Pseudotropin

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Pseudotropin

Pseudotropin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Tropanole und ein Isomer von Tropin.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Struktur des Pseudotropin
Allgemeines
Name Pseudotropin
Andere Namen
  • (3-exo)-8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-ol (IUPAC)
  • 3β-Tropanol
  • Tropan-3β-ol
Summenformel C8H15NO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 135-97-7
ECHA-InfoCard 100.004.751
PubChem 449293
ChemSpider 395864
DrugBank DB04026
Wikidata Q3409892
Eigenschaften
Molare Masse 141,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

0,998 g·cm−3 (bei 116 °C)[1]

Schmelzpunkt

109 °C[1]

Siedepunkt

241 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302+332
P: 301+312+330304+340+312[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Vorkommen

Pseudotropin kann zusammen mit mehreren anderen Alkaloiden in der Koka-Pflanze gefunden werden.[2] Daneben kommt es auch im weißen Bilsenkraut[3] und in der Tollkirsche[4] vor.

Biosynthese

In Nachtschattengewächsen konnte gezeigt werden, dass Tropin und Pseudotropin beide NADPH-abhängige Reduktion von Tropinon entstehen, wobei die beiden Produkte durch zwei Enzyme gebildet werden.[4]

Herstellung

Pseudotropin fällt bei der Reduktion von Tropinon neben Tropin an. Da das Pseudotropin gegenüber Tropin stabiler ist, kann ersteres auch durch Epimerisierung gewonnen werden, indem letzteres mit Natriumpentanolat[S 1] gekocht wird.[5]

Eine Totalsynthese ist ausgehend von 4-Nitro-1-buten[S 2] möglich. Dieses wird zunächst mit Acrolein und Natriummethanolat in Methanol zu einem Acetal umgesetzt. Durch Reduktion mit Zink und Ammoniumchlorid wird ein monocyclisches Nitron erhalten, das durch Erhitzen in Toluol am Rückfluss zu einem Tricyclus cyclisiert werden kann. Die Struktur dieses Intermediats entspricht im Wesentlichen dem Pseudotropin, es enthält jedoch eine zusätzliche Bindung zwischen Stickstoff und Sauerstoff und es weist keine N-Methylgruppe auf. Die Verbindung kann auch leicht in Pseudotropin umgewandelt werden: Entweder durch Hydrierung an Palladium und anschließende Methylierung mittels Eschweiler-Clarke-Reaktion oder durch Methylierung mit Methyliodid und anschließende Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid.[6]

Reaktionen

Die Oxidation von Pseudotropin ergibt Tropinon, die Dehydratisierung Tropidin.[5][S 3]

Einzelnachweise

Anmerkungen

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