Loading AI tools
deutscher Militärhistoriker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rüdiger Bergien (* 1977 in Bad Karlshafen) ist ein deutscher Historiker und seit November 2019 Professor für Geschichte der Nachrichtendienste (Intelligence History) am Fachbereich Nachrichtendienste der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Berlin.
Bergien studierte von 1997 bis 2003 Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Georg-August-Universität Göttingen, der Fernuniversität in Hagen und der Freien Universität Berlin. 2005 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter von Bernhard R. Kroener am Lehrstuhl für Militärgeschichte an der Universität Potsdam und lehrte am Historischen Institut dieser Universität. 2006 war er Visiting Lecturer an der University of Chicago (Illinois, USA). 2008 promovierte Bergien bei Bernhard R. Kroener[1] mit der Dissertation Die bellizistische Republik. Wehrkonsens und „Wehrhaftmachung“ in Deutschland 1918–1933 und erlangte den akademischen Grad eines Dr. phil.
2009 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam, wo er 2009–2013 im Projekt „Der Apparat des Zentralkomitees der SED als Regierungszentrum der DDR, 1961–1989“ arbeitete, 2014–2017 in der Projektgruppe „Wege in die digitale Gesellschaft“ und 2017–2019 im DFG-Projekt „Computerisierung und Wissensproduktion in ost- und westdeutschen Nachrichtendiensten und Polizeibehörden, 1960–1990“.[2]
2017 habilitierte er an der Professur für Neueste und Zeitgeschichte (Martin Sabrow) des Instituts für Geschichtswissenschaften der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin für das Fach Neuere und Neueste Geschichte.[3] Seit 2012 übt er eine Lehrtätigkeit als Lehrbeauftragter, seit 2017 als Privatdozent, an der Humboldt-Universität zu Berlin aus.
Bergiens Forschungsschwerpunkte sind die deutsche Militärgeschichte, die Geschichte der DDR und des Kommunismus sowie die Geschichte der geheimen Nachrichtendienste (Intelligence History). Aufsätze erschienen u. a. in Journal of Contemporary History, Central European History, Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft und Militärgeschichtliche Zeitschrift.
Bergiens Dissertation von 2008 wurde breit besprochen. So schrieb der Rezensent in der Zeitung Die Welt: „Bergiens These des lagerübergreifenden Wehrkonsenses überzeugt. Dieses Buch zeigt das Potenzial einer erweiterten Militärgeschichte.“[4] Der Mannheimer Historiker Gottfried Niedhart (Frankfurter Allgemeine Zeitung) kritisierte: „So eindrucksvoll die Befunde sind, so ist doch Zweifel an Bergiens deterministischer Deutung der gesellschaftlichen und staatlichen Entwicklung angebracht.“[5]
Auch seine Habilitationsschrift wurde vielerorts rezensiert. Eine FAZ-Rezensentin meldete zwar Zweifel an Bergiens These an, dass sich der zentrale SED-Apparat im Laufe der Jahrzehnte an Staat und Gesellschaft der DDR angepasst und seine ursprüngliche Rolle als strikt ideologisches Machtdurchsetzungsorgan eingebüßt habe. Gleichwohl werde an „der Lektüre der Arbeit freilich niemand mehr vorbeikommen, der sich mit der SED und ihrem Apparat beschäftigt.“[6]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.