Schultern legte. Er gewann auch 1996 bei der Europameisterschaft in Budapest und 2000 bei der Europameisterschaft in Moskau noch einmal Bronzemedaillen im Bantamgewicht mit sehr guten Leistungen. Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta belegte er den 5. Platz. Nach intensiver Vorbereitung trat Rıfat Yıldız 2000 in Sydney an, trotz seines Alters von 35 Jahren. Hier scheiterte er nach drei Siegen im Halbfinale an dem Armenier Armen Nasarjan, der für Bulgarien startete, und hatte im Kampf um die Bronzemedaille gegen den Chinesen Sheng Zetiang nicht mehr die Kraft, einen 0:2 Punkterückstand, in den er gleich zu Beginn des Kampfes geraten war, aufzuholen. Er musste sich mit dem 4. Platz begnügen.
Rifat rang in seiner Karriere für den SV „Einigkeit“ Aschaffenburg-Damm, den KSC Hösbach, den AC Goldbach, dem AV Markneukirchen und den KSV „Germania“ Aalen in der deutschen Bundesliga. Er ist heute als Trainer beim Bundesligisten SC Siegfried Kleinostheim tätig.[2] Durch seine Internationalen Erfolge zählt er ohne Zweifel zu den herausragenden deutschen Ringern.
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, Ba = Bantamgewicht, bis 1996 bis 57 kg Körpergewicht, ab 1998 bis 58 kg Körpergewicht, Fe = Federgewicht, bis 62 kg Körpergewicht)
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